- Wahnsinnig verliebt
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Filmdaten Deutscher Titel Wahnsinnig verliebt Originaltitel À la folie … pas du tout! Produktionsland Frankreich Originalsprache Französisch Erscheinungsjahr 2002 Länge 100 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Laetitia Colombani Drehbuch Laetitia Colombani,
Caroline ThivelProduktion Charles Gassot Musik Jérôme Coullet Kamera Pierre Aïm Schnitt Véronique Parnet Besetzung - Audrey Tautou: Angélique
- Samuel Le Bihan: Loïc
- Isabelle Carré: Rachel
- Clément Sibony: David
- Sophie Guillemin: Héloïse
- Eric Savin: Julien
- Michèle Garay: Claire Belmont
- Elodie Navarre: Anita
Wahnsinnig verliebt (Originaltitel: À la folie … pas du tout!) ist ein französischer Film aus dem Jahr 2002. Der von Laetitia Colombani inszenierte Psychothriller mit Audrey Tautou und Samuel Le Bihan in den Hauptrollen handelt von einer nicht erwiderten Liebe einer jungen Frau, die einem Arzt nachstellt. Der Film schildert die Geschehnisse nacheinander aus zwei Perspektiven, um die unterschiedliche Wahrnehmung der beiden Protagonisten zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Aus Angéliques Sicht
Die junge Kunststudentin und Aushilfskellnerin Angélique ist vorübergehend in das Nachbarhaus von Loïc, einem verheirateten Arzt, eingezogen, um während des einjährigen Amerika-Aufenthalts der Besitzer darauf aufzupassen. Ihrer besten Freundin Héloise erzählt sie von einer Liebesaffäre mit dem Arzt. Sie schickt ihm eine Rose und Liebesbriefe in die Praxis, besucht denselben Ärztekongress, bei dem auch David, ein Medizinstudent, anwesend ist. David ist in Angélique verliebt, aber sie hat nur Augen für Loïc, den Arzt. Im Park sieht sie ihm und den Kindern seines Freundes und Kollegen beim Spielen zu und zeichnet ihn dort. Zu seinem Geburtstag schickt sie ihm ein von ihr gemaltes Bild in die Praxis, das seine Sprechstundenhilfe in seinem Sprechzimmer aufhängt. Angélique hofft nun, dass er sich endgültig von seiner Frau trennen wird, denn das Ehepaar gerät in eine Krise, als die schwangere Frau die stürmischen Liebesbriefe von Angélique findet und glaubt, ihr Mann führe ein Doppelleben. Angélique erwartet Loïc zu einer gemeinsamen Geburtstagsfeier in ihrem Haus, er kommt allerdings nicht und lässt ihr auch keine Nachricht zukommen. Das macht sie sehr unglücklich. Auch der Schal, den er ihr geschenkt hat, kann sie nicht trösten. Doch sie beschließt, ihm einen Schlüssel für das Haus nachmachen zu lassen. Als sie ihn tags darauf mit seiner Frau vor dem Gerichtsgebäude sieht, schreibt sie ihm mit einem wasserfesten Stift eine böse Nachricht auf die Windschutzscheibe seines Wagens.
Angélique hat mit dem von Héloise ausgeliehenen Motorroller einen Unfall. Loïcs Frau erleidet eine Fehlgeburt. Angélique ist hocherfreut, dass Loïc nun wie versprochen mit ihr nach Florenz fliegen wird, und erwartet ihn am Flughafen. Doch abermals kommt er nicht, was Angélique völlig aus der Bahn wirft. Sie kapselt sich total ab, zieht sich in ihr Haus zurück und lässt es mit der Zeit immer mehr verwahrlosen. Ihre Freundin Héloise und auch David sind in großer Sorge. David sucht den Arzt auf und wirft ihm vor, Angélique eiskalt abserviert zu haben, was der auch bestätigt. David ist außer sich und erklärt sich bereit, Angélique bei einer Racheaktion gegen den Arzt zu helfen.
