- Yağmur Atsız
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Yağmur Atsız (* 4. November 1939 in Istanbul) ist ein türkischer Journalist, Kolumnist, Essayist und Dichter, der seinen ersten Lyrikband in deutscher und französischer Sprache verfasst hat.
Leben
Atsiz, der an der Bonner Universität studiert und später auch lange Zeit in Deutschland gearbeitet hat, ist ein Sohn des türkischen Dichters Nihal Atsız. Arbeitsfelder in deutschen Medien waren Hörfunk (z. B. als Redakteur des Funkhaus Europa), Zeitungsjournalismus sowie Fernsehinterviews und -dokumentationen. Auch war Atsız Presserat der Bonner Botschaft.
1980, nach dem Militärputsch in der Türkei, wurde Atsız in Folge eines Artikels in der Zeitschrift Der Spiegel aufgrund seiner liberalen Vorstellungen verfolgt und war gezwungen das Land zu verlassen. Bis zur Änderung der politischen Verhältnisse hielt sich Atsız in Deutschland und Frankreich im Exil auf.
1985 verfasste er mit Eine Frau um Vierzig einen Gedichtband in deutscher Sprache, für den Utku Varlık sieben Zeichnungen anfertigte. Bereits 1976 war Atsız von Deutschland aus Herausgeber einer Sammlung neuer türkischer und deutscher Türkei-Literatur (Yeni Türk edebiyatindan seçmeler). 1997 veröffentlichte er mit Cervantes – İnebahtı’nın Tek Kollusu sein bislang letztes Werk in Deutschland.
Auch in der Türkei erschienen dichterische Werke des Journalisten: Günlerimiz (dt.: Unsere Tage; 1993) und Unutkan Şehir (dt.: Vergessene Stadt; 1997).
An seinem derzeitigen Hauptwohnsitz Istanbul schrieb Atsız in den letzten Jahren jedoch vornehmlich Zeitungsartikel, Kolumnen und Rezensionen für zahlreiche Printmedien, z. B. Cumhuriyet, Nokta, Pazar Postası, Akis, Yeni Yüzyıl und Milliyet. Atsız arbeitete bis August 2006 für die nationalkonservative Tageszeitung Tercüman. Gegenwärtig schreibt er eine Kolumne für die liberale Tageszeitung Star.
2002 gewann Atsız für seine Arbeit Meçhûl Bir Gazeteciye Mektublar (dt.: Briefe an einen unbekannten Journalisten) den Preis der Türkischen Schriftstellervereinigung.
Weblinks
- Literatur von und über Yağmur Atsız im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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