- Bernina Nähmaschinenfabrik
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BERNINA International AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1893 Sitz Steckborn, Schweiz Leitung Hanspeter Ueltschi
(Inhaber und Präsident des Verwaltungsrats)
Claude Dreyer (CEO)Mitarbeiter 1097 (Jahresdurchschnitt 2008, davon ca. 320 in Steckborn) Umsatz 198 Mio. CHF (Konsolidierter Nettoumsatz 2008, davon 65,2% USA, 24,1 Europa, 10,7% übrige Länder) Branche Textilmaschinen Produkte BERNINA Nähmaschinen Website www.bernina.com BERNINA ist die Nähmaschinenmarke der Fritz Gegauf AG aus Steckborn in der Schweiz und dient oft auch der Bezeichnung der 1893 gegründeten Firma. Seit Anfang der 1990er Jahre ist sie Teil der BERNINA International AG. Der Ursprung des Unternehmens liegt in der Erfindung der Hohlsaum-Nähmaschine im Jahr 1893 durch Karl Friedrich Gegauf. Die bis heute entwickelten Näh- und Sticksysteme ermöglichen das Nähen, Sticken, Quilten und Overlocken. Mit der BERNINA 830 und der BERNINA 820 kamen im Jahr 2009 neue Spitzenmodelle auf den Markt.
Geschichte
1890-1926: Karl Friedrich Gegauf und die Erfindung der Hohlsaumnähmaschine
Die Anfänge der heutigen BERNINA International AG gehen auf Karl Friedrich Gegauf zurück, der bereits als Kind seine Leidenschaft für Technik entdeckte und sich entgegen der Familientradition gegen ein Medizinstudium und für eine Lehre zum Mechaniker entschied. Nach seinem Abschluss arbeitete er in der Stickmaschinenfabrik Baum in Rorschach, die sein Talent erkannte und ihn förderte. 1890 machte sich Karl Friedrich Gegauf mit einer Stickerei und mechanischen Werkstatt zur Herstellung der von ihm erfundenen Monogramm-Stickapparate in Steckborn in der Schweiz selbstständig. Gemeinsam mit seinem Bruder, Georg Gegauf, einem Kaufmann, leitete Karl Friedrich Gegauf die Firma „Gebrüder Gegauf“. Durch sein Engagement in der Textilbrache kam ihm auch zu Ohren, wie mühsam die Herstellung eines Hohlsaumes sei, die bis dato nur manuell bewerkstelligt werden konnte. 1893 erfand Karl Friedrich Gegauf daraufhin die erste Hohlsaum-Nähmaschine der Welt. Damit konnten 100 Stiche pro Minute genäht werden. 1885 zerstörte ein Großbrand die Werkstatt der Gebrüder Gegauf vollständig, lediglich der Prototyp der Hohlsaum-Nähmaschine konnte gerettet werden. Doch Karl Friedrich Gegauf errichtete eine neue Werkstatt in einer alten Scheune, in der nicht mehr die Stickerei im Mittelpunkt stand, sondern das Bauen der Hohlsaumnähmaschine, die nun auch ins Ausland exportiert wurde. 70 Personen arbeiteten fortan an der serienmäßigen Herstellung der Hohlsaumnähmaschine. Der Name Gegauf wurde so bekannt, dass die mechanische Herstellung von Hohlsäumen, ob sie der Verzierung von Taschentüchern, Tischdecken oder Bettüberwürfen dienten, fortan synonym nur noch „gegaufen“ genannt wurde. Ende der 20er Jahre kam in der Textilbranche die Kunstseide auf, die für Hohlsäume nicht geeignet war. Im Zuge dessen überlegte Karl Friedrich Gegauf sich, wie einige Arbeiten bei der Herstellung von Kunstseide mit Maschinen erledigt werden könnten, wie beispielsweise das Fitzen (Unterbinden der Garnstränge). Er entwarf Pläne für eine Fitzmaschine und richtete eine neue Werkstatt wurde für ihren Bau ein. Kurz bevor aber die erste Maschine hergestellt werden konnte, starb Karl Friedrich Gegauf. Seine Söhne Fritz und Gustav übernahmen das Unternehmen und produzierten unter anderem die Fitzmaschine ihres Vaters.
