- Friedrich Hiller von Gaertringen (Epigraphiker)
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Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen (* 3. August 1864 in Berlin; † 25. Oktober 1947 in Thurnau, Oberfranken) war ein deutscher Epigraphiker und Archäologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn eines preußischen Offiziers studierte in Tübingen und Berlin (bei Theodor Mommsen) Alte Geschichte. Nach der Promotion 1886 ging er zu weiteren Studien nach Göttingen. Er heiratete später (1905) die älteste Tochter seines dortigen Lehrers Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, Dorothea (1879–1972). 1890 reiste Hiller nach Griechenland und Kleinasien, wo er an den Ausgrabungen in Magnesia am Mäander teilnahm. 1892 wurde er zum korrespondierenden Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts ernannt. Ab 1893 arbeitete er auf Vermittlung Mommsens an den Inscriptiones Graecae, dem Corpus der griechischen Inschriften, mit, ab 1904 als Beamter der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Von 1917 bis 1933 war er Honorarprofessor für griechische Epigraphik an der Berliner Universität. 1943 verlor er bei einem Bombenangriff seine Bibliothek und sein Arbeitsmaterial.
Hiller von Gaertringen war einer der produktivsten Mitarbeiter der Inscriptiones Graecae. Insgesamt neun (Teil-)Bände dieses Inschriftenwerks gab er zwischen 1895 und 1939 heraus, die überwiegend noch nicht ersetzt sind. Außerdem besorgte er die Neuausgabe der von Wilhelm Dittenberger begonnenen Auswahlsammlung Sylloge inscriptionum Graecarum und edierte die Inschriften von Priene. Von 1896 bis 1902 führte Hiller, maßgeblich unterstützt von dem Geodäten Paul Wilski, auf eigene Kosten Ausgrabungen in Alt-Thera durch.
Schriften
- Inscriptiones Graecae
- I (2. Auflage). Inscriptiones Atticae Euclidis anno anteriores. 1924.
- IV, 1 (2. Auflage). Inscriptiones Epidauri. 1929.
- V, 2. Inscriptiones Arcadiae. 1913.
- XI, 3. Inscriptiones Deli. Tabulae. 1927.
- XII, 2. Inscriptiones Rhodi, Chalces, Carpathi cum Saro, Casi. 1895.
- XII, 3. Inscriptiones Symes … 1898. Supplementum. 1904.
- XII, 5. Inscriptiones Cycladum. 1903, 1909.
- XII, Supplementum. 1939.
- Inschriften von Priene. Reimer, Berlin 1906; unveränderter Nachdruck Walter de Gruyter 1968.
- Sylloge inscriptionum Graecarum. 3. Auflage. 4 Bände in 5 Teilbänden. Hirzel, Leipzig 1915–1924.
- Thera. Untersuchungen, Vermessungen, Ausgrabungen in den Jahren 1895–1898. 5 Bände. Reimer, Berlin 1898–1903.
Literatur
- Klaus Hallof: Bibliographie Friedrich Freiherr Hiller von Gaertringen, in: Klio 69, 1987, S. 573–598.
- Ulrich Schindel: Hiller von Gaertringen, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 155 f.
Weblinks
Kategorien:- Klassischer Archäologe
- Epigraphiker
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Mitglied der Akademie von Athen
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts
- Freiherr
- Deutscher
- Geboren 1864
- Gestorben 1947
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- Inscriptiones Graecae
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