- Theodor Bergk
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Wilhelm Theodor von Bergk (* 22. Mai 1812 in Leipzig; † 20. Juli 1881 in Ragaz, Schweiz) war ein namhafter deutscher Altphilologe. Er war Mitglied im Siebzehnerausschusses der Frankfurter Nationalversammlung.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bergk wurde als Sohn des Übersetzers und Popularphilosophen Johann Adam Bergk in Leipzig geboren. Ebendort besuchte er die humanistische Thomasschule. Von 1830 bis 1834 studierte Klassische Philologie bei Gottfried Hermann an der Universität Leipzig. 1836 wurde er Lehrer an der Lateinischen Hauptschule in Halle. Ab 1838 lehrte er am Gymnasium Carolinum in Neustrelitz und unter August Meineke am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin. 1840 wechselte er auf das Gymnasium in Kassel.
Im Jahr 1842 wurde er als Nachfolger von Karl Friedrich Hermann ordentlicher Professor für Philologie an der Universität Marburg. 1852 erhielt er einen Ruf nach Freiburg und 1857 nach Halle. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er 1869 emeritiert und zog nach Bonn. Literarisch hat sich Bergk um die griechischen Dichter bemüht. Seine Hauptwerke waren Poetae lyrici graeci und Geschichte der griechischen Literatur (1872). Außerdem stand er für mehrere Jahre der Zeitschrift für die Alterthumswissenschaft vor. Er setzte sich u.a. kritisch mit Theodor Mommsen auseinander.
Von 1847 bis 1849 war er gemäßigt liberaler Vertreter der Universität Marburg in der Kurhessischen Ständeversammlung. Von 1848 bis 1849 war er Mitglied des Siebzehnerausschusses des Bundestags in Frankfurt.
Ab 1844 war er ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts Rom. 1845 wurde er korrespondierendes Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 1860 nahmen ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften als ordentliches und die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen als korrespondierendes Mitglied (ab 1876 auswärtiges Mitglied) auf. 1843 wurde er von der Philologenversammlung in Kassel zum Vorsitzenden gewählt. 1867 übernahm er die Vizepräsidentschaft Halleschen Philologenversammlung. Außerdem war er Mitglied der Prüfungskommission in Halle
Er starb am 1881 im Kurort Ragaz.
Werke (Auswahl)
- Commentatio de Sophoclis fragmentis, Leipzig 1833.
- Commentationes de reliquiis comoediae Atticae antiquae, Leipzig 1838.
- Poetae lyrici graeci, Leipzig 1843.
- Anthologia lyrica, Leipzig 1853/68.
- Geschichte der griechischen Literatur, Berlin 1872.
- Index Augusti rerum a se gestarum, Göttingen 1873.
- Inschriften römischer Schleudergeschosse, Leipzig 1876.
- Zur Geschichte und Topographie der Rheinlande in römischer Zeit, Leipzig 1882.
Literatur
- Rudolf Peppmüller: Bergk, Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 381–383.
Weblinks
Wikisource: Theodor Bergk – Quellen und Volltexte- Literatur von und über Theodor Bergk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Philipps-Universität MarburgErster Lehrstuhl: Friedrich Creuzer (1802–1804) | Christoph Rommel (1804–1810) | Karl Franz Christian Wagner (1810–1833) | Karl Friedrich Hermann (1833–1842) | Theodor Bergk (1842–1852) | Karl Friedrich Weber (1852–1861) | Leopold Schmidt (1863–1892) | Georg Wissowa (1890–1895) | Ernst Maass (1895–1924) | Paul Friedländer (1920–1932) | Karl Deichgräber (1935–1938) | Friedrich Müller (1943–1968) | Wolfgang Kullmann (1971–1975) | Otto Lendle (1977–1991) | Arbogast Schmitt (1991–2008) | Sabine Föllinger (seit 2011)
Zweiter Lehrstuhl: Carl Julius Caesar (1863–1886) | Theodor Birt (1885–1921) | Ernst Lommatzsch (1922–1936) | Hellfried Dahlmann (1936–1953) | Carl Becker (1955–1963) | Walter Wimmel (1963–1987) | Joachim Adamietz (1988–1996) | Jürgen Leonhardt (1997–2005) | Gregor Vogt-Spira (seit 2006)
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