Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein

Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein
Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein
Rechtsform GmbH mit Gemeinnützigkeitsstatus
Gründung 1967
Sitz Schleswig-Holstein
Branche Bildung, Weiterbildung, Studium
Website http://www.wak-sh.de

Die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein ist ein privates Bildungsunternehmen mit Sitz in Kiel. Als zentrale Aus- und Weiterbildungsstätte im Auftrag der Industrie- und Handelskammern in Schleswig-Holstein ist die Wirtschaftsakademie mit ihren Tochterunternehmen an 22 Standorten im Bundesland vertreten. Gesellschafter ist die Förderstiftung Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein, die von den Industrie- und Handelskammern zu Flensburg, Kiel und Lübeck getragen wird. Pro Jahr nutzen knapp 24.000 Teilnehmer die Qualifizierungsangebote. Das Unternehmen beschäftigt knapp 480 Mitarbeiter und ca. 850 freiberufliche Dozenten (Stand 2009). Die Aktivitäten der Wirtschaftsakademie gliedern sich in die staatlich anerkannten Bereiche mit der Berufsakademie und der Fachschule für Betriebswirtschaft sowie in die Aus- und Weiterbildung durch die Niederlassungen und das eigene Jugendaufbauwerk. Die Niederlassungen sind unterteilt in die Regionen Dithmarschen, Elmshorn, Flensburg, Itzehoe, Kiel, Lübeck, Mittelholstein und Nordfriesland. Zum Unternehmensverbund der Wirtschaftsakademie zählen u. a. die drei Tochtergesellschaften Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe GmbH (AGS), Junge Menschen in offener beruflicher Bildung GmbH (JobA) sowie Junge Menschen in offener Bildung GmbH (JobB).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und Entwicklung

Wirtschafsakamdemie Flensburg

Um qualifizierten Nachwuchs für das Land Schleswig-Holstein sicherzustellen, gaben der Unternehmer Hans-Detlev Prien und der spätere Landesbankdirektor Wilhelm Ehlers den Anstoß, einen Verein zu gründen, der sich ausschließlich mit der Aufgabenstellung der Aus- und Weiterbildung beschäftigt. Diese Idee fand die Unterstützungsbereitschaft vieler Unternehmen im Land. 1967 erfolgte mit Beteiligung von Vertretern schleswig-holsteinischer Unternehmen und der Industrie- und Handelskammer die Vereinsgründung - zunächst als Förderverein für die Höhere Wirtschaftsfachschule, deren Trägerschaft im darauf folgenden Jahr ganz übernommen wurde. Das Angebot wurde dabei um Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen erweitert. Im Rahmen einer bundesweiten Neuorientierung im Bildungswesen wurde der Höheren Wirtschaftsfachschule der Status einer staatlich anerkannten Fachhochschule, Bereich Betriebswirtschaft, verliehen. Zwei Jahre später übernahm das Land diesen Zweig und integrierte ihn in die staatliche Fachhochschule Kiel. Der eingetragene Verein wurde umbenannt in Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein. Neben dem Bereich Aus- und Weiterbildung wurde eine eigene staatlich anerkannte Fachschule für Betriebswirtschaft gegründet, welche 1973 ebenso in Lübeck und ein Jahr später in Flensburg errichtet wurde. 1974 entstand die Berufsakademie der Wirtschaftsakademie.

Überbetriebliches Ausbildungszentrum

Das Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) Elmshorn wurde 1974 als „ausgelagerte betriebliche Lehrwerkstatt“ gegründet. Das ÜAZ sollte Auszubildende auf den neuesten Stand der Technik bringen, sie im Elektro- und Metallbereich ausbilden sowie die Weiterbildung von Beschäftigten und Ausbildern ermöglichen. Später kamen die Berufsvorbereitung und die Bereiche CNC, SPS, CAD und Mikroelektronik hinzu.

Erweiterung und Zusammenschluss

Sowohl die Wirtschaftsakademie als auch das ÜAZ bauten in den folgenden Jahren ihre Bereiche Aus- und Weiterbildung weiter aus. Es entstand eine enge Zusammenarbeit mit den damaligen Arbeitsämtern und den Berufsförderungsdiensten der Bundeswehr. Die Nachfrage nach anerkannten Weiterbildungsabschlüssen stieg, so dass das Angebot mit IHK-Abschlüssen stetig erweitert wurde. Anfang der 1980er Jahre positionierte die Wirtschaftsakademie einen national und international operierenden Projektbereich. Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Angebots ging eine räumliche Ausdehnung in Schleswig-Holstein einher. Die stetige Expansion der Wirtschaftsakademie erforderte eine Umstellung der Rechtsform: 1988 wurde aus dem eingetragenen Verein ein Verein kraft staatlicher Verleihung. 2004 kam es zur Fusion der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein mit dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum Elmshorn und gleichzeitig zu einer Überführung in die Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Eingang der Wirtschaftsakademie Flensburg

