- Gottfried Bernhardy
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Gottfried Bernhardy (* 20. März 1800 in Landsberg an der Warthe; † 14. Mai 1875 in Halle (Saale)) war ein deutscher Philologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bernhardy war der Sohn eines jüdischen Kaufmanns. Mit elf Jahren kam Bernhardy 1811 an das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin. Nach erfolgreichem Abschluss immatrikulierte sich Bernhardy 1817 an der Universität Berlin und wurde dort u.a. Schüler der Philologen August Böckh, Philipp Karl Buttmann und Friedrich August Wolf.
1820 wurde Bernhardy auf Drängen seiner Dozenten Mitglied des Seminars für gelehrte Schulen und als solcher als Hilfslehrer in Berlin und Umgebung eingesetzt; u.a. am Friedrichswerderschen Gymnasium. am 30. Oktober 1822 konnte Bernhardy erfolgreich seine Thesen verteidigen und wurde promoviert und bereits mit Wirkung vom 28. März 1823 wurde er - nach ebenfalls erfolgreicher Habilitation - zum a.o.Prof. ernannt. Als solcher bekam er eine Anstellung als Privatdozent an der Universität Berlin.
1829 erfolgte die Ernennung zum o.Prof. und man berief Bernhardy zum Nachfolger von Karl Christian Reisig an die Universität Halle. Bernhardy führte als Direktor des dortigen philologischen Seminars Reisigs Arbeiten zur Semasiologie fort und leitete ab 1844 als Bibliothekar die Universitätsbibliothek. Er wohnte in Halle in der Großen Märkerstraße 6.
1862 wurde Bernhardy zum Geheimen Regierungsrat ernannt und starb als solcher im Alter von 75 Jahren am 14. Mai 1875 in Halle.
Werke (Auswahl)
- Wissenschaftliche Syntax der griechischen Sprache. Berlin 1829 (in der er die Gesetze der griechischen Syntax in ihrer geschichtlichen Entwickelung und nach den einzelnen Literaturgattungen zusammenzufassen sucht)
- Godofredi Bernhardy Paralipomena Syntaxis Graecae (Halle 1854 und 1862)
- Grundriß der römischen Litteratur (Halle 5. Bearbeitung, Braunschweig 1869)
- Grundriss der griechischen Litteratur: mit einem vergleichenden Ueberblick der Römischen
- 1. Teil: Innere Geschichte der griechischen Literatur, Halle 1836; 4. Bearbeitung 1875
- 2. Teil: Geschichte der griechischen Poesie, Halle 1876-80
und die kritisch wie literarhistorisch vorzügliche Ausgabe von
- Suidae lexicon. Halle 1834-53 (4 Bde.)
- Eratosthenica. Berlin 1822 (Geographi graeci minores Bd. 1)
- Grundlinien zur Encyklopädie der Philologie. Halle 1832 (Digitalisat)
- Kleinen Schriften von Friedrich August Wolf. Halle 1869 (2 Bde. als Hrsg).
Literatur
- Richard Volkmann: Gottfried Bernhardy. Zur Erinnerung an sein Leben und Wirken. Verlag Anton, Halle/Saale 1887
- Friedrich August Eckstein: Bernhardy, Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 462–465.
Weblinks
- Literatur von und über Gottfried Bernhardy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gottfried Bernhardy im Professorenkatalog der Universität Halle
- Werke von Gottfried Bernhardy im [1] Drei-Länder-Katalog
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Erster Lehrstuhl: August Seidler (1816–1824) | Moritz Hermann Eduard Meier (1825–1855) | Theodor Bergk (1857–1869) | Heinrich Keil (1869–1894) | Georg Wissowa (1895–1924) | Ernst Diehl (1925–1937) | Franz Altheim (1937–1948) | Werner Peek (1951–1969) | Joachim Ebert (1983–1995) | Michael Hillgruber (seit 1995)
Zweiter Lehrstuhl: Abraham Gottlieb Raabe (1817–1845) | Wilhelm Dittenberger (1874–1906) | Otto Kern (1907–1931) | Paul Friedländer (1932–1935) | Erich Reitzenstein (1937–1958) | Berthold Häsler (1960–1974) | Wolfgang Kirsch (1986–1993) | Rainer Jakobi (seit 1993)
Dritter Lehrstuhl: Karl Christian Reisig (1824–1829) | Gottfried Bernhardy (1829–1875) | Eduard Hiller (1876–1891) | Friedrich Blass (1892–1907) | Karl Praechter (1907–1927)
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