Ben Hur (1925)

Ben Hur (1925)
Filmdaten
Deutscher Titel Ben Hur
Originaltitel Ben-Hur: A Tale of the Christ
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1925
Länge 142 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Fred Niblo
Drehbuch June Mathis, Carey Wilson Beth Meredith
Produktion Louis B. Mayer, Samuel Goldwyn, Irving Thalberg
Musik William Axt, David Mendoza
Nachvertonung 1989: Carl Davis
Kamera René Guissart, Karl Struss, Percy Hilburn, Clyde De Vinna
Schnitt Lloyd Nosler
Besetzung
  • Ramon Novarro: Judah Ben Hur
  • Francis X. Bushman: Messala
  • May McAvoy: Esther
  • Betty Bronson: Maria
  • Claire McDowell: Prinzessin von Hur
  • Kathleen Key: Tirzah
  • Carmel Myers: Iras
  • Nigel de Brulier: Simonides
  • Mitchell Lewis: Scheich Ilderim
  • Leo White: Sanballat
  • Frank Currier: Quintus Arrius
  • Charles Belcher: Balthazar
  • Dale Fuller: Amrah
  • Winter Hall: Joseph

Ben Hur ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Fred Niblo aus dem Jahr 1925. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Lewis Wallace. Nach dreijähriger Produktionszeit hatte der damals teuerste Film am 30. Dezember 1925 im George M. Cohan Theatre in New York Premiere. Der Monumentalfilm entwickelte sich zu einem der größten Kassenschlager des amerikanischen Stummfilms. Bemerkenswert ist die teilweise Verwendung von Farbfilm (Zwei-Farben-Technicolor).

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film schildert das Leben des fiktiven jüdischen Prinzen Judah Ben Hur, der zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. als Zeitgenosse Jesu Christi im von den Römern besetzten Jerusalem lebt. Über Jahre hinweg erwarten die Menschen ihren Erlöser.

Als der neue Statthalter Valerius Gratus in Jerusalem erwartet wird, fürchtet Judahs Familie wie viele anderen um ihr Vermögen. Simonides, der Verwalter des Familienvermögens, und seine Tochter Esther brechen nach Antiochia auf, um dieses in Sicherheit zu bringen.

Eines Tages trifft Judah Ben Hur seinen Freund Messala wieder, einen römischen Offizier, der ihn vor seinen römischen Freunden verleugnet, unter vier Augen aber herzlich begrüßt. Nicht nur Judah, auch seine Mutter Miriam und seine Schwester Tirzah heißen ihn in ihrem Haus willkommen. Die Freundschaft der beiden Männer wird jedoch getrübt, als Messala deutlich macht, dass er die Römer als Gebieter über das jüdische Volk ansieht, womit er bei Judah Unverständnis erntet.

Kurz darauf findet die Begrüßungsparade zu Ehren des neuen Statthalters Gratus statt. Ben Hur, Miriam und Tirzah schauen vom Dach ihres Hauses aus zu, als sich ein lockerer Ziegel vom Dach löst und Gratus trifft. Die römischen Soldaten stürmen das Haus und nehmen Judah, Tirzah und Miriam fest; die Unschuldsbeteuerungen der Familie Hur finden kein Gehör. Bevor Judah zu den Galeeren geschickt wird, schwört er Rache.

Beim Marsch durch die Wüste macht der Trupp Rast in einem kleinen Dorf; der Durst der Soldaten und der anderen Verurteilten wird gelöscht, nur Judah wird das Wasser verweigert. Erst ein Zimmermann aus dem Dorf löscht Judahs Durst.

Nach drei Jahren Ruderdienst auf römischen Galeeren macht Judah die Bekanntschaft von Quintus Arrius, dem neuen Befehlshaber der Flotte. Dieser ist von Judahs von Rachsucht getriebenem Überlebenswillen beeindruckt. Als ein Überfall durch Piraten droht und die Rudersklaven angekettet werden, wird Judah auf Arrius' Befehl hin vor der Fessel verschont. Das römische Schiff gewinnt die Schlacht; Judah rettet Arrius vor dem Tod. Aus Dankbarkeit erklärt Arrius Judah zu seinem Adoptivsohn.

Doch wird Judah geplagt von der Ungewissheit über das Schicksal seiner Mutter Miriam und seiner Schwester Tirzah. Als Judah von der Existenz eines Mannes namens Simonides in Antiochia erfährt, bittet er Arrius, nach Antiochia aufbrechen zu dürfen. Dort teilt Simonides ihm mit, dass Tirzah und Miriam tot sein müssen, da er sie auch nach jahrelanger Suche nicht finden konnte. Diese sind jedoch nicht tot, sondern vegetieren, an Lepra erkrankt, im Kerker dahin.