Bildungsangebote

Das Bildungsangebot der Wirtschaftsakademie bedient verschiedene Teilnehmergruppen: Die Berufsakademie und die Fachschule für Betriebswirtschaft sind staatlich anerkannte, akademieeigene Einrichtungen. Beide bilden jeweils in Kiel, Flensburg und Lübeck aus. Das klassische Weiterbildungsangebot bieten alle Niederlassungen. Es richtet sich an Beschäftigte und Unternehmen und findet entweder berufsbegleitend oder in Vollzeit statt. Jugendliche und Arbeitsuchende werden in zahlreichen öffentlich geförderten Qualifizierungsgängen beim Einstieg oder der Rückkehr in den Job unterstützt. Zudem führt die Wirtschaftsakademie nationale und internationale Projekte in verschiedenen Segmenten durch.

Berufsakademie

An der Berufsakademie der Wirtschaftsakademie können die Fachrichtungen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsingenieurwesen studiert werden. Die Studiengänge sind als duales Studium angelegt, d. h. eine betriebliche Ausbildung wird mit einem Studium kombiniert. Das Studium dauert sechs Semester (drei Jahre) und wird mit dem Grad Bachelor abgeschlossen. Die Studiengänge an der Wirtschaftsakademie sind von der FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation) akkreditiert.

Fachschule

Die Fachschule der Wirtschaftsakademie bietet die Weiterbildung zu Staatlich geprüften Betriebswirten an. Die Weiterbildung erfolgt auf Grundlage der schleswig-holsteinischen Landesgesetze für berufsbildende Schulen. In zwei Jahren in Vollzeit oder berufsbegleitend in drei Jahren werden umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Neben dem Abschluss erwerben die Teilnehmer zudem die Fachhochschulreife.

Berufliche Qualifizierung für Beschäftigte

Die Wirtschaftsakademie bietet im Bereich der beruflichen Weiterbildungen sowohl Aufstiegs- als auch Anpassungsfortbildungen an. Die Aufstiegsfortbildungen bereiten auf Abschlussprüfungen vor den Industrie- und Handelskammern (IHK) des Landes vor, die im Anschluss an den jeweiligen Lehrgang abgelegt werden. Die angebotenen Lehrgänge bilden zu Betriebswirten, Fachwirten, Fachkaufleuten, Industriemeistern sowie zu Fachmeistern / technischen Fachwirten aus. Weiterhin sind zahlreiche Qualifizierungen im Bereich der Anpassungsfortbildungen im Angebot der Wirtschaftsakademie zu finden. Diese sind in der Regel kürzer als die Aufstiegsfortbildungen und bilden Beschäftigte in speziellen Themengebieten weiter.

Berufliche Qualifizierung für Jugendliche und Arbeitsuchende

Im Auftrag von öffentlichen Kunden setzt die Wirtschaftsakademie eine Vielzahl von Bildungsangeboten in Schleswig-Holstein um. Auftraggeber sind beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit, die Arbeitsgemeinschaften, die Optionskommunen, das Land Schleswig-Holstein, der Bund oder die Europäische Union. Die Lehrgänge und Qualifizierungen richten sich an Jugendliche sowie arbeitsuchende Erwachsene: Jugendliche werden bei der Berufswahl, der Berufsvorbereitung und der Suche nach einem Ausbildungsplatz unterstützt. Zudem gibt es Förderprogramme für Auszubildende sowie außerbetriebliche Ausbildungen für Jugendliche. Erwachsene erhalten Hilfestellungen bei Bewerbungen und zusätzliche Trainings oder Umschulungen zur Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Projekte

Die Erfahrungen der Wirtschaftsakademie im Bereich der Bildungsarbeit werden in landesweiten, nationalen und internationalen Projekten genutzt und erweitert. So zielen die Projekte der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Schleswig-Holstein, wie beispielsweise das Netzwerk 50+aktiv oder COOL (Cross Border Job & Language Experience), darauf ab, Arbeitsuchenden und Beschäftigten zusätzliche Qualifikationen zu vermitteln und ihnen so neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen. Weiterhin werden zusammen mit deutschen und ausländischen Projektpartnern verschiedene internationale Projekte und Seminare durchgeführt, welche die Teilnehmenden auf eine länderübergreifende Zusammenarbeit vorbereiten und Geschäftskontakte vermitteln sollen. Dazu zählen u. a. das Präsidentenprogramm für russische Manager oder die Ukrainische Managerinitiative. Ein dritter Projektbereich ist die Entwicklung innovativer Lernformen und neuen Lernmaterials.

Weblinks

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