- Bernhard VII. (Lippe)
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Bernhard VII. zur Lippe (* 4. Dezember 1428; † 2. April 1511) war Landesherr der Herrschaft Lippe. Wegen vieler blutiger Fehden, in die er verwickelt war, wurde er auch „Bellicosus“ genannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war der erste Sohn von Simon IV. zur Lippe und Margaretha von Braunschweig-Grubenhagen. Bis 1446 stand er unter vormundschaftlicher Regierung seines Onkels Otto, danach unter der seines Großonkels, des Kölner Erzbischofs Dietrich II. von Moers.
Bernhard schloss 1444 mit dem Herzog Adolf von Kleve-Mark einen Vertrag, wonach er diesem die bis dahin verpfändete Stadt Lippstadt zur Hälfte abtrat. Zugleich wurde zwischen beiden Häusern ein Bündnis errichtet, das Bernhard in die sogenannte Soester Fehde mit dem Kölner Erzbischof Dietrich verwickelte. Letzterer rief 1447 ein böhmisches Heer zu Hilfe, das die lippischen Lande verwüstete und die Stadt Blomberg nahezu dem Erdboden gleichmachte, die Städte Lippstadt und Soest jedoch vergebens belagerte.
Nach der 1449 erfolgten Beilegung des Streites wohnte Bernhard zunächst auf der Burg Blomberg. 1468 wählte er Detmold, damals mit etwa 350 Einwohnern die kleinste unter den lippischen Städten, zu seiner ständigen Residenz. An den anschließenden Wiederaufbau des Schlosses erinnert unter anderem eine Inschrift im alten Schlossturm des Detmolder Schlosses mit der Jahreszahl 1470.
Bernhard focht seine Fehden mit wechselnden Gegnern und Verbündeten. So leistete er 1469 dem Landgrafen Ludwig II. von Hessen Beistand gegen dessen Bruder Heinrich III., war aber andererseits eine der wichtigsten Stützen seines Bruders Simon, des Fürstbischofs von Paderborn, gegen Landgraf Ludwig II. während der 1464 wegen der Burg Calenberg ausgebrochenen und bis 1471 dauernden Hessen-Paderbornischen Fehde.
Nachkommen
Aus der Ehe mit Anna Gräfin von Holstein-Schauenburg (Tochter von Otto II.) hatte er folgende Kinder:
- Anna zur Lippe (* um 1450), verheiratet mit Otto VI., Graf von Hoya, dann mit Johann II., Graf von Nassau-Beilstein
- Margarethe zur Lippe (* um 1452), verheiratet mit Johann I., Graf von Rietberg
- Elisabeth zur Lippe (* um 1460), verheiratet mit Johann II., Graf von Spiegelberg, dann mir Rudolf VII. von Diepholz
- Ermengarda zur Lippe (* um 1460; † 24. August 1524), verheiratet mit Graf Jobst I. von Hoya (1466–1507)
- Simon V. zur Lippe (* 1470), verheiratet mit Walburga von Bronckhorst, dann mit Magdalene von Mansfeld Mittelort
- Bernhard zur Lippe
- Agnes zur Lippe
Literatur
- Philippine Charlotte Auguste Piderit: Die lippischen Edelherrn im Mittelalter. Detmold 1876, S. 100ff. (Online: LLB Detmold)
- August Falkmann: Bernhard VII.. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 424–426.
- Lippe, (Bernhard der VI. Graf von der). In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 17, Leipzig 1738, Spalte 1538.
Weblinks
Vorgänger Amt Nachfolger Simon IV. Herr zur Lippe
1428–1511Simon V. Kategorien:- Herr (Lippe)
- Haus Lippe
- Deutscher
- Geboren 1428
- Gestorben 1511
- Mann
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