Der arabische Scheich Ilderim, der für die Zucht und Ausbildung von Rennpferden bekannt ist, bittet Judah inständig, beim Rennen, das am nächsten Tag stattfinden soll, seine Pferde zu lenken. Als Judah erfährt, dass auch Messala bei dem Rennen antritt, willigt er sofort ein. Aus dem Rennen, das auch von Simonides und seiner Tochter Esther verfolgt wird, geht schließlich Judah als Sieger hervor; Messala erleidet mit seinem Streitwagen einen Unfall und stirbt.

Doch auch der Sieg über Messala kann nicht Judahs Trauer um seine Mutter und seine Schwester mildern. Doch schöpft er Hoffnung, als er hört, dass der versprochene Erlöser zu einem Mann herangewachsen ist. Sofort will er Truppen für ihn zusammenstellen. Esther trifft vor seinem Haus auf Tirzah und Miriam und wird von diesen eindringlich gebeten, Judah nichts von ihrer Krankheit zu erzählen. Als Esther jedoch von Jesu Wundern hört, will sie Miriam und Tirzah zu Jesus bringen, der jedoch, inzwischen verurteilt, auf dem Weg nach Golgotha ist. Mutter und Schwester werden von der Lepra geheilt; Judah selbst wird von Jesus zum Frieden bekehrt.

Anmerkungen

MGM versicherte sich für die Filmproduktion der Zustimmung der Theaterproduzenten Abraham L. Erlanger, Charles B. Dillingham und Florenz Ziegfeld, die allesamt auch im Filmvorspann benannt werden.

Die Dreharbeiten fanden in der Nähe von Rom statt und waren nach Aussagen der Beteiligten (Lit.: Brownlow) zunächst katastrophal. Der bereits durch die Regie des Monumentalepos The Four Horsemen of the Apocalypse aufgefallene Rex Ingram wurde von der MGM mit der Regie betraut. Nachdem er sich mit den Produzenten überworfen hatte, übernahm Charles Brabin seine Aufgabe, bevor der Film schließlich unter der Regie von Fred Niblo beendet wurde.

Unbestätigte Gerüchte sprechen davon, dass ein oder mehrere Komparsen ums Leben gekommen seien. Photographisch und historisch belegt (Lit.: Junkelmann) ist dagegen der massenhafte Tod von Pferden bei den Dreharbeiten zum Rennen.

1997 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen

Kritiken

„Die vom ZDF rekonstruierte und musikalisch neu bearbeitete Originalfassung - mit einigen der ersten Farb-Sequenzen der Filmgeschichte - hält auch heute noch dem Vergleich mit dem 1959 entstandenen Remake stand.“

Lexikon des Internationalen Films [1]

Weitere Filmversionen

Bereits im Jahre 1907 entstand eine 12-minütige Verfilmung des Stoffes unter der Regie von Sidney Olcott. Neu verfilmt wurde der Stoff im Jahre 1959 unter der Regie von William Wyler (der in der Verfilmung von 1925 als Regieassistent mitwirkte) mit Charlton Heston in der Hauptrolle. Des Weiteren gibt es eine Zeichentrickversion aus dem Jahr 2003 (Regie: Bill Kowalchuk) und eine Fernsehverfilmung von 2010 (Regie: Steve Shill).

DVD-Veröffentlichung

  • Ben Hur. Special Edition (4-DVD-Set). Warner Home Video 2005 (enthält sowohl den Stummfilm von 1925, als auch die Version von 1959)

Literatur

  • Lewis Wallace: Ben-Hur. Eine Erzählung aus der Zeit Christi (Originaltitel: Ben-Hur). Vollständige Ausgabe. Übersetzung auf der Grundlage mehrerer zeitgenössischer Übertragungen. dtv, München 2002, ISBN 3-423-20503-2
  • Kevin Brownlow: Pioniere des Films. Vom Stummfilm bis Hollywood. (Originaltitel: The Parade's Gone By...). Stroemfeld, Basel und Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87877-386-2
  • Marcus Junkelmann: Hollywoods Traum von Rom: „Gladiator“ und die Tradition des Monumentalfilms. Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-2905-9.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lexikon des Internationalen Films - Ben Hur (1925)

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