Einige Tage später gerät Loïc wegen einer Tätlichkeit gegen eine Patientin in die Schlagzeilen. Angélique sieht ihn im Fernsehen, ebenso die Patientin, die bei einem Interview mit einer Anzeige gegen den Arzt droht. Am nächsten Morgen berichten die Medien über den nächtlichen Mord an der Patientin. Als die Polizei Angélique aufsucht, um sie zu befragen, erzählt sie in Gegenwart von Héloise, dass beide den gestrigen Abend zusammen verbracht haben.
Der Verdacht fällt schließlich auf Loïc, er wird wegen Mordes an seiner Patientin verhaftet. Angélique beobachtet, dass Loïc und seine Frau sich bei seiner Festnahme zum Abschied küssen und sich offensichtlich wieder versöhnt haben. Für Angélique bricht eine Welt zusammen. Sie dreht im Haus den Gasherd auf und legt sich auf den Boden.
(An dieser Stelle spult der Film wieder zurück an den Anfang der Geschichte.)
Aus Loïcs Sicht
Loïc ist ein gut aussehender Kardiologe, der glücklich mit der Anwältin Rachel verheiratet ist. Beide erwarten ihr erstes Kind. Er ist erfreut, dass seine Frau ihm eine Rose und einen Liebesbrief in die Praxis geschickt hat. Doch abends stellt er fest, dass die Blume gar nicht von Rachel stammt. Er stutzt, glaubt aber, dass eine Patientin sich bei ihm bedanken wollte. Auf einem Ärztekongress, zu dem er allein geht, begegnet er der jungen Frau, die vor kurzem ins Nachbarhaus eingezogen ist, um darauf aufzupassen. Am Abend fährt er sie nach Hause.
Er bekommt weitere Liebesbriefe, kann sich aber nicht erklären, von wem. Beim Aufbruch zu einem Picknick im Park mit seiner Familie und Freunden verliert seine Frau einen blauen Schal auf der Straße. Nach dem Spiel mit dem Sohn seines Kollegen und Freundes findet er plötzlich auf einer Parkbank Zeichnungen, die die beiden beim Spiel darstellen und die offenkundig eben erst gemalt und absichtlich so deponiert wurden, dass er sie finden musste. Er bekommt Panik. Diese steigert sich noch, als einige Tage später ein riesiges Gemälde in seiner Praxis hängt, das ihn darstellt. Seine Sprechstundenhilfe, mit der er schon seit einiger Zeit unzufrieden ist, sagt, es sei von seiner Freundin, die angerufen habe. Sie hat aber den Namen nicht notiert, was ihn wütend macht. Er überlegt krampfhaft, wer die Unbekannte sein könnte. Seiner Frau jedoch, die ihn in der Praxis besucht, gefällt das Bild sehr, und sie nimmt es mit nach Hause.
Doch Rachel findet die Liebesbriefe und eine eindeutige Nachricht auf der Rückseite des Gemäldes. Sie ist nun überzeugt, ihr Mann habe eine Geliebte und will ihm nicht glauben, als er vorgibt, nicht zu wissen, von wem das alles stammt. Zunächst bleibt sie, doch nachdem Loïc in einem weiteren Liebesbrief einen nachgemachten Schlüssel durch den Türschlitz erhalten hat, beschließt sie, vorübergehend zu ihrer Mutter zu ziehen.
Loïc fängt seine Frau am nächsten Tag vor dem Gerichtsgebäude ab, wo sie einen Termin hat, doch Rachel lässt ihn abblitzen. Auf der Windschutzscheibe seines Wagens findet er eine mit wischfestem Stift hinterlassene Nachricht.
Seine Frau erleidet eine Fehlgeburt, nachdem sie von einem Rollerfahrer angefahren wurde, der danach Fahrerflucht beging. Loïc wird völlig aus der Bahn geworfen. Er entlässt seine Sprechstundenhilfe wegen eines Flüchtigkeitsfehlers. Einen jungen Mann, offenbar ihr Freund, der in seine Praxis kommt und ihm lautstark vorwirft, er habe sie einfach abserviert, wirft er hinaus. Schließlich wird ein Päckchen in seiner Praxis abgegeben, dessen Inhalt sich als menschliches Herz mit durchgestochenem Pfeil entpuppt. In diesem Moment betritt eine Patientin das Sprechzimmer, die sich seit Wochen unnötigerweise immer wieder vor ihm entblößt, um sich von ihm körperlich untersuchen zu lassen und die seiner Meinung nach hinter den ganzen Aktionen steckt. Er dreht durch, greift sie an und ohrfeigt sie.
