Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland

Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland

Die Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland e.V. mit Sitz in Ludwigshafen engagiert sich bundesweit über ihre Mitgliedsfirmen in Bildungsprojekten. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterstützung von Existenzgründern und Jungunternehmern. Das Ziel ist, „den Standort Deutschland zukunftsfähiger zu machen und die nächste Generation fit für den globalen Wettbewerb“[1]. Beispielhafte Projekte, Ideen und „weitere Unternehmen aller Branchen und Größen für das starke Netzwerk“ sollen „öffentliche Impulse“ setzen[2]. Die Organisation wurde im Jahr 2005 gegründet. Mitglieder[3] sind etwa 50 Unternehmen, darunter BASF, Bosch, Fischer, Siemens und Voith sowie die Unternehmensberater A.T. Kearney, Roland Berger[4][5] und Boston Consulting[6][7]. Berichtet wird über mehr als 300 Kooperationen zwischen Unternehmen, Kindergärten und Schulen. Dabei stünden technische und naturwissenschaftliche Inhalte im Vordergrund. Die Organisation wolle nicht Geld, sondern Know-how und betriebliche Praxis an die Schulen bringen[4].

Inhaltsverzeichnis

Gründer

Unter den Gründern waren BASF-Chef Jürgen Hambrecht („Ich denke, wir müssen in den Schulen eine deutliche Leistungs- und Wettbewerbsorientierung einführen. Außerdem muss Wirtschaft in den Schulen ein größeres Thema werden.“), Trumpf-Gründer Berthold Leibinger („In Deutschland herrscht Sozialismus bei der Bildung.“) und Fischer-Chef Klaus Fischer („Die Werte aufseiten der Eltern sind ganz anders geworden. Werte spielen heute in der Erziehung keine Rolle mehr.“)[5].

Weitere Gründer[8]: Josef Gerstner, Vorstandsvorsitzender KSB Aktiengesellschaft, Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung Robert Bosch GmbH, Rainer Follmann, Geschäftsführender Gesellschafter Follmann Management Holding, Hermut Kormann, Vorstandsvorsitzender Voith, Hans Wall, Vorstandsvorsitzender von Wall, Klaus G. Winkler, Geschäftsführer Dienstleistungen Unternehmensgruppe Fischer.

Zur Gründung meinte die Firma Trumpf: „Die Initiative entstand aus der Erkenntnis, dass der Standort Deutschland nur durch die Konzentration auf seine Stärke – das Wissen – im globalen Wettbewerb bestehen kann. Durch die Förderung von Lernkultur, Erfindergeist, Unternehmertum und Eigeninitiative in Schulen und Unternehmen wollen die beteiligten Unternehmen dazu beitragen, den Know-how Vorsprung in Deutschland zu sichern - beziehungsweise zu erarbeiten.“[8]

Vorstand

Den Vorstand bilden die Chemikerin Dr. Martina von Deessen (Vorsitzende seit 2005, ehemalige BASF-Direktorin), der Rechtsanwalt Christian Greger (stellvertretender Vorsitzender), Ullrich Bingenheimer (hauptberuflich als Prokurist bei der KSB AG für Kommunikation zuständig) und Dr. Felix Gress (hauptberuflich „Senior Vice President Communications BASF Aktiengesellschaft“)

Satzung

Zweck des Vereins ist laut Satzung[9] die Unterstützung und Sicherung der starken Position des Standorts Deutschland im globalen Wettbewerb durch die Förderung von Information, Bildung und Erziehung sowie des wissenschaftlichen Erfahrungsaustauschs auf dem Gebiet der Existenzgründung und des Human Ressource Development. Der Satzungszweck soll insbesondere verwirklicht werden durch:

  • Stärkung und Förderung der nationalen Zusammenarbeit und Netzwerkbildung von Persönlichkeiten, Unternehmen und Institutionen, Politik und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Stärkung des Standorts Deutschland;
  • Durchführung von Seminaren von in der Regel interdisziplinär angelegten Lehrprojekten im vorwettbewerblichen Bereich;
  • Förderung von Existenzgründungen und unternehmerischen Kompetenzen an Hochschulen und im Bildungsbereich;
  • Würdigung herausragender Engagements im Bereich der Lehre, Forschung und Entwicklung;
  • Übernahme von Projekten in den Bereichen Lehre, Forschung und Entwicklung; Einwerbung von zusätzlichen Mitteln bei Wirtschaft, Verwaltung und sonstigen Institutionen für die Förderung und Durchführung von Lehr- und Forschungsvorhaben;
  • Monitoring und Evaluation von Lern- und Trainingskonzepten sowie entsprechender Programme;
  • Förderung der Zusammenarbeit in Lehre und Forschung im Bereich Entrepreneurship und Human Resource Development.

