- Bernd Schneidmüller
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Bernd Schneidmüller (* 22. Januar 1954 in Hainchen) ist ein deutscher Historiker für mittelalterliche Geschichte.
Bernd Schneidmüller machte 1972 das Abitur in Büdingen und studierte dann die Fächer Geschichte, Germanistik, Evangelische Theologie und Deutsche Rechtsgeschichte in Zürich und Frankfurt am Main. 1976 machte Schneidmüller das Staatsexamen und wurde 1977 an der Universität Frankfurt am Main mit einer von Joachim Ehlers betreuten Arbeit über das Thema Karolingische Tradition und frühes französisches Königtum: Untersuchung zur Herrschaftslegitimation der westfränkischen-französischen Monarchie im 10. Jh. promoviert.
Von 1978 bis 1981 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Ehlers im DFG-Schwerpunktprogramm „Nationes“ am Historischen Seminar der Universität Frankfurt am Main. In den Jahren 1981–1987 war er Wissenschaftlicher Angestellter und Akademischer Rat auf Zeit am Historischen Seminar der Technischen Universität Braunschweig, dort habilitierte er sich 1985 über das Thema Nomen patriae: die Entstehung Frankreichs in der politisch-geographischen Terminologie (10.–13. Jahrhundert) und wurde Privatdozent für Mittelalterliche Geschichte.
Es folgten Professuren für Mittelalterliche Geschichte in Oldenburg (1987–1990), Braunschweig (1990–1994) und von 1994 bis 2003 in Bamberg. Seit dem Wintersemester 2003/04 lehrt Schneidmüller als Nachfolger von Jürgen Miethke an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind vor allem die gesamte europäische Nationenbildung und die Entstehung von politischen, sozialen und gesellschaftlichen Identitäten. Schneidmüller ist Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und mehrerer anderer wissenschaftlichen Gesellschaften (z. B. der Frankfurter Historischen Kommission und des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte).
Schriften
Monographien
- Karolingische Tradition und frühes französisches Königtum: Untersuchungen zur Herrschaftslegitimation der westfränkisch-französischen Monarchie im 10. Jahrhundert, Wiesbaden 1979, ISBN 3-515-03202-9.
- Nomen patriae: die Entstehung Frankreichs in der politisch-geographischen Terminologie (10.– 13. Jh.), Sigmaringen 1987, ISBN 3-7995-6107-2.
- Die Welfen: Herrschaft und Erinnerung (819–1252), Stuttgart 2000, ISBN 3-17-014999-7.
- Die Kaiser des Mittelalters. Von Karl dem Großen bis Maximilian I., 2. Aufl., München 2007, ISBN 3-406-53598-4.
- Grenzerfahrung und monarchische Ordnung: Europa 1200–1500. München 2011, ISBN 978-3-406-61357-9.
Herausgeberschaften
- Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter, Wolfenbüttel 1993, ISBN 3-447-03705-9.
- zusammen mit Stefan Weinfurter: Otto III. - Heinrich II.: eine Wende?, Sigmaringen 1997, ISBN 3-7995-4251-5.
- Ottonische Neuanfänge: Symposion zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa, Mainz 2001, ISBN 3-8053-2701-3.
- zusammen mit Stefan Weinfurter: Die deutschen Herrscher des Mittelalters: historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919–1519), München 2003, ISBN 3-406-50958-4.
- zusammen mit Stefan Weinfurter: Salisches Kaisertum und neues Europa: die Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V., Darmstadt 2007, ISBN 3-534-20871-4.
Literatur
- Eintrag Bernd Schneidmüller. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5.
Weblinks
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