- Wolfgang Zapf
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Wolfgang Zapf (* 25. April 1937 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Soziologe.
Inhaltsverzeichnis
Lebenslauf
Zapf studierte von 1957 bis 1961 Soziologie und Nationalökonomie in Frankfurt, Hamburg und Köln. 1961 Abschluss als Diplom-Soziologe in Frankfurt.
1962 bis 1966 fungierte er als Assistent von Ralf Dahrendorf am Soziologischen Seminar der Universität Tübingen. 1963 Promotion zum Dr. phil. in Tübingen. 1966 bis 1967 Assistent an der Universität Konstanz. Habilitation 1967 in Konstanz.
Zwischen 1968 und 1987 Lehrtätigkeit als o. Professor für Soziologie an der Universität Frankfurt und Universität Mannheim, seit 1988 Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Darüber hinaus mehrere Lehrtätigkeiten an verschiedenen europäischen Universitäten (Stanford, Wien). Von September 1987 bis 31. August 1994 wissenschaftlicher Geschäftsführer (Präsident) des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Seitdem Direktor der Abteilung Sozialstruktur und Sozialberichterstattung des WZB.
1987 bis 1990 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. 1993 - 1999 Vorsitzender des Kuratoriums von GESIS 1993- 1999.
Bedeutung
Er ist der prominenteste Vertreter der neueren Konzepte der "Modernisierung" in der deutschen Soziologie (Zapf 1991, 1994, 1996, 2001). In ihnen steht man der Modernisierungstheorie im engeren Sinne, die Zapf als "eine amerikanische Erfindung der 50er Jahre" (Zapf 1991b, 32) bezeichnet, kritischer gegenüber. Sie ist weniger ethnozentrisch und pfadabhängig und ist auch den Misserfolgen und Schattenseiten (z. B. Umweltgefährdung, Rüstungswettbewerbe, wirtschaftliche Außenwirkungen der westlichen Industrieländer) gegenüber sensibel.
Nach Rucht ist die "Modernisierung" "ein variantenreicher und keineswegs linearer Vorgang, gekennzeichnet von ungleichzeitigen Abläufen, Rückschritten und widersprüchlichen Teilentwicklungen" (1994, 60). Das zu Grunde gelegte "Modell der modernen Gesellschaft" kann auf einer begrenzten Anzahl "unterschiedlicher Entwicklungspfade" (Zapf 1996, 63) erreicht werden. Den Kern der Modernisierung jedoch sieht Zapf in der "Steigerung der gesamt-gesellschaftlichen Anpassungs- und Steuerungskapazitäten, d.h. als positive Bilanz von steigenden Ressourcen und steigenden Belastungen" (1995, 393) [nach: Geißler, R. (2002): Die Sozialstruktur Deutschlands].
Die Schwerpunkte seiner Arbeit liegen im Bereich der Theorien des sozialen Wandels und der Modernisierung, der Innovations- und Elitenforschung, der sozialen Indikatoren und der Sozialberichterstattung.
Werke
- Modernisierung, Wohlfahrtsentwicklung und Transformation. Soziologische Aufsätze 1987- 1994. Sigma: Berlin 1994.
- Institutionenvergleich und Institutionendynamik. WZB-Jahrbuch 1994. (Herausgeber mit Meinolf Dierkes, Mitautor), Sigma: Berlin 1994.
- Gesellschaft, Demokratie und Lebenschancen, Festschrift für Ralf Dahrendorf. (Hrsg. mit Hansgert Peisert), Deutsche Verlagsanstalt: Stuttgart 1994.
- Wohlfahrtsentwicklung im vereinten Deutschland. Sozialstruktur, sozialer Wandel und Lebensqualität (mit R. Habich), Sigma: Berlin 1996
- Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands (mit B. Schäfers) Leske + Budrich: Opladen 1998.
- Theorien des sozialen Wandels
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang Zapf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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