- Wolfgang Marius
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Wolfgang Marius (* 18. Oktober 1469; † 11. Oktober 1544) war Abt des Zisterzienserklosters in Aldersbach, Niederbayern.
Leben
Der 33. Abt des Klosters Aldersbach, Wolfgang Marius wurde am 18. Oktober 1469 in Oberdorfbach als Sohn eines Flickschusters geboren. In der Taufe erhielt er den Namen Lukas. Sein Familienname lautete ursprünglich Mayer (Mayr oder Mair). 1490 trat er als Novize in die Abtei Aldersbach ein. Am 22. Oktober 1497 empfing er in Passau die Priesterweihe. Zunächst wirkte er in Aldersbach als Pfarrvikar und als Privatsekretär und Hauskaplan seines Abtes Simon. Er kam anschließend als Prediger nach Kößlarn und 1504 als Pfarrvikar nach Rotthalmünster. Am 2. Juni 1514 wurde Wolfgang Marius zum Abt des verschuldeten Klosters gewählt. Innerhalb von drei Jahren konnte er die Schulden tilgen und die vernachlässigten Gebäude wieder instand setzen. Er baute das Krankenhaus, Dormitorium, Mühle und Stallungen neu.
Seine Amtszeit war eine Krisenzeit in der Geschichte des christlichen Mönchtums, weil viele Klöster durch das Wirken Martin Luthers aufgehoben, verlassen oder zerstört wurden. Marius galt als vorbildlicher Abt, in Disziplin und Bildung war er tadellos. Man sieht in ihm einen niederbayerischen Klosterhumanisten, der Kontakte u. a. zu Johannes Turmayr, genannt Aventinus unterhielt. Er versuchte, sein Kloster und die übrigen bayerischen Zisterzienserklöster durch die Wirren der Reformationszeit zu bringen.
In der schwierigen Zeit der Reformation konnte er sein Kloster geistig erneuern. Größer ist aber seine Bedeutung als Dichter und Schriftsteller. Zum Teil in Latein und in Versform schreibt er über den Landshuter Erbfolgekrieg und eine umfangreiche Klostergeschichte. Er überarbeitet und ergänzt die Passauer Bischofschronik. Auch eine Erklärung der Regel des hl. Benedikt stammt aus seiner Feder. Am 11. Oktober 1544 starb Wolfgang Marius.
Literatur
- M. Katharina (Petra) Hauschild: Abt Wolfgang Marius von Aldersbach (1514–44) und sein Regelkommentar, in: Analecta Cisterciensia 55 (2005) S. 179−267 (zugleich Diss. München 2003). II. Teil in Analecta Cisterciensia 56 (2006) S. 3−333.
- Friedrich Lauchert: Mayer, Wolfgang. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 52, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 279 f.
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