- William Waldorf Astor, 1. Viscount Astor
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William Waldorf Astor, 1. Viscount Astor (* 31. März 1848 in New York City; † 18. Oktober 1919 in Brighton, England) war ein amerikanisch-britischer Finanzier und Politiker. Der Mittelname leitet sich ab von der Stadt Walldorf, dem Ursprung der Astor-Familie.
Inhaltsverzeichnis
Vereinigte Staaten
William Waldorf war das einzige Kind von John Jacob Astor III, einem der reichsten Männer der Vereinigten Staaten seiner Zeit. Er wurde in Deutschland (Universität Göttingen) und Italien aufgezogen, später studierte er an der Law School der Columbia University.
Er arbeitete dann als Anwalt und im Management des väterlichen Konzerns. 1878 heiratete er Mary Dahlgren Paul (1858–1894), mit der er fünf Kinder hatte. Nach seiner Heirat wurde er Politiker und saß für die Republikanische Partei nacheinander im Repräsentantenhaus und im Senat des Staates New York. Seine Versuche, in den Kongress der Vereinigten Staaten gewählt zu werden, scheiterten allerdings.
1881–1885 diente er als Botschafter der Vereinigten Staaten in Rom. 1890 starb sein Vater und vererbte William Astor sein gesamtes Vermögen, so dass er zu einem der reichsten Männer der Vereinigten Staaten wurde. Noch im selben Jahr begann er mit der Planung für den Bau eines Hotels anstelle seines bisherigen Wohnhauses mitten in New York. Das am 4. März 1893 13-stöckige Waldorf-Hotel Ecke 5th Avenue/33rd Street schloss sich wenige Jahre später mit dem daneben liegenden, von seinem Cousin John Jacob Astor IV (1864-1912) am 1. November 1897 eingeweihten 16-stöckige Astoria-Hotel zum Waldorf-Astoria zusammen. Beide wurden 1929 abgerissen, um dem Empire State Building (350 Fifth Ave.) Platz zu machen. Bereits 1925 hatten die Astor-Erben beide Hotels für insgesamt 15 Mio. Dollar verkauft. 1931 wurde das neue Waldorf-Astoria (301 Park Ave.) errichtet.
Vereinigtes Königreich
Nach heftigen Streitigkeiten mit seiner Tante Caroline Schermerhorn Astor wanderte William Astor schon im nächsten Jahr mit seiner Familie ins Vereinigte Königreich aus. 1899 wurde er dort eingebürgert.
Er mietete zunächst Lansdowne House in London, bevor er 1893 den großen Landsitz Cliveden bei Taplow von Hugh Lupus Grosvenor, 1. Duke of Westminster, kaufte. 1903 kaufte Astor schließlich Hever Castle, in dessen Restaurierung er viel Geld und Zeit investierte. Cliveden schenkte er 1906 seinem Sohn Waldorf Astor (1879-1952) anlässlich seiner Hochzeit mit Nancy Langhorne (1879-1964), der ersten Frau im Britischen Parlament (1919-1945). Astors jüngster Sohn, John Jacob Astor V. (1886-1971), der 1956 als Baron Astor of Hever geadelt wurde, erhielt Hever Castle anläßlich seiner Hochzeit 1916 mit Lady Violet Mary Elliot-Murray-Kynynmound.
Astor engagierte sich in der Vollblutzucht, seine Pferde gewannen eine Reihe von großen Rennen im Vereinigten Königreich. Weiter hatte er literarische Interessen; so veröffentlichte er zwei Romane und verschiedene Kurzgeschichten. Er nutzte seinen großen Reichtum in erheblichem Umfang für wohltätige Zwecke, insbesondere während des Ersten Weltkrieges. So wurde auf dem Gelände von Cliveden ein Krankenhaus des Kanadischen Roten Kreuzes errichtet.
Aus diesem Grund wurde Astor 1916 als Baron Astor of Hever Castle in den erblichen Adelsstand aufgenommen und ein Jahr später zum Viscount Astor of Hever Castle erhoben. Er starb 1919 in Brighton; die Titel gingen auf seinen ältesten Sohn Waldorf über.
Literatur
- Herbert C. Ebeling: William Waldorf Astor (1848-1919). Astor-Stiftung Walldorf. 2007.
- John Turner: Astor, William Waldorf, first Viscount Astor (1848–1919), property owner and newspaper proprietor. In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB), Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, online, Stand: Januar 2008 (Lizenz erforderlich) (englisch) (nicht eingesehen)
- John Jacob Astor. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Bd 2. London 1910–1911, S. 794. (letzter Absatz zu William Waldorf Astor)
- Astor, William Waldorf, In: Collier's New Encyclopedia, Band 1, P.F. Collier & Son Company, New York 1921, S. 314 (auf Wikisource)
- Astor, William Waldorf, In: The Encyclopedia Americana, 1920 (auf Wikisource)
Weblinks
- William Waldorf Astor in der Notable Names Database (englisch)
- Stammbaum-Wiki
- Eintrag zu William Waldorf Astor, 1st Viscount Astor auf der Website thepeerage.com (englisch)
Vorgänger Amt Nachfolger Titel neu geschaffen Viscount Astor
1917–1919Waldorf Astor Kategorien:- Viscount (Astor)
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