1926-1947: Fritz Gegauf und die Entwicklung der ersten Haushaltsnähmaschine „BERNINA“
Fritz Gegauf, einer der Söhne Karl Friedrich Gegaufs, meldete bereits 1919 gemeinsam mit seinem Vater das Patent für die „Wotan-Hohlsaumnähmaschine“ an, die für die nun „Fritz Gegauf“ genannte Firma ein weiterer internationaler Erfolg wurde. Nach einem Auslandsaufenthalt in Paris, wo er die Büchsenöffner des Familienunternehmens verkaufte, die in der Schweiz keinen Absatzmarkt mehr gefunden hatten, kehrte er nach Steckborn zurück, wo er 1926 nach dem Tod des Vaters gemeinsam mit seinem Bruder Gustav die Fabrikleitung übernahm. In den Zeiten der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre tat sich Fritz Gegauf mit der Stickereifabrik Brütsch & Sohn in St. Gallen zusammen, die ebenfalls rote Zahlen schrieb. Bis Ende des Jahres 1932 entwickelten sie gemeinsam die erste Haushaltsnähmaschine, die sie BERNINA nannten. Die BERNINA wurde bald als Möbel-Nähmaschine produziert, wodurch der Neubau einer angegliederten Möbelfabrik in Steckborn nötig und realisiert wurde. Am 26. Oktober 1937 verließ die zwanzigtausendste Maschine die Steckborner Fabrik. Fritz Gegauf war stets daran interessiert, die BERNINA weiterzuentwickeln: 1938 brachte er die erste BERNINA Zickzack-Nähmaschine und 1945 die erste portable Zickzack-Nähmaschine der Welt auf den Markt.1947 trat Gustav Gegauf aus der Firma aus. Der Erfolg der BERNINA-Nähmaschinen setzte sich jedoch fort: Bis Mitte 1963 wurde in Steckborn eine Million BERNINA Zickzack-Nähmaschinen produziert – landläufig wurde das Unternehmen seither „BERNINA“ genannt, offiziell hieß es seit 1947 „Fritz Gegauf Aktiengesellschaft, BERNINA Nähmaschinenfabrik“.
1959-1988: Odette Gegauf-Ueltschi, der Anstecknähfuß und die Vollautomatische Nähmaschine
Odette Ueltschi wurde seit 1959 mit der Unterstützung ihres Vater Fritz Gegauf mit der Führung der BERNINA vertraut gemacht und übernahm nach dem Tod ihres Bruders 1965 die Unternehmensleitung. Seit 1954 waren BERNINA-Nähmaschinen mit dem Patent eines Nähfußes, den man nur anstecken brauchte, verkäuflich, die zudem eine Funktion hatten, die das halbautomatische Nähen von Knopflöchern ermöglichte. Weitere wichtige Entwicklungen kamen unter der Leitung der Firma durch Odette Ueltschi-Gegauf auf den Markt: 1963 erschien die erste BERNINA Nähmaschine mit patentiertem knieaktivierten Nähfußheber, ihr folgte 1971 die erste BERNINA mit elektrischer Fußsteuerung, die sich 11 Jahre lang als Spitzenmodell etablierte. Nach der Entwicklung des Modells 930 im Jahre 1982, das erstmals über eine Stretch-Stichfunktion und einem besonders leistungsstarken Motor verfügte, war die erste vollautomatische BERNINA-Nähmaschine 1130 ein nächster großer Schritt in der Weiterentwicklung der Nähmaschinentechnik. Odette Ueltschi-Gegauf engagierte sich auch außerhalb des Unternehmens für soziale Gerechtigkeit und Politik und prägte das Unternehmen so nachhaltig, dass der Name der Nähmaschinenlinie bernette eine Komposition aus ihrem Vornamen und dem Namen der Marke darstellt.
