Zuchthaus Aichach

Zuchthaus Aichach

Die Justizvollzugsanstalt Aichach ist eine JVA für weibliche und männliche Strafgefangene des Freistaates Bayern in Aichach.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Haftanstalt für weibliche Strafgefangene hat eine Belegungsfähigkeit von derzeit 433 Haftplätzen im Regelvollzug und sechs Haftplätzen im offenen Vollzug; für männliche Strafgefangene stehen 124 Haftplätze zur Verfügung.

Die Anstalt hat eine besondere Krankenabteilung für Frauen, die auch für die Gesundheitsfürsorge anderer Justizvollzugsanstalten dient. Ferner gibt es dort eine Mutter-Kind-Abteilung mit 10 Haftplätzen.

Geschichte

Die Anstalt wurde 1904 bis 1908 errichtet und 1909 als Haftanstalt für weibliche katholische Strafgefangene in Betrieb genommen.

1935 wurde das Arbeitshaus für Frauen nach Aichach verlegt. Nach der Aufhebung der Frauenstrafanstalt Rothenfeld im Jahre 1966 wurden die dortigen Strafgefangenen nach Aichach verlegt.

Aufbau

Die Justizvollzugsanstalt besteht aus einem kleineren Männerhaus und einer verhältnismäßig großen Frauenabteilung, die in vier Flügel (A - D) aufgeteilt ist. Jeder Flügel besteht aus drei Stockwerken. In der Abteilung B befindet sich neben der Jugendabteilung eine Zugangsabteilung , von der aus neue Insassinnen auf die restlichen Flügel verteilt werden. Auf Abteilung C befindet sich der Zugang zu den meisten Arbeitsbetrieben, die unter anderem Leiterplatten für industrielle Betriebe, Plastikteile für die Autoindustrie (durch die Firma Hörauf und Kohler), und vieles mehr herstellen. Außerdem befindet sich die Einkaufsmöglichkeit der Gefangenen ebenfalls auf Flügel C. Auf Abteilung D befindet sich der Zugang zur Krankenabteilung und zur Mutter-Kind-Abteilung. Außerdem beherbergt der Flügel D im ersten Stock die Sicherheitsabteilung. In Flügel A befinden sich der Zugang zur Verwaltung und die hauseigene Bäckerei sowie die Großküche, außerdem die Arbeitstherapie für Gefangene, denen es nicht möglich ist, in die "normalen" Arbeitsbetriebe integriert zu werden.

Anstaltsleitung

Leiter der Anstalt ist Konrad Meier, der Ende Februar 2008 die Nachfolge von Wolfgang Deuschl antrat.

Aufbau der einzelnen Abteilungen

Auf jedem Stockwerk befinden sich ca. 16 bis 20 Zellen, wovon ein bis zwei mit bis zu vier und der Rest mit bis zu zwei Personen belegt werden können. Auf jedem Stockwerk der oben benannten Flügel gibt es jeweils eine Küche, die den Gefangenen während ihrer Freizeit zur Verfügung steht, um eigene Speisen zuzubereiten. Des Weiteren ist es den Gefangen möglich, ihre Privatwäsche selbständig zu reinigen, da ebenfalls auf jedem Stockwerk eine Waschmaschine zur Verfügung steht.

Die Zellen

Jede Ein- bzw. Zweimannzelle ist ca. acht Quadratmeter groß und verfügt über eine Toilette und ein Waschbecken, es gibt allerdings auch Vier- und Sechsmannzellen in Aichach. Darüber hinaus ist es den Gefangen möglich, ein Fernsehgerät zu mieten oder von zu Hause mitzubringen. Mitgebrachte Geräte müssen jedoch vorher bei einem von der Anstalt festgelegten Elektrobetrieb abgegeben werden. Dieser überprüft bzw. verplombt das TV Gerät und liefert es dann in die JVA. Das Fernsehprogramm wird ohne Videotext in die Zellen eingespeist, da über Videotext und Chatseiten Nachrichten an Gefangene ungeprüft in die Anstalt gelangen könnten. Der Flügel A verfügt auch noch über eine behindertengerecht eingerichtete Zelle.

Postverkehr

Ein- und ausgehende Post für Strafgefangene wird von Beamten der JVA kontinuierlich geöffnet und geprüft und gegebenenfalls auch zensiert. Bei Untersuchungshäftlingen übernimmt dies das zuständige Gericht.

Kirche

Die JVA Aichach verfügt über eine großzügige Kirche, in der regelmäßig katholische sowie evangelische Gottesdienste abgehalten werden.

Freizeitangebote

Die JVA Aichach bietet ihren Gefangene viele Möglichkeiten, ihre Freizeit zu gestalten, z. B. eine Theatergruppe, die von der evangelischen Pastorin Friedlein geleitet wird. 2002 führte diese Gruppe sehr erfolgreich die Eigenproduktion "Weiber, Wahnsinn Wollwürst" auf. Außerdem stehen den Gefangenen diverse Sportmöglichkeiten wie Volleyball, Jazzgymnastik, Stepaerobic usw. zur Verfügung.

Bekannte Inhaftierte

Weblinks

48.45197511.1340757Koordinaten: 48° 27′ 7″ N, 11° 8′ 3″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eduard Gänswürger — In den Jahren 1871 bis 1873 sorgten die beiden berüchtigten Donaumoosräuber in den damaligen Gerichtsbezirken Ingolstadt, Neuburg, Pfaffenhofen, Mainburg, Rottenburg an der Laaber, Schrobenhausen und Aichach pausenlos für Gesprächsstoff. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Gump — In den Jahren 1871 bis 1873 sorgten die beiden berüchtigten Donaumoosräuber in den damaligen Gerichtsbezirken Ingolstadt, Neuburg, Pfaffenhofen, Mainburg, Rottenburg an der Laaber, Schrobenhausen und Aichach pausenlos für Gesprächsstoff. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Ferdinand Gump und Eduard Gänswürger - zwei Raubmörder aus dem Donaumoos — In den Jahren 1871 bis 1873 sorgten die beiden berüchtigten Donaumoosräuber in den damaligen Gerichtsbezirken Ingolstadt, Neuburg, Pfaffenhofen, Mainburg, Rottenburg an der Laaber, Schrobenhausen und Aichach pausenlos für Gesprächsstoff. Der… …   Deutsch Wikipedia

  • Marie-Luise Jahn — Marie Luise Jahn, seit 1954 Marie Luise Schultze Jahn (* 28. Mai 1918 in Gut Sandlack/Kreis Bartenstein[1][2]; † 22. Juni 2010[3] in Bad Tölz[4]) war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und setzte die Arbeit der… …   Deutsch Wikipedia

  • Servinodurum — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Sorviodorum — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Personen der Weißen Rose Hamburg — Die Liste der Personen der Weißen Rose Hamburg ist eine Ergänzung zum Artikel über die Weiße Rose Hamburg. Es werden in alphabetischer Reihenfolge die Beteiligten und Nahestehenden der Widerstandsgruppe aufgezählt. Sie bestand aus mehreren… …   Deutsch Wikipedia

  • Amberg in der Oberpfalz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Luitpoldhöhe — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Margarete Lihotzky — Margarete Schütte Lihotzky (* 23. Januar 1897 in Wien; † 18. Januar 2000 ebenda) war die erste Frau, die in Österreich ein Architekturstudium abgeschlossen hat. Sie arbeitete auch einige Jahre in Deutschland und ist für den Entwurf der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”