Z-Chlorid

Z-Chlorid
Strukturformel
Allgemeines
Name Chlorameisensäurebenzylester
Andere Namen
  • Benzylchloroformiat
  • Benzyloxycarbonylchlorid
  • Z-Chlorid
  • CAB
Summenformel C8H7ClO2
CAS-Nummer 501-53-1
Kurzbeschreibung farblose, stechend riechende Flüssigkeit
Eigenschaften
Molare Masse 170,60 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

1,195 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−18 °C[1]

Siedepunkt

179 °C[1]

Dampfdruck

86 °C (9,5 hPa)[1]

Löslichkeit
  • heftige Zersetzung mit Wasser
  • löslich nicht-protischen, organischen Lösungsmitteln
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Ätzend Umweltgefährlich
Ätzend Umwelt-
gefährlich
(C) (N)
R- und S-Sätze R: 34-50/53
S: (1/2)-26-45-60-61
MAK

Für (potentiell) krebserzeugende Stoffe wird generell kein MAK-Wert vergeben

WGK 2 (wassergefährdend)
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlorameisensäurebenzylester, auch Benzylchlorformiat, oft auch korrekter als Chlorkohlensäurebenzylester bezeichnet, ist eine organisch-chemische Substanz. Es gehört als Monoester der Kohlensäure zugleich zur der Stoffgruppe der Carbonsäurechloride. Bei der Synthese von Peptiden dient Benzylchlorformiat als Reagenz zur Einführung der Benzyloxycarbonyl-Schutzgruppe, die meist zum Schutz für Aminogruppen eingesetzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Benzylchlorformiat ist eine stechend und erstickend riechende, tränenreizende Flüssigkeit. Sie ist in den meisten organischen Lösungsmitteln löslich, wird aber durch protische Lösungsmittel wie Wasser oder Alkohole solvolytisch zersetzt. Mit Alkoholen bilden sich Kohlensäureester. Mit Aminen reagiert Benzylchlorformiat zu Urethanen.

Verwendung

In der organischen Synthesechemie und besonders in der Peptidsynthese wird die Benzyloxycarbonylgruppe mit Benzylchlorformiat in Gegenwart einer schwachen Base eingeführt. Die Benzyloxycarbonylgruppe wird in Strukturformeln meist als Cbz-, Cbo-, oder Z-Gruppe (benannt nach dem Entdecker, Leonidas Zervas) abgekürzt.

Das geschützte Amin kann durch katalytische Hydrierung unter hydrogenolytischer Spaltung der Benzyl-Heteroatom-Bindung mit anschließender Decarboxylierung der so entstehenden instabilen Carbaminsäure oder Behandlung mit Säuren wieder entschützt werden.

Gefahrenhinweise

Da sich Benzylchlorformiat durch Luftfeuchtigkeit und auf der Haut hydrolytisch unter Bildung von Salzsäure zersetzt, wirkt es bei Kontakt stark ätzend. Eingeatmet kann es zu Lungenödemen führen.

Kommerziell erhältliches Benzylchlorformiat enthält herstellungsbedingt das als krebserregend eingestufte Benzylchlorid als Verunreinigung. Einige Hersteller, beispielsweise die Fa. Merck KGaA, Darmstadt, bezeichnen daher auch das Benzylchlorformiat als krebserregend und geben neben den Gefahrstoffsymbolen T (giftig) und N (umweltgefährlich) die R-Sätze 45-34-50/53 und die S-Sätze 53-26-36/37/39-45-60-61 an.[2]

Literatur

  • J. Clayden, N. Greeves, S. Warren, P. Wothers: Organic Chemistry. Oxford University Press, 2001

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 501-53-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 16. September 2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Sicherheitsdatenblatt der Firma Merck

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