1988-2009: Hanspeter Ueltschi und der erste Nähcomputer, der Ausbau der Märkte und die Erweiterung der Produktion
Hanspeter Ueltschi übernahm die Führung der Fritz Gegauf AG 1988 nach seiner Mutter Odette Gegauf-Ueltschi und leitet die Firma bis heute als Inhaber und Präsident des Verwaltungsrats. Hanspeter Ueltschi sammelte nach einem Studium der Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen sieben Jahre lang Berufserfahrung in den USA, bevor er in das Familienunternehmen in der Schweiz hineinwuchs. Die internationale Führungsposition der Firma in Sachen Nähmaschinentechnologie baute er weiter aus, er senkte die Herstellungskosten der Produkte und förderte ihre Innovationen und ihr Marketing. So läutete er mit der artista 180, dem ersten Nähcomputer von BERNINA, das Computerzeitalter im Unternehmen ein und sorgte für eine stetige Weiterentwicklung und Optimierung der Computertechnologie im Bereich des Nähens, wie die Nachfolgemodelle der artista sowie die aurora Reihe zeigen. Seinem erklärten Ziel, das Nähen weltweit attraktiver und populärer zu machen, kam er damit näher. Außerdem wurde unter der Leitung von Hanspeter Ueltschi neben dem Stammwerk in Steckborn eine Produktion in Thailand aufgebaut. Es ist weiterhin in erster Linie sein Verdienst, dass er die USA als Schlüsselmarkt etablierte. Auch der Auf- und Ausbau der neuen Märkte in Osteuropa, Russland, Südamerika und Indien, sowie im Mittleren Osten ist ein wichtiges Anliegen von Hanspeter Ueltschi. Um dem Trend der Internationalisierung und dem Erfolg der eigenen Marke Rechnung zu tragen, wurde die Fritz Gegauf AG unter Hanspeter Ueltschis Federführung in BERNINA International AG umbenannt. Zugleich ist sich Hanspeter Ueltschi der Schweizer Tradition des Unternehmens und der damit verbundenen Qualitäten der BERNINA Produkte bewusst, was ihn dazu veranlasste, die Flagge der Schweiz in das Logo des Unternehmens zu integrieren. In Anknüpfung an das erfolgreichste BERNINA Modell 830 aus den 1970er Jahren erschien 2009 die neue BERNINA 830, sowie ihre Schwester die BERNINA 820, ihres Zeichens die bisher bestentwickelten Nähmaschinen der Marke. 15 Patente wurden insgesamt auf die neue BERNINA 830 angemeldet.
Unternehmen
Firmenprofil
Die BERNINA International AG ist ein unabhängiges Familienunternehmen, das nicht an der Börse notiert ist. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt hochwertige Güter und Dienstleistungen für den textilen Markt, in erster Linie Haushaltnäh- und Sticksysteme sowie nähverwandte Produkte. Die Marktleistung ist ausgerichtet auf die Bedürfnisse des textilen Gestaltens in den Bereichen Sticken, Quilten, Heimtextilien, Kleider nähen und Basteln.
Leitbild/ Vision
Das selbst gesetzte Ziel der BERNINA International AG ist es, auf dem Gebiet des textilen Gestaltens Innovationsleader zu sein und die vielseitigsten Näh- und Sticksysteme in unverwüstlicher Schweizer Qualität zu produzieren. So wird der Cash-Flow zu einem hohen Anteil reinvestiert. Für die Entwicklung der neuen BERNINA 830, die im Jahr 2009 auf dem Markt lancierte, wurden über 6 Jahre 50 Millionen Schweizer Franken mobilisiert. Sie gilt als weltweit innovativstes Näh- und Sticksystem für Heimanwenderinnen. Die BERNINA Textil Gruppe strebt an, Umweltbelastungen wie Emissionen und Abfälle aus der gesamten Geschäftstätigkeit so gering wie möglich zu halten. Unvermeidbare Abfälle werden umweltgerecht verwertet oder entsorgt. Im Rahmen von Umweltschutzaktivitäten werden Informationen, die zum Verständnis der Umweltleistung notwendig sind, veröffentlicht. Gut ausgebildete, erfahrene Mitarbeiter werden als wichtigste Träger des Erfolges der BERNINA Textil Gruppe angesehen, weshalb es in diesem Bereich wenig Fluktuation gibt und viele Mitarbeiter über mehrere Jahrzehnte im Unternehmen tätig sind.
