Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftskommunikation beschreibt die Vermittlung von Themen aus Forschung und Lehre gegenüber unterschiedlichen Öffentlichkeiten und umfasst sowohl Wissenschaftsjournalismus und Social-Media-Plattformen wie Wissenschafts-Blogs als auch Wissenschafts-PR und Wissenschaftsmarketing. Gerade im Bereich der Angewandten Forschung sowie im Hinblick auf Technologietransfer bestehen außerdem Parallelen zur Innovationskommunikation. Die Ziele der Wissenschaftskommunikation sind so vielfältig wie deren Bezugsgruppen: Von der Schaffung breiter gesellschaftlicher Akzeptanz für neue Technologien über interdisziplinäre Synergien bis zum gezielten Wissenstransfer und Dialog zwischen Forschung und Wirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Historische Entwicklung

Durch einen zunehmenden Wettbewerb um Fachkräfte und Drittmittel in der Forschungslandschaft hat die Wissenschafts-PR in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung, Ressourcen und medialem Einfluss sowie auch an Professionalität gewonnen. Die meisten akademischen Einrichtungen und Fachgesellschaften beschäftigen inzwischen PR-Beauftragte. Anforderungen und Selbstverständnis der Wissenschaftskommunikation haben sich im Laufe der Jahrzehnte stark gewandelt. Vom Versuch der "Aufklärung" der Bevölkerung seit den 50ern über die Überzeugungsarbeit von PUSH (Public Understanding of Science (and Humanities)) in den 80ern, dann die Angst vor Fachkräftemangel und die lauter werdende Forderung nach Transparenz und wirtschaftlicher Verwertbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse bis zum vermeintlich vertrauensbildenden Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in den 90ern. Ein erneuter Paradigmenwechsel vollzieht sich dieser Tage im Zuge von "Social Media" mit Blick auf interaktive Kommunikations-Plattformen wie Science Blogs, Content-Sharing oder die Open-Access-Bewegung. Diese neuen Medien ermöglichen neue Kommunikationsformen im Hinblick auf die Veränderungen durch Open Innovation und Interaktive Wertschöpfung. Ein Beispiel hierfür ist das so genannte Crowdsourcing von Forschungsdienstleistungen.

Forschung und Lehre

  • Eine Reihe von Lehrstühlen im deutschsprachigen Raum widmet sich der Wissenschaftskommunikation, wobei in den meisten Fällen der Forschungsschwerpunkt auf Journalismus liegt. [1] Erwähnt seien hier u.a. die Zürcher Hochschule Winterthur, das IFF (Klagenfurt, Wien, Innsbruck und Graz), die Freie Universität Berlin, die Universität Dortmund, die FH Bremen, die FH Darmstadt, die Technische Universität München und die RWTH Aachen. An der TU Berlin wird seit wenigen Jahren ein Aufbaustudiengang "Wissenschaftsmarketing" angeboten.

Einzelnachweise

  1. Göpfert, Winfried: Wissenschaftsjournalismus. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis, Berlin 2006

Literatur

  • Bauer, M. / Bucchi, M. (Hrsg.): Journalism, Science and Society: Science Communication Between News and Public Relations. Routledge Studies in Science, Technology, and Society 2006. ISBN 978-0415375283
  • Hermannstädter, A. / Sonnabend, M. / Weber, C. (Hrsg.): Wissenschaft kommunizieren. Die Rolle der Universitäten, Essen 2008.
  • Holliman, R. / Whitelegg, E. / Scanlon, E (Hrsg.): Investigating Science Communication in the Information Age, Oxford Univ Press 2008. ISBN 978-0199552665
  • Gerber, A.: Vorhang auf für Phase 5 – Chancen, Risiken und Forderungen für die nächste Entwicklungsstufe der Wissenschaftskommunikation. Edition Innovare, Bd. 1. Berlin 2011. ISBN 978-3-9814811-0-5 bzw. als E-Book: ISBN 978-3-9814811-1-2

Weblinks


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