Weinreben

Weinreben
Weinreben
Edle Weinrebe

Edle Weinrebe

Systematik
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Ordnung: Weinrebenartige (Vitales)
Familie: Weinrebengewächse (Vitaceae)
Gattung: Weinreben
Wissenschaftlicher Name
Vitis
L.

Die Weinreben (Vitis) oder Reben sind eine Pflanzengattung in der Familie der Weinrebengewächse (Vitaceae). Sie besitzt eine weite natürliche Verbreitung auf der Welt. Die Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) wird in vielen unterschiedlichen Rebsorten zur Weinherstellung weltweit in passenden Klimagebieten (Weinbaugebiete) kultiviert.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Weinreben sind kletternde Sträucher. Ihre Rinde löst sich in Längsstreifen ab. Die Rankenäste besitzen keine Haftscheiben und setzen gegenüber den Blättern an. Die gelappten Laubblätter sind immer- oder sommergrün.

Die Blüten stehen in länglichen rispigen Blütenständen, botanisch falsch auch Trauben genannt. Sie sind zwittrig und monözisch, oder getrenntgeschlechtlich-diözisch. Der Kelch ist undeutlich fünfzähnig. Die fünf Kronblätter sind an der Spitze verwachsen und heben sich als Ganzes mützenartig ab. Es gibt fünf Staubblätter. Der Fruchtknoten besitzt zwei Fächer mit je zwei Samenanlagen. Der kurze Griffel ist konisch. Am Grund des Fruchtknotens ist ein Diskus vorhanden.

Die Weinbeeren sind fleischige Beeren und beinhalten harte, birnförmige Samen.

Weinrebe (rot) am Rande des Odenwalds
Weinreben am Kaiserstuhl

Verbreitung

Der Schwerpunkt der natürlichen Verbreitung liegt in den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel. Die Gattung kommt aber auch in den Tropen und Subtropen von Asien, Afrika und Polynesien vor.

Systematik

Die Erstveröffentlichung der Gattung Vitis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 202–203. Als Lecttypus wurde 1913 Vitis vinifera L. durch N. L. Britton und A. Brown in Ill. Fl. N.U.S., 2. Auflage, 2, S. 505 festgelegt. [1] Synonyme für Vitis L. sind Muscadinia (Planch.) Small und Spinovitis Carrière nom. inval.. [2]

Die Gattung Vitis wird in zwei Untergattungen gegliedert [2] mit etwa 60 Arten (Auswahl):

  • Untergattung Muscadinia Planch.:
    • Vitis popenoei J.H.Fennel
    • Vitis munsoniana Simps.
    • Vitis rotundifolia Michx.
  • Untergattung Vitis (Syn.: Euvitis Planch.):

I. Gruppe Labruscae:

II. Gruppe Aestivales:

    • Vitis aestivalis Mchx.
    • Vitis bicolor Lec.
    • Vitis lincecumii Muns.

III. Gruppe Cinerascentes:

    • Kalk-Rebe (Vitis berlandieri Planch.)
    • Graurinden-Rebe (Vitis cinerea Engelm.): Mit Unterarten:
      • Vitis cinerea subsp. baileyana
      • Vitis cinerea subsp. canescens
      • Vitis cinerea subsp. cinerea
      • Vitis cinerea subsp. floridana
      • Vitis cinerea subsp. helleri
      • Vitis cinerea subsp. tomentosa
    • Vitis cordifolia Mchx.

IV. Gruppe Rupestres:

    • Vitis arizonica Engelm.
    • Vitis monticola Buckl.
    • Sand-Rebe oder Fels-Rebe (Vitis rupestris Scheele.)

V. Gruppe Ripariae:

    • Vitis rubra Mchx.
    • Südliche Fuchs-Rebe (Vitis vulpina L., Syn.: Ufer-Rebe (Vitis riparia Mchx., Vitis cordifolia var. riparia (Michx.) A.Gray, Vitis cordifolia var. vulpina (L.) Eaton, Vitis vinifera var. vulpina (L.) Kuntze, Vitis vulpina subsp. riparia (Michx.) R.T.Clausen)

VI. Gruppe Labruscoideae:

    • Vitis californica Parry
    • Vitis candicans Engelm.
    • Vitis caribaea de Cand.
    • Vitis coriacea Shttl. = Vitis shuttleworthii House
    • Vitis blancoii Muns.
    • Vitis coignetiae Pull.
    • Vitis lanata Roxb.
    • Vitis pedicellata Laws.
    • Vitis piasezkii Maxim.
    • Vitis romanenti Rom.
    • Vitis thunbergi Sieb.

VII. Gruppe Incertae:

    • Vitis amurensis Rupr.
    • Vitis armata Diels und Gilg.
    • Vitis balsaeana Planch.
    • Vitis bourgaeana Planch.
    • Vitis davidii Rom.
    • Vitis flexuosa Thunb.
    • Vitis pagnuccii Rom.
    • Vitis pentagona Diels und Gilg.
    • Vitis retordi Rom.

VIII. Gruppe Viniferae:

    • Vitis acerifolia
    • Vitis ×bourquina ist eine Kreuzung
    • Vitis ×champinii Planch. ist eine Kreuzung zwischen Vitis rupestris × Vitis candicans
    • Vitis ×doaniana Munson ex Viala
    • Vitis girdiana Munson
    • Vitis labruscana L.H.Bailey ist keine offizielle botanische Bezeichnung. Sammelbegriff für natürlich entstandene Hybridreben zwischen Vitis labrusca und anderen amerikanischen oder auch europäischen Spezies.
    • Vitis mustangensis Buckley
    • Vitis ×novae-angliae Fernald: Natürlich entstandene Hybridrebe
    • Vitis tiliifolia Humb. & Bonpl. ex Schult.
    • Vitis vinifera L.: Mit Unterarten:
      • Edle Weinrebe (Vitis vinifera L. subsp. vinifera): Darunter die vielen Rebsorten
      • Vitis vinifera subsp. sativa DC.
      • Wilde Weinrebe (Vitis vinifera subsp. sylvestris Gm.)
      • Vitis vinifera subsp. caucasica Vav.

Literatur

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6 (für Merkmale)
  • Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten, 13. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-X (für Systematik)

Einzelnachweise

  1. Tropicos.
  2. a b Eintrag bei GRIN - Taxonomy for Plants.

Weblinks

 Commons: Weinreben – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Weinreben – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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