Zielgruppe
Vorwiegend kreative Hobbyschneiderinnen, aber auch Designer realisieren mit den Näh- und Sticksystemen der Bernina-Nähmaschinen ihre schöpferischen Ideen.
Vertrieb
Die BERNINA International AG beliefert 80 Märkte weltweit über Business to Business Geschäftsbeziehungen. Demnach gibt es weltweit ein starkes Netzwerk selbstständiger Händler und keinen Direktverkauf durch das Unternehmen an die Kunden. Der Verkauf erfolgt sowohl in Multibrandstores, also im Mehrmarkenumfeld, als auch vorwiegend in der Schweiz in Monobrandstores, in denen ausschließlich die rund 300 Artikel der BERNINA Textil-Gruppe verkauft werden.
Produktionsstandorte
Die Bernina-Werke befinden sich in Steckborn in der Schweiz sowie in Lamphun in Thailand.
Tochterunternehmen
Die BERNINA Textil-Gruppe ist eine global agierende Gruppe von 15 Unternehmen und in rund 80 Ländern tätig. Tochtergesellschaften sind in Australien, Belgien, Deutschland, Japan, Neuseeland, Niederlande, Österreich, in der Schweiz und in den USA angesiedelt. Das Tochterunternehmen Benartex mit Sitz in den USA vertreibt bedruckte Textilien, insbesondere Quiltstoffe. Das Tochterunternehmen OESD entwickelt und vertreibt Stickdesigns.
Modelle
Zeitleiste
Jahr 1932 1938 1945 1954 1963 1971 1982 1986 1989 1993 1998 2001 2002 2004 2006 2007 2008 2009 2010 Modelle Modell 105 Modell 117 Modell 125 Modell 530 Modell 730 Modell 830 Modell 930 Modell 1130 Modell 1230 Modell 1630 artista 180 activa 145 artista 200 QE artista 640
aurora 440 QE
artista 730
Modell 830 Modell 820 Modellreihen
Overlock-Maschinen
Die Overlock-Maschinen von BERNINA ermöglichen Nähen, Schneiden und Versäubern in einem Arbeitsgang. Das patentierte BERNINA Fadenkontroll-System MTC (Micro Thread Control) gewährleistet, dass per Überwendlichstich (Overlock), Kettenstich oder Überdeckstich (Coverstich) in allen Materialien professionelle Nähte entstehen, die sich nicht von industriell hergestellten, unterscheiden. Beim Overlock-Stich werden die Fäden an der Schnittkante der Nahtzugabe miteinander verschlungen. Mit diesem Stich kann man gleichzeitig Nähte steppen und die Nahtzugaben versäubern. Der Überwendlich-Stich versäubert gleichzeitig mit der eigentlichen Naht die Stoffkanten. Er kann auch nur zum Versäubern eingesetzt werden. Die Covernaht erkennt man an ihrem Doppelstich auf der Stoffoberseite und der perfekten Versäuberung innen. Overlocker-Modelle von BERNINA:
- 1300MDC
- 1200MDA
- 1150MDA
- 1100D
- 334D
- 334DS
- 009DCC
- 800DL
- 700D
BERNINA 830
Die BERNINA 830 ist gemeinsam mit ihrer „kleinen Schwester“, der BERNINA 820, das beste BERNINA Modell, das jemals auf den Markt kam. Inspiriert ist die Innovation von den Meinungen der Kunden weltweit, die BERNINA erfragte und von einem speziellen internationalen Entwicklerteam prüfen, definieren und in die Realität umsetzen ließ. 15 Patente meldete BERNINA auf die neu entwickelte Technik an, die in der BERNINA 830 integriert ist. Zu den