- Die Hölle sind wir
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Filmdaten Deutscher Titel Die Hölle sind wir Originaltitel Hell in the Pacific Produktionsland Vereinigte Staaten Originalsprache Englisch, Japanisch Erscheinungsjahr 1968 Länge 103 Minuten Altersfreigabe FSK 16 Stab Regie John Boorman Drehbuch Alexander Jacobs
Eric BercoviciProduktion Reuben Bercovitch Musik Lalo Schifrin Kamera Conrad L. Hall Schnitt Thomas Stanford Besetzung - Lee Marvin: amerikanischer Pilot
- Toshirō Mifune: Captain Tsuruhiko Kuroda
Die Hölle sind wir ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1968. Der Kriegsfilm von John Boorman mit Lee Marvin und Toshirō Mifune zeigt den Überlebenskampf zweier verfeindeter Soldaten auf einer unbewohnten Pazifikinsel.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges stranden unabhängig voneinander ein amerikanischer und ein japanischer Soldat auf einer unbewohnten Insel im Pazifik. Als Angehörige zweier Kriegsparteien sind sie Gegner und durch die Feindbilder, die sie im Kopf haben, machen sie sich das Leben und Überleben auf dem Eiland schwer. Sie stehlen sich die knappen Vorräte und nehmen einander gefangen. Mit der Zeit wird ihnen jedoch klar, dass sie nur durch gegenseitige Hilfe gemeinsam überleben können. Sie beschließen, zusammen ein Floß zu bauen, um von der Insel zu entkommen. Am Ende jedoch finden beide durch eine Bombenexplosion den Tod.
Hintergrund
- Eine entfernt verwandte Thematik hatte das existentialistische Bühnendrama Geschlossene Gesellschaft von Jean-Paul Sartre („Die Hölle, das sind die anderen“). Auch wurde das Thema des Films wiederholt variiert, so in Wolfgang Petersens Film Enemy Mine – Geliebter Feind, in der Folge Darmok der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert oder der Folge Morgengrauen der Serie Star Trek: Enterprise. Eine weitere Variante dieses Stoffes bietet die Abschlussfolge der klassischen Kampfstern Galactica-Serie (2. Staffel von 1980) mit dem Titel „Das Geheimnis um Starbuck“ (engl. „The Return of Starbuck“).
- Bemerkenswert für die Entstehungszeit des Films ist die Tatsache, dass die japanischen Dialoge weder übersetzt noch untertitelt wurden. So kann der Zuschauer die Hilflosigkeit der beiden, die aus den Verständigungsschwierigkeiten entsteht, nachfühlen und sich auf eine der beiden Seiten schlagen, je nachdem, ob er den Film in einem amerikanischen oder japanischen Kino sieht. „Dies lässt den Fokus auf die Bilder und das nonverbale abschweifen, es werden Gestik, Mimik, Körperhaltung, Intonation und andere Sachen wichtig, und das ist der Punkt, wo die exzellente Schauspielarbeit der beiden Darsteller ins Spiel kommt, durch die der Film sogar gänzlich ohne verständliche Dialoge zugänglich und erfassbar wäre.“[1]
- Die amerikanische Fassung des Films weist ein anderes Ende auf, in dem die beiden am Ende betrunken auseinander gehen und überleben, während sie in der britischen Fassung umkommen.[2]
Kritiken
- film-dienst: „Ein uneinheitlich inszenierter Film, der einige Möglichkeiten des Stoffes verschenkt und nur bei der Beleuchtung menschlicher Verhaltensweisen zu einer greifbaren Aussage kommt. Dank der beiden vorzüglichen Darsteller wird aber dennoch recht eindrücklich das Widersinnige von Feindschaft und Haß aufgezeigt.“ [4]
- Klaus Doblmann bei doblmann.de: „Der Film porträtiert auf herausragende Weise den Hass zwischen den beiden Männern, die Furcht vor dem Feind, den psychologischen Terror und die Verzweiflung. Es geht nicht nur ums Überleben, sondern über das Ablegen von falschen Vorurteilen und der Erkenntnis, dass sie beide sprichwörtlich im selben Boot sitzen und nur zu zweit eine Chance haben, lebend von ihrem Gefängnis zu fliehen. Regisseur John Boorman setzte die Geschichte gekonnt in Szene und verzichtete auf amerikanischen Patriotismus, Kitsch und Ausschmückungen, eine Entscheidung, die die beiden Männer nicht nur ebenbürtig erscheinen lässt, sondern auch viel zu der schmutzigen, erdigen Atmosphäre des Filmes beiträgt. […] Insgesamt ein sehr berührender, toll gespielter und exzellent in Szene gesetzter Film über den verzweifelten Überlebenskampf zweier Todfeinde, den man nur empfehlen kann.“[5]
Weblinks
- Die Hölle sind wir in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Die Hölle sind wir bei Rotten Tomatoes (englisch)
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