Wilhelm Peter von Finck

Wilhelm Peter von Finck
Wilhelm von Finck

Wilhelm Peter Finck, ab 1905 Wilhelm Peter von Finck (* 6. Februar 1848 in Vilbel, Hessen; † 8. April 1924 in München) war ein deutscher Bankier und Mitbegründer der Allianz Versicherungsgesellschaft.

Leben

Der Vater des aus dem hessischen Vilbel stammenden von Finck war als Kaufmann tätig. Nach der Schule beschritt er den Weg des Vaters, indem er 1862 eine dreijährige Banklehre begann und im Anschluss zunächst im Bankhaus Bankhaus Phil. N. Schmidt arbeitete. 1869 wechselte er nach London, wo er für ein Importunternehmen der Farbwarenbranche tätig war. Finck wurde ein Jahr später Prokurist, 1871 Teilhaber des Bankhauses Merck Christian & Co, einer Münchener Kommanditniederlassung der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt. Der Name des Bankhauses lautete seit 1879 Merck Finck & Co.

Er war an der Gründung mehrerer Unternehmen beteiligt, wie z. B. der Münchener Rück, der Allianz Versicherungs-AG und der Münchener Trambahn AG sowie, zusammen mit dem Bauunternehmer Jakob Heilmann, der Aktiengesellschaft Bürgerliches Brauhaus München und der Isarwerke GmbH. In der Hochphase der Industrialisierung des Deutschen Kaiserreichs war Finck neben dem Ausbau des Eisenbahnnetzes auch an dem Ausbau der Wasserkraftwerke beteiligt.

Am 21. Mai 1905 wurde Finck mit Immatrikulation bei der Ritterklasse am 10. Juni als Chef des Bankhauses Merck Finck & Co und königlich bayerischer Kommerzienrat in den bayerischen persönlichen Ritterstand erhoben. Am 1. März 1911 mit Immatrikulation am 21. April bei der Adelsklasse wurde er als Gründer und Besitzer des Wilhelm v. Finck'schen Fideikommiss und lebenslänglicher Reichsrat der Krone Bayerns in den bayerischen erblichen Adelsstand erhoben.

Finck war seit 1886 verheiratet und hatte zusammen mit seiner Frau Marie vier Kinder. Sein Nachfolger als Bankier war sein Sohn August von Finck senior, sein Enkel ist August von Finck junior.

Literatur

  • Hoffmann, Bernhard: Wilhelm von Finck 1848-1924. Lebensbild eines deutschen Bankiers, Verlag Beck, München 1953.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1975, ISSN 0435-2408.

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