Wilhelm Wohlgemuth

Wilhelm Wohlgemuth
Wilhelm Wohlgemuth (um 1932)

Wilhelm Wohlgemuth (* 18. Dezember 1900 in Pfaffenhofen a.d.Ilm; † 6. April 1978 in Aschaffenburg) war ein bayerischer Finanzbeamter und Politiker. Von Mai 1932 bis zu dessen Auflösung 1933 gehörte er als Abgeordneter der NSDAP dem Bayerischen Landtag an. Danach war er elf Jahre lang Oberbürgermeister von Aschaffenburg.

Werdegang

Wohlgemuth schlug nach dem Abschluss der Schule eine Ausbildung zum Finanzbeamten ein. In seiner beruflichen Karriere stieg er bis in den Rang eines Obersteuersekretärs.

Seine politische Laufbahn begann 1926 mit der Übernahme der Ortsgruppen- und Kreisleitung der NSDAP in Aschaffenburg. Bei den letzten freien Landtagswahlen in der Weimarer Republik am 24. April 1932 verfünffachte die NSDAP ihren Stimmenanteil und Wohlgemuth zog über die Stimmkreise Aschaffenburg und Ebern-Haßfurt-Hofheim in das bayerische Landesparlament ein. Dort wurde er am 7. Juni 1932 in den Ausschuss für die Besoldungsordnung gewählt. Nach der Neubildung des Landtages im Rahmen der Gleichschaltung der Länder blieb er bis zur letzten Plenarsitzung am 29. April 1933 Mitglied dieses Ausschusses.

Am 19. Mai 1933 wurde er nach dem Rücktritt von Wilhelm Matt zum Oberbürgermeister von Aschaffenburg befördert. Wohlgemuth galt als treuer Befehlsempfänger und stieg auch in der SS bis zum Obersturmbannführer auf. In seine Amtszeit fallen der Ausbau der Stadtteile Nilkheim und Strietwald, die Eingemeindung von Schweinheim und der Brand der Synagoge. Wohlgemuth wurde 1944 durch Hugo Häusner im Amt abgelöst. Nach der Kapitulation der Stadt am 3. April 1945 wurde er vom US-amerikanischen Militär in Haft genommen und schließlich 1948 zu vier Jahren Sonderarbeit verurteilt.

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