World Discoverer

World Discoverer
Die World Discoverer vor Ua Pou, Marquesas
Die World Discoverer vor der australischen Ostküste

Die World Discoverer war ein Kreuzfahrtschiff.

Das Schiff wurde 1974 in der Werft Schichau-Unterweser in Bremerhaven gebaut. Sie fuhr mit rotem Rumpf bis 1984. In dem Jahr wurde sie von Society-Expeditions, Seattle, Washington, USA übernommen und auf der Jurong-Shipyard in Singapur innen komplett neu ausgestattet und der Rumpf wurde dunkelblau angepönt. Sie sollte dann als Yacht-Class-Cruiser für Heritage-Cruises, New York in Charter fahren. Zuletzt wurde sie vom Expeditions-Kreuzfahrtenveranstalter Society Expeditions mit Sitz in Bremen betrieben. Konzipiert war sie als Expeditions-Passagierschiff, das Kreuzfahrtpassagiere an die entlegensten Orte der Erde bringen sollte. Dazu gehörten auch besondere schiffsbautechnische Eigenschaften, die das Vordringen in Polarregionen ermöglichten (Eisklasse A-1). Um Passagiere auch außerhalb von Hafen- und Dockanlagen an Land bringen zu können, war das Schiff mit 10 Zodiac-Schlauchbooten, zwei Tenderbooten (mit Namen Castor und Pollux) und später auch einem Glasbodenboot ausgerüstet.

Die World Discoverer war das erste Passagierschiff, das 1985 die Nordwest-Passage mit Kreuzfahrtpassagieren an Bord von West, dem Abgangshafen Nome (Alaska), nach Ost, dem Zielhafen Halifax (Nova Scotia)/Kanada, in 32 Tagen bewältigte (Kommando: Kapitän Heinz Aye). Außerdem eines der ersten Schiffe, mit dem Touristen die antarktische Halbinsel, Südgeorgien, die Südorkneys und die Arktis besuchen konnten. Zusammen mit der kleineren Lindblad Explorer leistete sie Pionierarbeit in der Erschließung des Amazonas für Kreuzfahrtpassagiere. Der Amazonas wurde bis nach Iquitos befahren. Zu ihrem Operationsgebiet gehörten die entlegensten Gebiete des Südpazifik, darunter Inseln wie Pitcairn, Ducie, Henderson (Pitcairninseln), Puka-Puka (Tuamotu-Inseln), Puka Rua, Fatu Hiva, die kaum auf andere Weise erreichbar waren. Nach der Grenzöffnung im Osten wurden auch das russische Polarmeer und vorher für Besucher unerreichbare Gebiete wie Kamtschatka, Sachalin und die Kurilen angefahren.

Die World Discoverer auf Grund in der Roderick Dhu Bay

Am 30. April 2000 05:00 UTC lief die World Discoverer in der Sandfly-Passage nördlich von Honiara (Salomonen) auf das noch unkartierte Mid-Reef auf (9° 0′ 0″ S, 160° 7′ 12″ O-9160.12) und schlitzte sich die Steuerbordseite auf. Um ein Sinken zu verhindern, setzte der Kapitän das Schiff in der 1,4 sm weiter südlich liegenden Roderick Dhu Bay auf Grund. Personenschaden entstand nicht. Nach einer Untersuchung des Rumpfes durch Taucher wurde das Schiff als Totalschaden abgeschrieben. Das gestrandete Schiff wurde in der Folgezeit durch Bewohner der sich im Bürgerkrieg befindenden Salomonen geplündert und weiter beschädigt. Bereits begonnene Bergungsversuche einer australischen Bergungsfirma wurden abgebrochen. Das Wrack liegt immer noch mit etwa 38° Schlagseite vor der Insel.

Nach dem Verlust des Schiffes wurde im Jahre 2002 die ehemalige Dream 21 als neue World Discoverer in Dienst gestellt. Dieses Schiff hieß zwischenzeitlich Prince Albert II und fährt seit 2011 unter dem Namen Silver Explorer.

2004 wurde das Unternehmen Expeditions-Kreuzfahrtenveranstalter Society Expeditions insolvent.

Technische Daten

  • Vermessung: 3.153 BRT / 1.188 NRT
  • Länge: 87 m
  • Breite: 15 m
  • Tiefgang: 4,4 m
  • Antrieb: 2 MAK-Diesel mit je 2.400 PS auf 1 Verstellpropeller, Bugstrahlruder mit 400 PS
  • Geschwindigkeit: 12,8 Knoten
  • Passagiere: 134 Personen in 5 Suiten und 67 Außenkabinen auf 7 Decks
  • Crew: 75 Personen

Weblinks

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