Als diese Frau in der darauf folgenden Nacht ermordet wird, verhaftet die Polizei Loïc. Doch seine Frau, die ihm inzwischen glaubt, steht ihm als Anwältin bei. Sie verschafft ihm ein Alibi und er kann gehen. Nachts hört er Sirenen vor seinem Haus und sieht eine Ambulanz vor dem Nachbarhaus. Die junge Frau aus der Nachbarschaft hat versucht, sich mit Gas das Leben zu nehmen. Er leistet sofort erste Hilfe, und die Nachbarin kommt zu sich. Im Krankenhaus wird er von dem jungen Mann angegriffen, den er damals aus der Praxis geworfen hatte und der ihm nun erneut vorwirft, sie nicht in Ruhe zu lassen. Schlagartig wird ihm alles klar. Es war die junge Nachbarin, die ihn die ganze Zeit verfolgt hat. Abends probiert er beim Nachbarhaus den Schlüssel, den er vor einiger Zeit erhalten hat – er passt. Im völlig verwahrlosten Haus findet er einen Umschlag mit Karten für einen Florenzflug, die zu einem Brief passen, den er erhielt. Die Frau hat anscheinend einen harmlosen Werbeprospekt für eine Nachricht von ihm gehalten. Schließlich trifft er auf ein lebensgroßes Bild von ihm mit einer verwelkten Rose. In einer Rückblende sieht man, dass er vor Monaten die Nachricht von der Schwangerschaft seiner Frau erhielt, ihr einen Blumenstrauß gekauft und aus dem Glücksgefühl heraus seiner Nachbarin eine Rose davon geschenkt hat. Dies war offenbar der Auslöser für Angéliques Wahnvorstellungen. Beim Verlassen des Hauses fällt sein Blick auf einen Motorradhelm, und es wird klar, wer der Unfallfahrer des Motorrollers war.
Einige Zeit später taucht Angélique in seiner Praxis auf. Sie ist noch immer der Meinung, sie seien ein Liebespaar. Als er ihr unmissverständlich eine Abfuhr erteilt, schlägt sie ihn mit einer Bronzebüste nieder, so dass er die Treppe hinunterstürzt. Sie wird verhaftet und er schwerverletzt und gelähmt ins Krankenhaus gebracht. Sie wird für unzurechnungsfähig und damit strafunmündig erklärt und wegen Erotomanie in eine Klinik eingewiesen.
Jahre später hat sich Loïc weitgehend von seinen Verletzungen erholt. Er und seine Frau haben inzwischen zwei kleine Kinder. Angélique wird als geheilt entlassen mit der Mahnung, regelmäßig Medikamente zu nehmen. Als schließlich ein Raumpfleger ihr verlassenes Zimmer aufräumt, entdeckt er hinter dem Schrank ein aus all den Pillen, die sie über die Jahre einnehmen sollte, gefertigtes Mosaikbild eines Mannes. Der Putzmann denkt sich nichts dabei, entfernt das Bild, und Angélique verlässt unbehelligt das Sanatorium.
Hintergrund
Nach ihrem großen Erfolg mit der Romanze Die fabelhafte Welt der Amélie wurde Audrey Tautou lange mit dieser Figur identifiziert. Als sie sich danach für diesen düsteren Stoff entschied, wurde seitens der Kritik der Vorwurf erhoben, sie wolle sich damit nur von ihrem Image lösen, was Audrey Tautou jedoch bestritt.[1]
Laetitia Colombani war beim Internationalen Filmfestival von Valladolid für die Goldene Ähre nominiert.
Kritiken
„Kühl konstruierter und brillant inszenierter Thriller, der anhand der Psychose seiner Protagonistin die Frage nach der Relativität von Wahrnehmung und dem Illusionscharakter von romantischer Liebe aufwirft.“
Weblinks
- Wahnsinnig verliebt in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Wahnsinnig verliebt - Über diesen Film. In: CINEMA. Abgerufen am 3. Juli 2011.
- ↑ Filmlexikon - Wahnsinnig verliebt. In: Zweitausendeins. Abgerufen am 3. Juli 2011.
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