Wilhelm Christians

Wilhelm Christians

Friedrich Wilhelm Christians (* 1. Mai 1922 in Paderborn; † 24. Mai 2004 in Düsseldorf) war ein deutscher Bankier.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Christians wurde als Sohn eines Ingenieurs geboren und nahm am Zweiten Weltkrieg als Soldat teil, zuletzt in Ostpreußen. Seine Gymnasialzeit absolvierte er am Paderborner Theodorianum. Nach Studium der Rechtswissenschaften und Promotion 1949 trat Christians 1951 in die Deutsche Bank ein. Da Christians ursprünglich die Absicht hatte, Diplomat zu werden, glaubte er nur an eine kurze Gastrolle bei der Deutschen Bank. Bereits 1954 wurde er vom legendären Hermann Josef Abs zum Bankdirektor ernannt. 1965 wurde er zum Vorstand berufen, ab 1967 ordentliches Vorstandsmitglied. 1976 wurde er Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank, bis 1985 zusammen mit Dr. Wilfried Guth, danach mit Dr. Alfred Herrhausen. Bis dahin besaß die Deutsche Bank regelmäßig zwei gleichberechtigte Sprecher des Vorstandes. Von 1990 bis 1997 war er Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bank. Von 1975 bis 1979 fungierte er als Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken. Christians war das letzte Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, das seinen Arbeitsplatz an der Düsseldorfer Königsallee hatte, bevor der Vorstand seinen Sitz komplett in Frankfurt am Main einnahm. Christians wohnte in Meerbusch.

Seine Tätigkeiten zur Ausweitung des Handels mit den Staaten jenseits des Eisernen Vorhangs brachten ihm den Ruf ein, der heimliche Außenminister des Landes zu sein. So vermittelte er zusammen mit Otto Wolff von Amerongen das Barter-Geschäft zwischen Mannesmann und der UdSSR, bei dem Pipelineröhren gegen Erdgaslieferungen getauscht wurden.

Christians trat bei den Beratungen von Finanzminister Theo Waigel zur Währungsunion der beiden deutschen Staaten gegen den Umtauschkurs 1:1 der Ost-Mark zur DM ein.

1994 trug Christians maßgeblich zur Erinnerung an den 400. Gründungstag der Universität Königsberg bei, an der Immanuel Kant gelehrt hatte.

Schriften

  • Wege nach Russland – Bankier im Spannungsfeld zwischen Ost und West. Hoffmann u. Campe, Hamburg 1989, ISBN 3-455-08337-4.
  • Unternehmer und Gesellschaft. Arbeitgeberverb. d. Metallindustrie Köln, Köln 1982, ISBN 3-88575-017-1.

Auszeichnungen

Weblinks


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