Charakteristika des Modells zählen eine besonders großer Freiarm und damit mehr Arbeitsfläche rechts der Nadel, ein einfach zu bedienender, zentral platzierter Touchscreen, eine neu entwickelte Jumbo-Greiferspule mit 40 Prozent höherem Fassungsvermögen, eine maximale Näh- und Stickgeschwindigkeit von 1100 bzw. 1000 Stichen pro Minute und der Dualtransport für schwierige Materialien wie Trikot, Samt oder mehrere Lagen Stoff. Dank einer Technologie, welche den Stoff schräg unter der Nadel transportiert, erlaubt die BERNINA 830 das 360-Grad-Richtungsnähen, einstellbar in 1-Grad-Einheiten. 9 mm Stichbreite und 6 mm Stichlänge ermöglicht die BERNINA830. Der BERNINA-Stichregulator (BSR) optimiert das Freihandnähen (ohne Stoff-Transporteur): Er sorgt dafür, dass bei variabler Nähgeschwindigkeit die Nähstiche exakt gleich lang bleiben. Ein automatischer Nadeleinfädler erlaubt das Einfädeln in Nähmaschine und Nadel in nur einem Arbeitsgang und ein drehbarer Garnrollenhalter für 3 Rollen mit Teleskopstange sorgt für einen optimalen Fadenablauf. Mehr als 1000 Zierstiche und Alphabetstiche können mit der BERNINA 830 genäht werden, 250 davon wurden exklusiv für das neue BERNINA Modell entwickelt. Zudem sind 250 Stickmotive internationaler Designer vorinstalliert. Zu den besonderen Software-Features zählen das Tapering (dabei werden die Basiswinkel von Stichmuster verändert und die Stichmuster neu kombiniert), die Drag-and-Drop-Funktionalität (Nähstichkombinationen und Stickmotive werden mit dem Touchpen auf dem Bildschirm aktiviert und bearbeitet), das Bordürensticken (präzises Aneinanderreihen von Stickmotiven, abhängig von der Grösse des gewählten Stickrahmens). Von fortgeschrittenen Anwenderinnen besonders geschätzt wird die Möglichkeit, Nähstiche in den Stickmodus zu importieren.
BERNINA 820
Die BERNINA 820 ist im Gegensatz zu ihrer großen Schwester nicht stickfähig, hat einen kleineren Bildschirm und ist nicht für das 360-Grad-Richtungsnähen einsetzbar, da sie nicht über die Quertransport-Funktionalität verfügt. Abgesehen davon steht sie der BERNINA 830 in kaum etwas nach.
Zubehör
Die BERNINA Näh- und Sticksysteme werden durch eine Vielzahl an Zubehör ergänzt, u.a. Greifer, Nähfüße, das BSR-System, Stickzubehör sowie eine 3D-Schnittmuster-Software.
Greifer
Der Greifer verbindet den Ober- mit dem Unterfaden und ermöglicht so überhaupt erst die Entstehung von Stichen. Karl Friedrich Gegauf und seine Nachfolger waren nachhaltig an der Verbesserung der Greifertechnik beteiligt. Der CB (Central Bobbin)-Greifer zeichnet sich durch eine oszillierende Schwingbewegung und eine relative Unempfindlichkeit in Bezug auf die Fadenspannung aus. Der Rundlaufgreifer hingegen, mit denen einige artista-Modelle sowie die beiden neuesten Modelle ausgestattet sind, wird in besonders hochwertigen Nähmaschinen eingesetzt und hat den Vorteil erhöhter Laufgeschwindigkeit und die Möglichkeit, auch 9 mm Zickzack- Stiche zu nähen.
