- Yvonne Georgi
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Yvonne Georgi (* 29. Oktober 1903 in Leipzig; † 25. Januar 1975 in Hannover) war eine deutsche Ballett-Tänzerin und Choreographin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Yvonne Georgi war die Tochter eines Oldenburger Arztes und einer nordafrikanischen Mutter. Sie absolvierte ihre Ausbildung in Hellerau, in Paris und in Dresden bei Mary Wigman und Victor Gsovsky, dem Ehemann von Tatjana Gsovsky. Georgi wurde Solotänzerin in Münster und in Gera (unter dem Intendanten Walter Bruno Iltz) für eine Spielzeit als Ballettmeisterin engagiert.[1] Dort eröffnete sie ihre Arbeit mit einem Tanzabend, bestehend aus „Arabische Suite“„Persisches Ballett“ von Egon Wellesz. Georgi wirkte aber auch bei den dortigen Opernaufführungen mit. Als Silvesterpremiere 1925/26 kam Vittorio Rietis kurz zuvor von Serge Diaghilevs Ballets Russes uraufgeführte Tanzkomödie „Barabau“ heraus. Die Aufführung lockte sogar die Berliner Kritiker nach Gera und gastierte am Leipziger Schauspielhaus und an der Berliner Volksbühne. 1926 choreografierte Georgi noch Igor Strawinskys „Pulcinella “. Dennoch erhielt ihre Tanztruppe „wegen mangelnden Interesses des Publikums“ die Kündigung und Yvonne Georgi wechselte nach Hannover.
1926–1931 war Georgi Balletttänzerin und Choreographin an den Städtischen Bühnen Hannover. Sie gastierte an der Berliner Staatsoper und hatte Auftritte als Ausdruckstänzerin mit Harald Kreutzberg. 1936 emigrierte Georgi aus Deutschland nach Amsterdam, wo sie heiratete. 1939 folgte die Emigration in die USA. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1951 arbeitete Yvonne Georgi zunächst in Düsseldorf (wieder bei Walter Bruno Iltz) und dann bis 1970 als Ballettdirektorin am Opernhaus Hannover. Von 1959 bis 1973 war Georgi Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.
Yvonne Georgi erhielt ein Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover. Ihr Nachlass befindet sich im Deutschen Tanzarchiv Köln und zu einem kleineren Teil im Theatermuseum Hannover.
Auszeichnungen
1970 erhielt sie das Große Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens und 1974 wurde sie mit der Niedersächsischen Landesmedaille ausgezeichnet.
Literatur
- Horst Koegler: Yvonne Georgi. Velber bei Hannover 1963
- Rolf Helmut Schäfer (Hrsg.): Yvonne Georgi. o. O. u. J. (Hannover/Braunschweig 1974)
- Uta Ziegan: „Ich experimentiere gern". Die Tänzerin, Choreographin und Pädagogin Yvonne Georgi (1903-1975). In: Frauenwelten. Biographisch-historische Skizzen aus Niedersachsen. Hrsg. von Angela Dinghaus. Olms, Hildesheim 1993, S. 347-355, ISBN 3-487-09727-3
- Gerhard Schumann: Yvonne Georgi in Hannover. In: Hochschule für Musik und Theater Hannover. 1897-1997. Hrsg. von Peter Becker u. a. Hannover 1997, S. 44-52.
- Hugo Thielen: Yvonne Georgy. in: Hannoversches biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlüter, Hannover 2002, S. 129, ISBN 3-87706-706-9
- Geertje Andresen: Yvonne Georgi und Harald Kreutzberg. Zwei Künstler - eine Seele. in: Tanz-Journal. H. 2/2008, S. 10-13.
- Brigitta Weber (Hrsg.): Die Tänzerin und Choreographin Yvonne Georgi (1903-1975). Schriftenreihe Prinzenstraße des Theatermuseums Hannover, Heft 15/2009 ISBN 978-3-931266-14-1
Weblinks
- Yvonne Georgi. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung. (inkl. Literaturangaben und Zitaten)
- Bilder von Yvonne Georgi In: Virtual History
Einzelnachweise
- ↑ Horst Koegler, Yvonne Georgi. Reihe Theater Heute, Friedrich Verlag Hannover 1963, Seite 54
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