Kąty Bystrzyckie

Kąty Bystrzyckie
Kąty Bystrzyckie
Wappen fehlt
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Kąty Bystrzyckie (Polen)
Kąty Bystrzyckie
Kąty Bystrzyckie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Lądek-Zdrój
Geographische Lage: 50° 19′ N, 16° 50′ O50.31308055555616.839102777778Koordinaten: 50° 18′ 47″ N, 16° 50′ 21″ O
Höhe: 490–610 m n.p.m
Einwohner:

68

Postleitzahl: 57-540
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŻelaznoLądek-Zdrój
Nächster int. Flughafen: Breslau

(50.313082, 16.839103) Kąty Bystrzyckie (deutsch Winkeldorf) ist ein Dorf im Süden des Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt vier Kilometer südwestlich von Lądek-Zdrój (Bad Landeck), zu dessen Gemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Kąty Bystrzyckie liegt im Südosten des Glatzer Kessels, in einem engen Tal der Kuhberge, den nördlichen Ausläufern des Glatzer Schneegebirges. Es ist über eine Stichstraße zu erreichen, die bei Skowronki (Lerchenfeld) von der Wojewodschaftsstraße 392 in südlicher Richtung abzweigt. Nachbarorte sind Skowronki und Radochów im Norden, Lądek-Zdrój im Nordosten, Stójków im Osten, Strachocin und Stronie Śląskie im Südosten sowie Rogóżka und Konradów im Südwesten.

Geschichte

Kirche Winkeldorf

Winkeldorf wurde erstmals 1346 als Winklerdorf erwähnt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde es lateinisch als Winkleri villa und ab 1560 auch als Winkeldorf bezeichnet[1]. Es gehörte zur Herrschaft Karpenstein im Glatzer Land. 1384 war es bereits Pfarrort, da die der hl. Katharina geweihte Kirche in einem Verzeichnis der Glatzer Pfarreien enthalten ist, das in diesem Jahre erstellt wurde. Nach der Zerstörung der Burg Karpenstein 1443 fiel es als königliches Kammerdorf an die Krone Böhmen. Nachfolgend verlor die Kirche von Winkeldorf den Pfarrstatus und wurde Filialkirche von Schreckendorf. Während der Reformation bekannte sich die Bevölkerung zum lutherischen Glauben. Nach der Rückeroberung der Grafschaft Glatz 1622/1623 durch die kaiserlichen Truppen erfolgte die Rekatholisierung der Bewohner. 1684 verkaufte die Böhmische Kammer Winkeldorf zusammen mit Oberthalheim, Voigstdorf, Heidelberg, Leuthen, Karpenstein, Wolmsdorf und Konradswalde dem Glatzer Oberregenten und kaiserlichen Rat Sigmund Hofmann († 1698), der vom Kaiser mit dem Prädikat „von Leuchtenstern“ in den Adelsstand erhoben worden war. Dessen Enkel Leopold Reichsgraf von Leuchtenstern verkaufte Winkeldorf und Wolmsdorf an den Grafen Georg Olivier von Wallis, der schon über umfangreiche Besitzungen in der Grafschaft Glatz verfügte und Winkeldorf mit der Herrschaft Seitenberg verband.

Nach den Schlesischen Kriegen fiel Winkeldorf zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. 1783 verkaufte Stephan Olivier von Wallis alle vom Vater ererbten Besitzungen dem Erblandbaudirektor Friedrich Wilhelm Graf von Schlabrendorf auf Stolz und Hassitz. Obwohl dieser 1789 die Herrschaften Seitenberg und Plomnitz dem königlichen Justizrat Franz von Mutius auf Gellenau und Altwasser verkaufte, behielt er weiterhin die Dörfer Winkeldorf, Wolmsdorf, Weißwasser und Martinsberg für sich und inkorporierte diese seiner Herrschaft Kunzendorf. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Winkeldorf seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den Landkreis Habelschwerdt, zu dem es bis 1945 gehörte. 1939 wurden 209 Einwohner gezählt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Winkeldorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Kąty Bystrzyckie umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Kąty Bystrzyckie zur Woiwodschaft Wałbrzych. Da zahlreiche der neu angesiedelten Bewohner in den nachfolgenden Jahren Kąty Bystrzyckie wieder verließen, ging die Einwohnerzahl deutlich zurück und beträgt jetzt rund ein Viertel der Einwohnerzahl von 1939. Dadurch wurden die meisten Häuser und Gehöfte dem Verfall preisgegeben. Mit Hilfe eines Förderkreises soll der ehemalige Gottwald-Hof restauriert und zu einer Begegnungsstätte umgestaltet werden[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Die bereits 1384 erwähnte Pfarrkirche St. Katharina wurde 1540 neu errichtet. Sie ist jetzt Filialkirche von Lądek Zdrój. Das Gemälde des Hauptaltars zeigt die hl. Katharina. Die vier Evangelisten am Kanzelkorb schuf 1721 Michael Klahr d. Ä. Sie waren ursprünglich für die Kirche von Rengersdorf bestimmt. Die Figurengruppe ist nicht mehr komplett, da zwei der Figuren durch Diebstahl abhanden gekommen sind. Die Kirche befand sich in den Nachkriegsjahren in einem schlechten Zustand. Sie wurde durch einen 1999 gegründeten Renovierungsverein und mit finanzieller Unterstützung von ehemaligen deutschen Bewohnern instand gesetzt[3].

Verweise

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. Marek Šebela, Jiři Fišer: České Názvy hraničních Vrchů, Sídel a vodních toků v Kladsku. In: Kladský Sborník 5, 2003, S. 389
  2. Begegnungsstätte
  3. pl:Kościół św. Katarzyny Aleksandryjskiej w Kątach Bystrzyckich

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