Wolfgang Lauterbach (Richter)

Wolfgang Lauterbach (Richter)

Wolfgang Lauterbach (* 2. Oktober 1893 in Stabelwitz bei Breslau; † 13. März 1973 in Lübeck) war ein deutscher Richter und Professor.

Wolfgang Lauterbach als Student (1914)

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lauterbach wuchs im Dorf Stabelwitz bei Breslau auf und machte im März 1913 in Ohlau sein Abitur. Danach begann er an der Universität Breslau das Studium der Rechtswissenschaft und wurde gleichzeitig beim Corps Silesia Breslau aktiv. 1914 unterbrach er das Studium, um als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teilzunehmen. 1920 schloss er das Studium mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab und promovierte im gleichen Jahr zum Dr. iur. Nach dem Rechtsreferendariat 1923 wurde er 1924 Richter in Berlin, und zwar zunächst am Amtsgericht, 1928 am Landgericht und ab 1936 am Kammergericht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zunächst von 1947 bis 1951 im Zentraljustizamt für die Britische Zone in Hamburg am Wiederaufbau der Rechtspflege beteiligt. Nach Abschluss dieser Tätigkeit wurde er 1951 Senatspräsident am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg. 1961 wurde er als Richter pensioniert, blieb aber weiter wissenschaftlich tätig, wofür er 1966 zum Honorarprofessor an der Universität Hamburg ernannt wurde.

Leistungen

Lauterbach wurde mit seiner Fortführung des von Adolf Baumbach begründeten Kommentars zur Zivilprozessordnung einer der herausragendsten juristischen Autoren seiner Zeit. Der Kommentar wird noch heute jährlich neu aufgelegt.

Werke

  • Tarifvertrag und Unterlassungspflicht, Breslau (Dissertation) 1920
  • Zivilprozessordnung, München: Beck, 1976, 34., neubearb. Aufl.
  • Kostengesetze, München: Beck, 1976, 18., völlig neu bearb. Aufl.
  • Vorschläge und Gutachten zur Reform des deutschen internationalen Personen- und Sachenrechts, Tübingen: Mohr, 1972
  • Vorschläge und Gutachten zur Reform des deutschen internationalen Erbrechts, Berlin: de Gruyter, 1969
  • Vorschläge und Gutachten zur Reform des deutschen internationalen Kindschafts-, Vormundschafts- und Pflegschaftsrechts, Berlin: de Gruyter, 1966

Literatur

  • Jan Albers: Wolfgang Lauterbach. In: Juristen im Portrait. Verlag und Autoren in 4 Jahrzehnten. Verlag C.H. Beck, München 1988, S.511-520. ISBN 3-406-33196-3
  • Nachruf auf Wolfgang Lauterbach, in: Die Welt (Tageszeitung) vom 16. März 1973

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wolfgang Lauterbach — ist der Name folgender Personen: Wolfgang Adam Lauterbach (1618–1678), Professor für Rechtswissenschaft in Tübingen Wolfgang Lauterbach (Richter) (1893–1973), Richter und Professor für Rechtswissenschaft in Hamburg Wolfgang Lauterbach (Soziologe) …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Uhle — (* 1512 in Elterlein; † 7. April 1594 in Breitenbrunn/Erzgeb.) war ein deutscher Pfarrer. Er wird als „der Pestpfarrer von Annaberg“ bezeichnet. Leben Gedenkstein an der Breitenbrunner Kirche Als Sohn eines Bürgers wuchs Uhle in der kleinen Stadt …   Deutsch Wikipedia

  • Utz Richter — (* 23. Juni 1927 in Olbendorf, Landkreis Strehlen, Niederschlesien) ist ein deutscher Schauspieler, Hörspielsprecher und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lat–Laz — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Silesia — Das Corps Silesia Breslau zu Frankfurt (Oder) (kurz meist Corps Silesia Breslau oder Corps Silesia) ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren Convents Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Silesia Breslau — Das Corps Silesia Breslau zu Frankfurt (Oder) (kurz meist Corps Silesia Breslau oder Corps Silesia) ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren Convents Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Familienarmut — Kinderarmut bezeichnet hier die Armut von Personen eines vorgegebenen Altersrahmens; definiert im Allgemeinen als: Kinder ab Geburt und Jugendliche bis 18 Jahre. Kinderarmut kann auf verschiedene Arten berechnet werden, wobei normative… …   Deutsch Wikipedia

  • Kinderarmut in Deutschland — Kinderarmut bezeichnet hier die Armut von Personen eines vorgegebenen Altersrahmens; definiert im Allgemeinen als: Kinder ab Geburt und Jugendliche bis 18 Jahre. Kinderarmut kann auf verschiedene Arten berechnet werden, wobei normative… …   Deutsch Wikipedia

  • Kinderarmut in der Bundesrepublik Deutschland — Kinderarmut bezeichnet hier die Armut von Personen eines vorgegebenen Altersrahmens; definiert im Allgemeinen als: Kinder ab Geburt und Jugendliche bis 18 Jahre. Kinderarmut kann auf verschiedene Arten berechnet werden, wobei normative… …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Silesia Breslau zu Frankfurt (Oder) — Das Corps Silesia Breslau zu Frankfurt (Oder) (kurz meist Corps Silesia Breslau oder Corps Silesia) ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren Convents Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”