Werner Kuhnt (Politiker)

Werner Kuhnt (Politiker)
Werner Kuhnt

Werner Kuhnt (* 9. Juni 1911 in Ostrowo, Provinz Posen; † 26. Februar 2000 in München) war ein deutscher Politiker (NSDAP, später NPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule in Ostrowo zog Kuhnt 1920 nach Cottbus. Er bestand das Abitur am dortigen Reform-Realgymnasium und absolvierte anschließend ein Studium der Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft an den Universitäten in Breslau, Königsberg und Berlin. Später wurde er zur Wehrmacht eingezogen und nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, zuletzt als Leutnant. 1945 geriet er in US-amerikanische Gefangenschaft, aus der er nach Internierung 1947 entlassen wurde.

Kuhnt arbeitete nach seiner Entlassung als Handelsvertreter. Daneben war er als Referent bei der Gesellschaft für Freie Publizistik tätig. 1976 wurde er in Stuttgart wegen Volksverhetzung und Verleumdung des Andenkens Verstorbener angeklagt, nachdem er zuvor in einer Ausgabe der Deutschen Stimme behauptet hatte, dass das Tagebuch der Anne Frank „eine Fälschung“ und „ein Schwindel“ sei und nicht von Anne Frank geschrieben, sondern das Produkt „eines New Yorker Drehbuchautors in Zusammenarbeit mit dem Vater des Mädchens“ sei. Wegen des Rechts auf freie Meinungsäußerung wurde er später freigesprochen.

Politik

Kuhnt trat 1929 in die NSDAP und die SA ein.[1] Er arbeitete seit dem 1. Januar 1930 für die Hitler-Jugend (HJ), war seit 1934 hauptamtlicher HJ-Führer Kurmark in Frankfurt (Oder) und wurde 1942 HJ-Obergebietsführer. Von 1938 bis 1945 war er Mitglied des Reichstages.[2]

Nach 1947 schloss Kuhnt sich zunächst der DP an, war seit 1961 Mitglied der GDP und wechselte 1965 zur NPD über. Später wurde er zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD Baden-Württemberg gewählt. Dem Baden-Württembergischen Landtag gehörte er von 1968 bis 1972 an. Hier war er 1968/69 zunächst stellvertretender Vorsitzender und von 1969 bis 1972 dann Vorsitzender der NPD-Fraktion.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 345.
  2. Du voll Unendlichkeit. In: Der Spiegel. Nr. 7, 1969, S. 78 (10. Februar 1969, online).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Werner Kuhnt — ist der Name mehrerer Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens: Werner Kuhnt (Fußballspieler) (1893–1970), deutscher Fußballspieler Werner Kuhnt (Politiker) (1911–2000), deutscher Politiker (NSDAP, später NPD) Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Kuhnt — ist der Familienname folgender Personen: Bernhard Kuhnt (1876–1946), deutscher Politiker (SPD, USPD) Dietmar Kuhnt (* 1937), deutscher Manager Frank Kuhnt (* 1954), deutscher Fußballspieler Gottfried Kuhnt (1884–1967), deutscher Politiker (CDU)… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kuh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Reichstagsabgeordneten des Dritten Reiches (4. Wahlperiode) — Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen im Deutschen Reich bestehenden Partei erklärt. Demzufolge bestand in dem am 10. April 1938 „gewählten“ Reichstag nur die Fraktion der NSDAP …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für freie Publizistik — Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz die größte rechtsextremistische Kulturvereinigung in Deutschland und steht der NPD nahe.[1] Sie gibt als Kontaktadresse ein Sekretariat mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (5. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 5. Baden Württembergischen Landtages (1968–1972) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 5. Landtag wurde am 28. April 1968 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 11. Juni 1968, die letzte am 23. März 1972 statt. A… …   Deutsch Wikipedia

  • Haus des Landtags — Landtag von Baden Württemberg Landesdienstflagge Landeswappen Ba …   Deutsch Wikipedia

  • Landtag Baden-Württemberg — Landtag von Baden Württemberg Landesdienstflagge Landeswappen Ba …   Deutsch Wikipedia

  • Het Achterhuis — Haus Prinsengracht Nr. 263 in Amsterdam: Im Hinterhaus schrieb Anne Frank ihr Tagebuch. Das Tagebuch der Anne Frank (niederländischer Originaltitel: Het Achterhuis – „Das Hinterhaus“) ist ein Werk der Weltliteratur. Die Jüdin Anne Frank führte es …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für Freie Publizistik — Logo der GfP Die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) ist nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz die größte rechtsextreme Kulturvereinigung in Deutschland und steht der NPD nahe.[1] Sie gibt als Kontaktadresse ein Sekretariat …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”