- Zeichengabe
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Signalisierung ist ein Überbegriff für die Abgabe von Zeichen (Signalen oder Nachrichten) in verschiedenen Bereichen der Kommunikation und Technik.
- im direkten zwischenmenschlichen Kontakt ein kurzer, auch nonverbal möglicher Hinweis ("er signalisiert ihr seine Zustimmung")
- auf größere Distanz eine Nachrichtenübermittlung durch Blinkzeichen oder Ähnliches - z. B. grünes Licht (freie Fahrt), nautische Signalisierung zwischen Schiffen, oder alpines Notsignal
- sich signalisieren (veraltet für "Sich bemerkbar machen")
- Markierung wichtiger Stellen – z. B. bei Vermessungspunkten oder an Bauwerken; siehe Fluchtstange, Marker
- in der Schweiz auch allgemein für Ausschilderung, z. B. im Straßenverkehr
- in der Telekommunikation die Übertragung von Steuerinformationen.
Inhaltsverzeichnis
Signalisierung in der Telekommunikation
Allgemeines
Signalisierung (englisch: signalling), früher auch Zeichengabe genannt, ist die Übermittlung von Information zu Steuerungszwecken. Im Bereich der Telekommunikation werden Steuersignale meist codiert übertragen. Sie werden auf der Empfangsseite mittels eines Zeichengabeverfahrens (englisch: signalling protocol) decodiert und interpretiert.
Mit Hilfe der Signalisierung wird die Kommunikation innerhalb eines Telekommunikationsnetzes gesteuert. Dies kann bedeuten: die Steuerung einzelner Nachrichten, einzelner Kanäle, oder auch eines ganzen Telefonnetzes. Hauptzweck des Austausches von Signalisierungsinformationen ist es, Verbindungen zwischen Teilnehmern herbeizuführen, aufrecht zu halten und schließlich wieder abzubauen. Dabei können Teilnehmer Menschen oder Maschinen (Prozesse) sein.
Beim Verbindungsauf- und –abbau werden zudem auch teilnehmer- und -netzspezifische Dienstmerkmale (zum Beispiel vermittlungstechnische Leistungsmerkmale) berücksichtigt. Innerhalb eines Telefonnetzes werden mit Hilfe von Signalisierungsprotokollen Verbindungstests, Messungen und Netzsteuerungsmaßnahmen durchgeführt (z. B. Lastverteilung, Umrouten bei Verbindungsausfällen oder bei Überlast).
Signalisierungsinformationen können umfassen:
Einfache Steuersignale zur Information des Benutzers sind zum Beispiel- das Klingeln
- oder das Zeichen Teilnehmer besetzt
- oder das Übertragen der "gewählten Rufnummer".
Etwas komplexer ist die Signalisierung beziehungsweise die Übertragung von Informationen für Komfortfunktionen wie
Noch wesentlich komplexer sind Signalisierungsinformationen etwa beim
- Aufbau von Mobilfunkverbindungen.
Signalisierungs-Szenarien
Es gibt für viele Anwendungen Signalisierungs-Szenarien, die die Abfolge von Signalisierungsinformationen bei bestimmten Aktionen im Telefonnetz beschreiben.
- Beispiel für Signalisierungs-Szenarien für Endgeräte: siehe ISDN-Verbindungsaufbau
- Beispiel für Signalisierungs-Szenarien in Telefonnetzen: siehe Telefongespräch
Typen von Signalisierungsprotokollen
Übertragung der Signalisierungsinformationen
Prinzipiell sind folgende Varianten der Übertragung der Signalisierungsinformationen zu unterscheiden:
- Innenband-Signalisierung
Hierbei wird die Signalisierungsinformation im Nutzkanal mit übertragen. Angewendet zum Beispiel bei Analog-Telefonen und (früher) bei analogen Telefonnetzen. Innenband-Signalisierungs-Verfahren bezeichnet man auch als kanalgebundene Zeichengabe (engl. channel-associated signalling) - Außenband-Signalisierung
Hierbei wird die Signalisierungsinformation in einem separaten Signalisierungskanal übertragen, der dem Nutzkanal direkt zugeordnet ist. Angewendet zum Beispiel bei ISDN-Telefonen und in digitalen Telefonnetzen. - Zentralkanalzeichengabe
Hierbei wird die Signalisierungsinformation für eine größere Zahl von Nutzkanälen, die auf mehrere Leitungsbündel verteilt sein können, in einem gemeinsamen Zeichengabekanal übertragen. Dies ist beim Signalling System No. 7 der Fall.
Funktion im Telefonnetz
Man unterscheidet die Arten der Signalisierung auch nach ihrer Funktion im Telefonnetz:
- Signalisierungsprotokolle für Endgeräte
- Mehrfrequenzwahlverfahren (bei analogen Telefonen heute allgemein üblich)
- Impulswahlverfahren (älteres Signalisierungsprotokoll für analoge Telefone)
- Dioden-Erd-Verfahren (älteres Signalisierungsprotokoll für analoge Telefone vor allem an Telefonanlagen)
- Q.931 des DSS1 (bei ISDN-Telefonen und -Telefonanlagen heute allgemein üblich)
- FTZ 1 TR 6 (älteres Signalisierungsprotokoll für ISDN-Telefone).
- Signalisierungsprotokolle für Telefonnetze enthalten
- Signalling System No. 7 (heute fast ohne Ausnahme verwendet)
- Signalling System No. 5 (Vorläufer von Nummer 7, in Deutschland nie eingeführt)
- Impulswahlverfahren (altes Verfahren, für Telefonnetze fast kaum noch verwendet).
Paketvermittelnde Verfahren
In modernen paketvermittelten Netzen werden auch Signalisierungsinformationen über IP-Verbindungen geführt. Ein Beispiel hierfür ist
- SIGTRAN (Signalling System No. 7 over IP)
Auf dem Gebiet von VoIP gewinnen neue, protokolltransparente Signalisierungen immer mehr an Bedeutung. Hierunter fallen
- Session Initiation Protocol, kurz SIP
- Teile des H.323-Protokolls
- MGCP
- MEGACO
- Skinny
Siehe auch
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