Westintegration

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QS-Antrag vom 26. Dezember 2010: Hier fehlt das wesentliche: Die Politik der Sowjetunion und hier insbesondere die deutsche Teilung als Auslöser der Politik der Westbindung, die innenpolitischen Diskussionen um die Westbindung, insbesondere die Beschimpfung als "Kanzler der Alliierten", die Reaktionen des Ostens und der KPD auf die Politik der Westbindung, das Thema Stalin-Noten, die Westintegration und die Entspannungspolitik und die Westintegration als Basis der Wiedervereinigung. Allein Konrad_Adenauer#Politik_der_Westbindung bietet mehr zum Thema.-- Karsten11 23:46, 26. Dez. 2010 (CET)


Unter der Westintegration versteht man die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in die westliche Staatengemeinschaft unter Konrad Adenauer.

Im Einzelnen gehören dazu folgende Maßnahmen:

Geschichtlicher Hintergrund

Durch das Petersberger Abkommen vom 22. November 1949 wurde es der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht, sich in internationalen Organisationen zu beteiligen, sowie der Internationalen Ruhrbehörde und dem Europarat beizutreten. Es erlaubte der Bundesrepublik mit den Staaten des Westens Konsular- und Handelsbeziehungen aufzubauen, durch welche die wirtschaftliche Lage erheblich verbessert wurde. Im Jahre 1951 beendeten die westalliierten Besatzungsmächte den Kriegszustand mit Deutschland: Großbritannien gibt als erste der drei Westmächte eine entsprechende Erklärung am 9. Juli ab[1], Frankreich beendet ihn am 13. Juli[2] und die Vereinigten Staaten folgen am 19. bzw. 24. Oktober 1951[3]. Als letzter ehemaliger Feindstaat wird die Sowjetunion den Kriegszustand mit Deutschland im Januar 1955[4] für beendet erklären.[5]

Die Bundesrepublik bekam durch Zoll- und Handelsabkommen (GATT) größere Freiheiten im Außenhandel. Frankreich startete Proteste gegen diese Freiheiten Deutschlands, was jedoch den Interessen der USA und England entgegen stand. Beide wollten ein Bollwerk gegen sowjetische Expansion errichten, weshalb Deutschland in den Westen integriert werden sollte. Die Pariser Verträge von 1955 hoben schließlich das Besatzungsstatut auf.

Die wirtschaftliche Einbindung in Westeuropa ging also der politischen und militärischen Einbindung voraus. Nach dem Grundgesetz von 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland 1955 neben der militärischen Eingliederung souverän.

Westintegration

Westintegration ist die Bezeichnung für die von Bundeskanzler Konrad Adenauer forcierte politische, wirtschaftliche und militärische Eingliederung der Bundesrepublik Deutschland in die Gemeinschaft der westeuropäischen Staaten und der USA. Wichtigste Stationen der Westintegration in der Nachkriegszeit waren die Bildung der Bizone und der Währungsreform (beides durch die USA und Großbritannien forciert), die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, der Abschluss des Petersberger Abkommens zur Reduzierung der Demontagen (22. November 1949), die Bildung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion, 18. April 1951), die Vereinbarung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) und die gleichzeitige Unterzeichnung des Generalvertrags (Deutschlandvertrag, 26. Mai 1952), der die Westmächte zur friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands (siehe Deutsche Wiedervereinigung 1990) verpflichtete. Die endgültige Westbindung erfolgte schließlich mit dem Beitritt zur erweiterten Westeuropäischen Union (WEU) und zum Nordatlantikpakt (NATO) am 9. Mai 1955. Die gelungene Westintegration, die durch mancherlei Vorleistungen seitens der Bundesregierung ermöglicht wurde (Vertrag über Wiedergutmachung mit Israel, Regulierung früherer Auslandsschulden, Beitritt zur Ruhrbehörde und zum Europarat, Saarstatut etc.), führte zu einer schrittweisen Wiedererlangung der staatlichen Souveränität, bis die Pariser Verträge am 23. Oktober 1954 endgültig die alliierte Besatzungsherrschaft durch ihr Inkrafttreten am 5. Mai 1955 beendeten.

Einzelnachweise

  1. Note der Regierung Großbritanniens betreffend die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland vom 9. Juli 1951
  2. Dekret der Französischen Republik betreffend der Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland vom 9. Juli 1951 (vgl. Waldemar Schütz (Hrsg.), Chronologie – Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert: geprägt durch Ersten Weltkrieg, Nationalsozialismus, Zweiten Weltkrieg, in: Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, Bd. 1, DVG, Rosenheim 1990, S. 290)
  3. Proklamation des Präsidenten der USA betreffend die Beendigung des Kriegszustandes mit Deutschland vom 24. Oktober 1951
  4. Erlaß des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR über die Beendigung des Kriegszustandes zwischen der Sowjetunion und Deutschland vom 25. Januar 1955
  5. Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung d. ö. R.: Beendigung des Kriegszustandes

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