- Wilhelm VI. (Hessen-Kassel)
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Wilhelm VI. von Hessen-Kassel (* 23. Mai 1629 in Kassel; † 16. Juli 1663 in Haina) aus dem Haus Hessen war von 1637 bis 1663 Landgraf von Hessen-Kassel.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Regentschaft
Wilhelm VI. war der älteste Sohn des Landgrafen Wilhelm V. und dessen Gemahlin Amalie Elisabeth, einer geborenen Gräfin von Hanau-Münzenberg. Nach dem Tod seines Vaters 1637 übte die Mutter die Vormundschaft für ihn aus, bis er am 25. September 1650 für volljährig erklärt wurde. Zuvor hatte er noch eine Kavalierstour durch Westeuropa unternommen.
Unter der Regentschaft von Amalie Elisabeth kam es 1645 im Dreißigjährigen Krieg zum „Hessenkrieg“, einer Auseinandersetzung mit der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt um Oberhessen und Marburg. Drei Jahre später, 1648, endete der Krieg mit einem Sieg Hessen-Kassels.
Nachkommen
Wilhelm heiratete 1649 die Prinzessin Hedwig Sophie von Brandenburg (1623–1683), Tochter des Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg und der Elisabeth Charlotte von der Pfalz. Aus dieser Ehe gingen hervor:
- Charlotte Amalie (* 27. April 1650; † 27. März 1714), seit dem 25. Juni 1667 verheiratet mit König Christian V. von Dänemark
- Wilhelm VII. (* 21. Juni 1651; † 21. November 1670)
- Luise (* 11. September 1652; † 23. Oktober 1652)
- Karl (* 3. August 1654; † 23. März 1730), folgt als Landgraf von Hessen-Kassel
- Philipp (* 14. Dezember 1655; † 18. Juni 1721), Landgraf von Hessen-Philippsthal, verheiratet mit Katharina Amalia Gräfin von Solms-Laubach
- Georg von Hessen-Kassel (*1658 † 1675);
- Elisabeth Henriette (* 8. November 1661; † 27. Juni 1683), verheiratet mit König Friedrich I. in Preußen
Eigene Regierung
Das Hofleben in Kassel war unter Wilhelm VI. unspektakulär. Nach den Kriegszeiten kümmerte sich Wilhelm VI. vor allem um den Ausbau der Universitäten Marburg und Rinteln innerhalb seines Erblandes und um die Gründung neuer höherer Lehranstalten. Mit den Landgrafen von Hessen-Darmstadt kam es zu einem Ausgleich, indem Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt das Territorium um Gießen und das Hessische Hinterland um Biedenkopf erhielt.
Kurz vor seinem Tod, im Jahre 1658, trat Wilhelm VI. der rheinischen Allianz bei.
Tod
Wilhelm VI. starb am 16. Juli 1663 in Kassel an den Spätfolgen eines Jagdunfalls. Sein ältester Sohn und Erbe, Landgraf Wilhelm VII. (1651–1670), war zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährig. Die Vormundschaft übte seine Mutter, Hedwig Sophie von Brandenburg, aus.
Literatur
- Hans Philippi, Die Landgrafschaft Hessen-Kassel 1648–1806 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 46 = Kleine Schriften 8, Marburg 2007. ISBN 978-3-7708-1303-2
- Wilhelm Grotefend: Wilhelm VI.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 54–60.
- Pauline Puppel, Die Regentin. Vormundschaftliche Herrschaft in Hessen 1500-1700, Frankfurt/Main 2004.
Vorgänger Amt Nachfolger Wilhelm V. Landgraf von Hessen-Kassel
1637–1663Wilhelm VII. Kategorien:- Landgraf (Hessen-Kassel)
- Haus Hessen (Linie Hessen-Kassel)
- Fruchtbringende Gesellschaft
- Geboren 1629
- Gestorben 1663
- Mann
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