Nähfüße
Der ansteckbare Nähfuß ist eine patentierte Erfindung von Fritz Gegauf. Der Nähfuß wird mit einem Hebel gelöst und kann problemlos gegen einen anderen ausgetauscht werden. Rund einhundert spezielle Nähfüsse bietet BERNINA, die teilweise in Handarbeit in Steckborn gefertigt werden. Beispiele dafür sind u.a. der Kordelnähfuß, mit dem Kordeln und Bänder direkt unter der Nadel entlanggeführt und mit einem später nicht sichtbaren Gerad- statt mit einem Zickzack-Stich exakt aufgenäht werden können. Mit Hilfe des Kräuslers kann mühelos gekräuselt, sowie Stoff in Falten genäht werden. Der Obertransportfuß unterstützt den Stofftransport besonders schwer gleitender Stoffe, die zum Verschieben neigen oder besonders exakt aufeinander passen müssen. Des Weiteren sind verschiedene Reißverschlussfüße, Stickfüße, Patchworkfüße, Strickwarenfüße, sowie ein Stopf- und ein Applikationsfuß im Angebot.
BSR-System
Der BERNINA-Stich-Regulator (BSR) ist ein spezieller Nähfuß, der beim Freihandnähen (v.a. beim Quilten) eingesetzt wird. Er registriert die Bewegung des Stoffes unter dem Fuß und passt die Nähgeschwindigkeit daran an. So wird die eingestellte Stichlänge unabhängig von der Bewegung des Stoffes beibehalten.
Punching Set
Unter Verwendung des Punching Sets können mit geeigneten Wollzwirnen oder losen Wollfasern dekorative Filzmuster ohne Nähfaden in Stoffe, wie Loden, Walkstoffe oder Jeans eingearbeitet werden.
Sticksoftware
Die BERNINA Sticksoftware V 5 steht in drei verschiedenen Versionen zur Verfügung. Sie befähigt zur Umsetzung von gezeichneten oder gescannten Bildern in Stickmuster, sowie zu deren und der Bearbeitung von Mustern und Buchstaben im PC. Zudem gestattet die Sticksoftware von BERNINA die Kreation von individuellen Stoffen.
Stickmusterkarten
Stickmusterkarten gibt sie zu verschiedensten Themenbereichen. Sie enthalten eine Vielfalt facettenreicher Stickmotive, welche von den BERNINA Sticksysthemen eins zu eins auf den Stoff gestickt werden.
3D-Schnittmuster-Software
In die 3D-Schnittmuster-Software My Label gibt die Nutzerin ihre persönliche Körpermasse ein und erstellt so ein 3D-Modell ihrer Figur. Anhand dieses Modells können individuelle, passgenaue Kreationen aus 20 Basis-Schnittmustern, darunter Blusen, Jacken, Hosen, T-Shirts, Röcke und Kleider, entworfen und virtuell anprobiert werden.
Cutwork-Schneidetool und -Software
2010 bringt BERNINA ein patentiertes Stoffschneidewerkzeug mit dazugehöriger Software auf den Markt, welches Kundinnen und Kunden in die Lage versetzt, beliebige Konturen am Bildschirm zu entwerfen, anschliessend mit der Nähmaschine auszuschneiden und hochpräzise mit Stickmotiven und Ziernähten zu kombinieren. Auf diese Weise entstehen beispielsweise Kleider mit Durchbruchmustern oder Deko-Objekte mit Richelieu-Stickerei. Für die Entwicklung von Cutwork wurde BERNINA Ende 2009 mit dem Swiss Technology Award, dem bedeutendsten Schweizer Technologiepreis, prämiert.
Sonstiges
Creative Center
Das Creative Center in Steckborn bietet BERNINA Gelegenheit, direkt mit den Kunden in Verbindung zu treten. Im Lokal, das sich im BERNINA Hauptsitz befindet, kann man sich das Produkt- und Zubehörsortiment anschauen sowie sich beraten lassen. Zubehör kann käuflich erworben werden; es erfolgt jedoch kein Maschinen-Direktverkauf. Tagungen, Kurse, Vorträge, Ausstellungen und andere Veranstaltungen erweitern das Angebot des Creative Centers, das zudem über eine Fachbibliothek verfügt.
Weblinks
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