Wójtówka (Lądek-Zdrój)

Wójtówka
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Basisdaten
Staat:	Polen
Woiwodschaft:	Niederschlesien
Landkreis:	Kłodzko
Gmina:	Lądek-Zdrój
Geographische Lage:	50° 22′ N, 16° 53′ O50.37216111111116.882391666667Koordinaten: 50° 22′ 20″ N, 16° 52′ 57″ O
Höhe:	550 m n.p.m
Einwohner:	69
Postleitzahl:	57-540
Telefonvorwahl:	(+48) 74
Kfz-Kennzeichen:	DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße:	Złoty Stok–Lądek-Zdrój
Nächster int. Flughafen:	Breslau

Wójtówka (deutsch Voigtsdorf bei Landeck) ist ein Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt drei Kilometer nördlich von Lądek-Zdrój (Bad Landeck), zu dessen Gemeinde es gehört.

Geographie

Wójtówka liegt im Südosten des Glatzer Kessels im Reichensteiner Gebirge. Es ist über eine Stichstraße zu erreichen, die nördlich von Lądek-Zdrój von der Wojewodschaftsstraße 390 abzweigt und in Wójtówka endet. Nachbarorte sind Orłowiec im Norden, Wrzosówka im Nordosten, Lutynia und Ułęże (Überschaar) im Südosten, Lądek-Zdrój im Süden und Radochów im Südwesten. Nordöstlich erhebt sich die 900 m hohe Heidelkoppe (Borowkowa). Drei Kilometer östlich von Wójtówka verläuft die Grenze zu Tschechien.

Geschichte

Voigsdorf wurde erstmals 1346 als Viczdorf erwähnt. Weitere Schreibweisen waren Voytesdorf (1357) und 1411 Foitsdorf^[1]. Es gehörte zur Herrschaft Karpenstein im Glatzer Land. Nach der Zerstörung der Burg Karpenstein 1443 fiel es als königliches Kammerdorf an die Krone Böhmen. 1684 verkaufte die Böhmische Kammer Voigtsdorf zusammen mit Oberthalheim, Winkeldorf, Leuthen, Karpenstein, Wolmsdorf und Konradswalde dem Glatzer Oberregenten und kaiserlichen Rat Sigmund Hofmann († 1698), der vom Kaiser mit dem Prädikat „von Leuchtenstern“ in den Adelsstand erhoben worden war. Dessen Enkel Leopold Reichsgraf von Leuchtenstern verkaufte 1736 Voigsdorf und andere Dorfschaften an die Kämmerei der Stadt Landeck.

Nach den Schlesischen Kriegen fiel Voigtsdorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den neu gebildeten Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte. 1939 wurden 108 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Voigtsdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Wójtówka umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Wójtówka zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Sehenswürdigkeiten

• Die Kapelle „St. Antonius von Padua“ wurde 1854/54 durch den damaligen Gutsbesitzer Klein errichtet.
• In Wójtówka befindet sich das einzige Camphill in Polen. Es besteht aus zwei Häusern. Die Bewohner - Erwachsene mit verschiedenen körperlichen und geistigen Behinderungen - betreiben ökologische Landwirtschaft und fertigen in einer kleinen Werkstatt Waren an, die sie auf den Märkten in der Umgebung verkaufen.

Verweise

Literatur

• Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Bd. 4, ISBN 3-927830-18-6, S. 35 und 97
• Verlag Aktion Ost-West e.V.: Das Glatzer Land. ISBN 3-928508-03-2, S. 112

Weblinks

• Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage

Fußnoten

1. ↑ Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 389