- Zardoz
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Filmdaten Deutscher Titel Zardoz Produktionsland Großbritannien Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1974 Länge 105–101 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie John Boorman Drehbuch John Boorman Produktion John Boorman Musik David Munrow Kamera Geoffrey Unsworth Schnitt John Merritt Besetzung - Sean Connery: Zed
- Charlotte Rampling: Consuella
- Sara Kestelman: May
- John Alderton: Friend
- Niall Buggy: Arthur Frayn
Zardoz ist ein britischer Science-Fiction-Film mit post-apokalyptischem Hintergrund aus dem Jahr 1974. Regie führte der Brite John Boorman, die Hauptrollen wurden durch Sean Connery und Charlotte Rampling besetzt. Zardoz zeigt Sean Connery in einer seiner ersten Filmrollen nach Beendigung seines Engagements als James-Bond-Darsteller.
Der Film wurde mit einem seinerzeit sehr geringen Budget produziert und gilt heute in weiten Kreisen als Kultfilm.[1]
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Zardoz spielt auf der Erde in einer post-apokalyptischen Zukunft des Jahres 2293. Die Erdbevölkerung hat sich gespalten in die „Brutalen“ und die „Ewigen“ (im Original „Brutals“ und „Eternals“). Die Brutalen leben in einer steppenhaften, öden und verwüsteten Landschaft, wo sie ein von Krankheiten und Hunger gezeichnetes Dasein fristen. Des Weiteren werden sie noch von Zardoz’ Jüngern, die neben furchterregenden Zardoz-Masken nur Stiefel, Patronengurte und kurze Hosen oder Lenden-Schürze tragen, gejagt und von ihnen gezwungen, Landwirtschaft für die Ewigen zu betreiben. Die Ewigen kontrollieren und beherrschen diese „Kämpfer Zardoz’“ (im Original „Exterminators“) über eine künstlich geschaffene Gottheit, einen fliegenden Steinkopf der Zardoz heißt und die Kämpfer mit Waffen versorgt und das geerntete Getreide entgegennimmt.
Die unsterblichen Ewigen hingegen leben in einem paradiesisch anmutenden Idyll namens „Vortex“, gleichsam unter einer Glashaube, denn das Vortex wird durch eine unsichtbare Barriere vor den Brutalen geschützt. Dort führen die Ewigen ein unendliches und luxuriöses Leben, welches durch einen Computer namens „Tabernakel“ geschützt und geregelt wird. Da das Tabernakel sie im Falle des Todes wieder rekonstruiert, sind sie unsterblich, so fehlen ihnen jedoch Herausforderungen, Ziele und Perspektiven, Schlaf und Fruchtbarkeit, weshalb auch sie letztlich ein bedauernswertes Dasein fristen.
Eines Tages versteckt sich Zed, ein Kämpfer Zardoz’, im Steinkopf und tötet dort im Kampf den Ewigen Arthur Frayn, der den Steinkopf steuert. Auf diese Weise gelangt Zed in das Vortex, wo er auf Consuella und May trifft, die ihn als „das Brutale“ betiteln und gleich einem Tier etlichen Versuchen unterziehen. Später übergeben sie Zed an einen Provokateur und Unruhestifter namens Friend, der in Zed einen spannenden Zeitvertreib sieht und die Möglichkeit einer amüsanten Ablenkung im sonst so langweiligen Vortex.
Zed arrangiert sich nur widerwillig mit seinem Leben als Sklave und Versuchsobjekt der beiden Frauen, doch gelingt es ihm auf diese Weise, die Lügen und das Herrschaftsprinzip aufzudecken, die sich hinter dem steinernen Kopf Zardoz verbergen. Bei seinen weiteren Recherchen wird ihm bewusst, dass sein Leben und seine Zukunft von Arthur Frayn bereits vorhergeplant wurden, indem er ihn in eine verfallene Bibliothek lockte, wo er das Lesen lieben und das Buch Der Zauberer von Oz kennenlernte (von dessen englischem Titel „The Wizard of Oz“ sich auch der Name Zardoz ableitet).
Zed sollte Frayn nicht nur töten, sondern ist auch dazu bestimmt, das Vortex zu zerstören und die Ewigen somit von der Unsterblichkeit zu erlösen.
Zed findet schließlich einen Fehler im Tabernakel, einem Kristall, der in eine Handfläche passt. Dieser Fehler ermöglicht ihm die Zerstörung des ganzen Systems, und er sieht sich vor der Frage: „Würdest du Gott töten?“. Dadurch erlischt dann der unsichtbare Schutz des Vortex zur Welt der Brutalen, woraufhin diese in das abgeschottete Gemeinwesen einfallen und es zur Revolution und einem Massaker kommt. Nur wenige der Ewigen, die sich nicht ohnehin nach dem Tod sehnen, können fliehen und haben so die Chance, ein neues Leben zu beginnen. Darunter fallen auch Zed und Consuella, die in dem abgestürzten und zur Höhle gewordenen gefallenen Zardoz-Steinkopf im Zeitraffer gemeinsam eine Familie gründen, Kinder bekommen und schließlich am Ende des Films auf natürliche Weise sterben.
Kritiken
„Anspruchsvoll-philosophischer Weltraumreißer, der auf religiöse und mythische Motive zurückgreift – stellenweise unfreiwillig komisch.“
– Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“[2]
„Der Film wird auf eine Art erzählt, die sich am besten als Gratwanderung zwischen Kitsch und Genialität bezeichnen lässt. Oft setzt er an, Elemente der Gesellschaften in solcher Überzeichnung darzustellen, dass man beinahe lächeln möchte. Doch dann zeigt sich – auf Grund der oben erwähnten Lückenhaftigkeit -, dass es einfach nur das fehlende Verständnis der Gesamtzusammenhänge ist, das so etwas wie „kitschige Hilflosigkeit“ im Betrachter entstehen lässt.“
– Stefan Höltgen[3]
Igor Krstic meinte auf moviemaze.de, man könne Zardoz „getrost als geschmacklose Pulp-Science-Fiction bezeichnen.“ Dennoch könne „man sich der eigenartigen Faszination dieses Films auch heute nicht entziehen“. Der Film spreche Zukunftsängste an, „die auch heute im Zeitalter der Genetik, des Jugendwahns und der Globalisierung durchaus relevant“ seien.[1]
Weblinks
- Zardoz in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Zardoz in der Online-Filmdatenbank
- Fredric Jameson: History and the death wish: Zardoz as open form in Jump Cut Nr. 3, 1974 (englisch)
- Zardoz – Photos
Einzelnachweise
- ↑ a b Igor Krstic: Zardoz. www.moviemaze.de, abgerufen am 1. Mai 2010.
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 947
- ↑ Stefan Höltgen: The Gun is God. www.f-lm.de, 29. August 2003, abgerufen am 1. Mai 2010.
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