Bernd Schneidmüller

Bernd Schneidmüller
Bernd Schneidmüller im Jahr 2011

Bernd Schneidmüller (* 22. Januar 1954 in Hainchen) ist ein deutscher Historiker für mittelalterliche Geschichte.

Bernd Schneidmüller machte 1972 das Abitur in Büdingen und studierte dann die Fächer Geschichte, Germanistik, Evangelische Theologie und Deutsche Rechtsgeschichte in Zürich und Frankfurt am Main. 1976 machte Schneidmüller das Staatsexamen und wurde 1977 an der Universität Frankfurt am Main mit einer von Joachim Ehlers betreuten Arbeit über das Thema Karolingische Tradition und frühes französisches Königtum: Untersuchung zur Herrschaftslegitimation der westfränkischen-französischen Monarchie im 10. Jh. promoviert.

Von 1978 bis 1981 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Ehlers im DFG-Schwerpunktprogramm „Nationes“ am Historischen Seminar der Universität Frankfurt am Main. In den Jahren 1981–1987 war er Wissenschaftlicher Angestellter und Akademischer Rat auf Zeit am Historischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig, dort habilitierte er sich 1985 über das Thema Nomen patriae: die Entstehung Frankreichs in der politisch-geographischen Terminologie (10.–13. Jahrhundert) und wurde Privatdozent für Mittelalterliche Geschichte.

Es folgten Professuren für Mittelalterliche Geschichte in Oldenburg (1987–1990), Braunschweig (1990–1994) und von 1994 bis 2003 in Bamberg. Seit dem Wintersemester 2003/04 lehrt Schneidmüller als Nachfolger von Jürgen Miethke an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind vor allem die gesamte europäische Nationenbildung und die Entstehung von politischen, sozialen und gesellschaftlichen Identitäten. Schneidmüller ist Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und mehrerer anderer wissenschaftlichen Gesellschaften (z. B. der Frankfurter Historischen Kommission und des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte).

Schriften

Monographien

  • Karolingische Tradition und frühes französisches Königtum: Untersuchungen zur Herrschaftslegitimation der westfränkisch-französischen Monarchie im 10. Jahrhundert, Wiesbaden 1979, ISBN 3-515-03202-9.
  • Nomen patriae: die Entstehung Frankreichs in der politisch-geographischen Terminologie (10.– 13. Jh.), Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-6107-2.
  • Die Welfen: Herrschaft und Erinnerung (819–1252), Stuttgart 2000, ISBN 3-17-014999-7.
  • Die Kaiser des Mittelalters. Von Karl dem Großen bis Maximilian I., 2. Aufl., München 2007, ISBN 3-406-53598-4.
  • Grenzerfahrung und monarchische Ordnung: Europa 1200–1500. München 2011, ISBN 978-3-406-61357-9.

Herausgeberschaften

  • Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter, Wolfenbüttel 1993, ISBN 3-447-03705-9.
  • zusammen mit Stefan Weinfurter: Otto III. - Heinrich II.: eine Wende?, Sigmaringen 1997, ISBN 3-7995-4251-5.
  • Ottonische Neuanfänge: Symposion zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa, Mainz 2001, ISBN 3-8053-2701-3.
  • zusammen mit Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters: historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919–1519), München 2003, ISBN 3-406-50958-4.
  • zusammen mit Stefan Weinfurter: Salisches Kaisertum und neues Europa: die Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V., Darmstadt 2007, ISBN 3-534-20871-4.

Literatur

  • Eintrag Bernd Schneidmüller. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schneidmüller — Bernd Schneidmüller (* 22. Januar 1954 in Hainchen) ist ein deutscher Historiker für mittelalterliche Geschichte. Leben Bernd Schneidmüller machte 1972 das Abitur in Büdingen und studierte dann die Fächer Geschichte, Germanistik, Evangelische… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich der Löwe — Krönungsbild aus dem Evangeliar Heinrichs des Löwen. In der oberen Bildhälfte Christus, der ein Schriftband mit Bibeltext entrollt. Die weiteren Personen sind Apostel, Heilige und Erzbischöfe. In der unteren Bildhälfte reichen zwei gekreuzte… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich II. (HRR) — Das Krönungsbild aus dem Regensburger Sakramentar: Die heiliggesprochenen Bischöfe Ulrich von Augsburg und Emmeram von Regensburg haben Heinrich vor den Thron des Höchsten geleitet. Die hohe Gestalt des Herrschers reicht bis in die Mandorla… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto II. (HRR) — Die wohl von Johannes Philagathos gestiftete Elfenbeintafel betont die Gleichrangigkeit zwischen Otto und Theophanu. Sie tragen griechische Gewänder und empfangen ihre Kronen aus den Händen Christi. Erstmals im Abendland werden hier Kaiser und… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich VI. (HRR) — Heinrich VI. und Konstanze von Sizilien; Liber ad honorem Augusti des Petrus de Ebulo, 1196 Heinrich VI. aus dem Geschlecht der Staufer (* November 1165 in Nimwegen; † 28. September 1197 in Messina) war ab 1169 …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiser Heinrich II. — Die Krönung Heinrichs II. – Miniatur aus dem Sakramentar des Kaisers Heinrich II., genannt „der Heilige“ (* 6. Mai 973 oder 978 in Bad Abbach oder Hildesheim; † 13. Juli 1024 in Grone), war seit 1002 König des …   Deutsch Wikipedia

  • Kaiser Otto I. — Ottos Sieg über Berengar II. (Illustration einer Mailänder Handschrift, um 1200). Otto I. („Theotonicorum rex“) empfängt als Zeichen der Unterwerfung ein Schwert vom links knienden König, der mit „Beringarius“ bezeichnet wird. Der Gefolgsmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto I. (HRR) — Ottos Sieg über Berengar II. (Illustration einer Handschrift der Weltchronik Ottos von Freising, um 1200 (Mailand, Bibliotheca Ambrosiana, Ms. f. 129sup)). Otto I. („Theotonicorum rex“) empfängt als Zeichen der Unterwerfung ein Schwert vom links… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto der Große — Ottos Sieg über Berengar II. (Illustration einer Mailänder Handschrift, um 1200). Otto I. („Theotonicorum rex“) empfängt als Zeichen der Unterwerfung ein Schwert vom links knienden König, der mit „Beringarius“ bezeichnet wird. Der Gefolgsmann… …   Deutsch Wikipedia

  • Widukind von Corvey — (* um 925; † 3. Februar nach 973 in Corvey) war ein bedeutender sächsischer Geschichtsschreiber. Er ist der Verfasser der Res gestae Saxonicae (Sachsengeschichte), der Geschichte des Volkes der Sachsen. Es ist eine der wichtigsten und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”