In diesem Sinn ist die Wissensfabrik eine Vereinigungen zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen und könnte damit den besonderen Schutz des Grundgesetzes (Artikel 9 Abs. 3 GG) beanspruchen, wie er auch Gewerkschaften[10] und Arbeitgeberverbänden zusteht.

Zielgruppen

Zielgruppe der Wissensfabrik sind Kindertagesstätten und Schulen, mit denen „Partner“ der Wissensfabrik „Bildungspartnerschaften“ eingehen. Wirtschaftsausbildung erfolgt hier auf einer kindlichen Entwicklungsstufe, in dem eigene Kritikfähigkeit noch nicht ausgeprägt sind und Normen leicht eingeprägt[11] werden können: „Je früher die Weichen für späteres Wissen gestellt werden, desto besser. Von der Sprachförderung im Vorschulalter über Aktionen zur Berufsorientierung in weiterführenden Schulen bis zu Hochschulkooperationen: Mit den unterschiedlichsten Aktivitäten setzt sich die Wissensfabrik für Bildung ein. Den Arbeitsschwerpunkt bilden derzeit Projekte in Kindergärten und Grundschulen – unter regelmäßiger Einbeziehung der Eltern.“[12]

Unterstützung durch den Bundespräsidenten

In einem Interview des Wochenmagazins Focus sagte Bundespräsident Köhler[13]: „Ich möchte den deutschen Unternehmern sagen: Unterschätzt nicht die soziale Dimension. Es reicht nicht mehr, sich nur um die Arbeitnehmer zu kümmern und ab dem Werkstor ist es wurscht.“ Zur Beteiligung von Unternehmen am sozialen Engagement sähe Köhler eine Fülle von Möglichkeiten. Das Magazin schrieb dazu: „Der Bundespräsident denkt beispielsweise an die Ausstattung von Schulen mit Computern, die Renovierung von Klassenräumen oder die Unternehmer-Initiative «Wissensfabrik», die in Schulen erklärt, was Wirtschaft ausmacht.“ Schon am 4. Oktober 2006 verlieh der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz an Berthold Leibinger: „Mit der Berthold Leibinger Stiftung wie auch privat fördert er seit vielen Jahren wissenschaftliche, kulturelle, soziale und kirchliche Einrichtungen. Er und andere dem Gemeinwohl verpflichtete Unternehmer haben im vergangenen Jahr die vielbeachtete Initiative «Wissensfabrik - Unternehmen für Deutschland» ins Leben gerufen, die den Standort Deutschland in einer globalen Welt zukunftsfähig machen will.“[14]. Ein vergleichbarer Einsatz des Bundespräsidenten für gewerkschaftliche Bildungsarbeit an Schulen[10] ist nicht bekannt.

Quellen und Anmerkungen

  1. http://wissensfabrik-deutschland.de/index.php, 18. März 2007
  2. http://wissensfabrik-deutschland.de/fakten/philosophie/index.php, 18. März 2007
  3. Mitgliederliste
  4. a b Bayrischer Rundfunk: Doppelstunde in der Montagehalle, 18. Mai 2006,
  5. a b http://www.welt.de/print-wams/article87116/Wir_brauchen_viel_Disziplin.html, 27. August 2006
  6. http://www.bcg.de/bcg/csr/projekte/wissensfabrik/index.jsp, 18. März 2007
  7. Boston Consulting Group, Business@School
  8. a b http://www.trumpf.com/1.news9561.html, 26. Januar 2005 / 12. Februar 2007
  9. Vereinssatzung, 2005
  10. a b Lobbyarbeit des DGB an Schulen: workshop-zukunft.de
  11. „Das Gehirn des modernen Menschen ist ökonomisch verseucht.“ Hermann Broch: Massenwahntheorie, 1939 bis 1948, ISBN 3-518-02504-X; insbes. 3. Teil, Kapitel 5.8 „Totalwirtschaft und Totalversklavung“)
  12. http://wissensfabrik-deutschland.de/bildung/bildungsprojekte/index.php, 18. März 2007
  13. http://www.focus.de/politik/deutschland/soziales-engagement_aid_50991.html, 18. März 2007
  14. http://www.bundespraesident.de/dokumente/-,2.626031/Artikel/dokument.htm

Weblinks

Siehe auch


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