Wilhelm Wengler

Wilhelm Wengler

Wilhelm Wengler (* 12. Juni 1907 in Wiesbaden; † 31. Juli 1995 in Berlin) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor an der Freien Universität Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wengler studierte Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main und promovierte dort als Schüler von Hans Lewald im Jahre 1931 sowohl zum Dr. iur. als auch zum Dr. rer. pol. In den Jahren 1933-34 war er Assistent, ab 1935 Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht (unter Ernst Rabel) sowie dessen Schwesterinstitut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (Bruns). Nach seiner Festnahme durch die Gestapo wurde er im Februar 1944 durch die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft fristlos entlassen.

Nach dem Krieg habilitierte sich Wengler im Jahre 1948 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1949 an war er ordentlicher Professor für internationales und ausländisches Recht, Rechtsvergleichung und allgemeine Rechtslehre an der Freien Universität Berlin und von 1950 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1975 Direktor des dortigen Instituts für Internationales und Ausländisches Recht und Rechtsvergleichung. Die hervorragende Bibliothek dieses Instituts, die er aufbaute, galt als die beste Rechtsbibliothek ihrer Art in Europa.

Werk

Wengler forschte und publizierte auf einer Reihe von Teilgebieten, namentlich dem Völkerrecht, dem deutschen und ausländischen öffentlichen Recht wie auch dem Internationalen Privatrecht.

Er war einer der letzten deutschen Rechtsprofessoren, die sowohl eine Lehrbefugnis für das Völkerrecht wie auch das Internationale Privatrecht besaßen. Aus Wenglers Feder stammen mit „Völkerrecht“ (zweibändig, erschienen 1964) und „Internationales Privatrecht“ (ebenfalls zweibändig, erschienen 1981) Grundlagenwerke zu beiden Rechtsgebieten.

Wengler war Mitglied des Institut de Droit international und von 1973 bis 1975 dessen Präsident.

Für seine wissenschaftlichen Leistungen verliehen ihm die Universitäten Thessaloniki (1972), Löwen (1978) und Coimbra (1981) die Ehrendoktorwürde.

Zum 65. Geburtstag Wenglers erschien eine zweibändige Festschrift.

Die Privatbibliothek Wenglers ging nach seinem Tode auf die Käthe und Wilhelm Wengler-Stiftung über. Die Bibliothek umfasst rund 5.000 Bände mit den Schwerpunkten internationales Privatrecht, Völkerrecht und vergleichende Rechtswissenschaft und befindet sich heute als Dauerleihgabe in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB).

Literatur

  • C. Dominicé, Nachruf (in: Secretary General’s report), 66 II Annuaire de l’Institut de Droit International (1996), S. 52
  • Erik Jayme, Wilhelm Wengler 70 Jahre alt, Juristenzeitung 1977, S. 415
  • Erik Jayme, Nachruf Wilhelm Wengler, Juristenzeitung 1995, S. 1058
  • Josef Tittel (Hrsg.), Multitudo Legum – Jus Unum, Festschrift für Wilhelm Wengler zu seinem 65. Geburtstag, 2 Bände, Berlin 1973

Weblinks


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