Walter Kaskel

Walter Kaskel

Walter Kaskel (* 2. Februar 1882 in Berlin; † 9. Oktober 1928 ebenda) war ein deutscher Jurist und Hochschullehrer.

Kaskel wurde als Sohn eines jüdischen Bankiers und Handelsrichters geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Berlin, München und Freiburg im Breisgau arbeitete Walter Kaskel an den Amtsgerichten in Liebenwalde und Berlin-Mitte und promovierte 1911 an der Universität Berlin mit einer Dissertation zur "Begnadigung im ehrengerichtlichen Verfahren der freien Berufsstände". Nach Jahren wissenschaftlicher Arbeit im Reichsversicherungsamt erfolgte 1913 seine Habilitation an der Universität Berlin. 1920 wurde Kaskel zum planmäßigen außerordentlichen Professor für Arbeitsrecht an die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin berufen. Im Jahre 1921 gehörte Kaskel neben Dr. Hermann Dersch, Dr. Friedrich Sitzler und Dr. Friedrich Syrup zu den Begründern der Neuen Zeitschrift für Arbeitsrecht. Am 9. Oktober 1928 verstarb Walter Kaskel in Berlin im Alter von 46 Jahren. Kaskel gilt als Mitbegründer des neuzeitlichen Arbeitsrechts in Deutschland.

Werke (Auswahl)

  • Begnadigung im ehrengerichtlichen Verfahren der freien Berufsstände / von Walter Kaskel. Berlin : Springer, 1911. Berlin, Univ., Jur. Diss.
  • Grundriss des sozialen Rechts / von Walter Kaskel und Fritz Sitzler. Berlin : Springer. Bd. 1: Grundriss des sozialen Versicherungsrechts / von Kaskel ; Sitzler, 1912.
  • Rechtsfälle aus der sozialen Versicherung / von Paul Brunn und Walter Kaskel. Berlin : Springer, 1916. [2. Aufl. 1927].
  • Das neue Arbeitsrecht : systematische Einführung / von Walter Kaskel. Berlin : Springer, 1920. [4. Aufl. 1922].
  • Die sozialpolitische Gesetzgebung / von Walter Kaskel. Berlin : Springer, 1921. [3. Aufl. 1921].
  • Arbeitsnachweisgesetz : Kommentar / von Walter Kaskel. Berlin : Springer, 1922. [2. Nachtrag 1923].
  • Arbeitsrecht / von Walter Kaskel. Berlin : Springer, 1925. [5. Aufl. 1957 / Walter Kaskel ; Hermann Dersch].

Literatur

  • Martin Becker: Arbeitsvertrag und Arbeitsverhältnis während der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 2005 (Juristische Abhandlungen; 44). ISBN 3-465-03353-1
  • Dieter G. Maier: Anfänge und Brüche der Arbeitsverwaltung bis 1952, Brühl 2004. (Schriftenreihe / Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung; 43). ISBN 3-930732-93-9.
  • Dieter G. Maier / Jürgen Nürnberger:125. Geburtstag des Mitbegründers der Neuen Zeitschrift für Arbeitsrecht Walter Kaskel und des neuzeitlichen Arbeitsrechts in Deutschland. In: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht. 24(2007), 24 (21. Dez.), S. 1414-1417.
  • Jürgen Nürnberger / Dieter G. Maier: Jurist, Hochschullehrer, Arbeitsrechtler: Professor Dr. Walter Kaskel ... Leben, Werk, Bibliografie, Ludwigshafen, 2008. (Gestalter der Arbeitsmarktpolitik ; 2). ISBN 978-3-929153-82-8.
  • Florian Tennstedt: Kaskel, Walter. In: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 318 f.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Walter Kaskel — Carl John Walter Kaskel (February 2, 1882, Berlin October 9, 1928, Berlin) was an German jurist. Literary works * editor of the Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht , 1921 * editor of the Monatsschrift für Arbeiter und Angestelltenversicherung ,… …   Wikipedia

  • Kaskel — ist der Name einer Dresdner Privatbank; siehe Bankhaus Kaskel eines sächsischen Adelsgeschlechts; siehe Kaskel (Adelsgeschlecht) folgender Personen: Jakob Kaskele, Gründer der Privatbank Karl von Kaskel (1866–1943), deutscher Komponist Michael… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kas–Kat — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft — Die Enzyklopädie der Rechts und Staatswissenschaft erscheint seit 1922 im Springer Verlag, Berlin, in zwei Abteilungen. Begründet wurde sie vor dem Ersten Weltkrieg von Franz von Liszt und Walter Kaskel. Herausgegeben wurde die Abteilung… …   Deutsch Wikipedia

  • Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht (1921-1933) — Die Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht (1921 1933) ist eine juristische Fachzeitschrift, die sich dem ‚heranwachsenden neuen Rechtsgebiet’ widmete und in der Aufsätze, Entscheidungen, Buchbesprechungen, Literaturübersichten sowie Gesetze,… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachimsthaler Gymnasium — Das Joachimsthalsche Gymnasium (auch: Joachimsthaler Gymnasium – „Stall“ war der traditionsreiche, liebevolle Spitzname der Schule bei ihren Schülern) war eine 1607 in Joachimsthal gegründete Fürstenschule für begabte Knaben, die sich seit 1636… …   Deutsch Wikipedia

  • List of German Jews — The Jewish presence in Germany is older than Christianity; the first Jewish population came with the Romans to the city Cologne. A Golden Age in the first millennium saw the emergence of the Ashkenazi Jews, while the persecution and expulsion… …   Wikipedia

  • Victoriastadt — Renoviertes typisches Gründerzeithaus in der Victoriastadt (Pfarrstraße) Die Berliner Ortslage Victoriastadt, auch bekannt als Kaskelkiez nach der quer durch das Gebiet führenden Kaskelstraße, ist ein Wohngebiet im Ortsteil Rummelsburg im… …   Deutsch Wikipedia

  • Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht (1921–1933) — Die Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht (1921–1933) ist eine juristische Fachzeitschrift, die sich dem ‚heranwachsenden neuen Rechtsgebiet’ widmete und in der Aufsätze, Entscheidungen, Buchbesprechungen, Literaturübersichten sowie Gesetze,… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Mittelbach — Hans Hermann Mittelbach (* 19. September 1903 in Berlin; † 1986) war ein deutscher Jurist und der erste Dezernent für die Schutzhaft in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Er leitete die Verhaftungsaktionen von politisch Verfolgten …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”