Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs

Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs

Die Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs (kurz BV) ist mit mehr als 1200 Mitgliedern die größte und älteste Interessensvertretung für Bildende Künstlerinnen und Künstler in Österreich.

Es gibt Landesorganisationen für Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten sowie eine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Als Dachorganisation fungiert der Zentralverband (Bundesverband), der seinen Sitz im Schloss Schönbrunn in Wien hat, wo auch die Landesorganisation für Wien, Niederösterreich und das Burgenland ihr Büro hat. Als Standesvertretung hat die BV Stimmrecht in den wichtigsten Kommissionen und Ausschüssen öffentlich-rechtlicher Institutionen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Berufsvereinigung als Zentralverband der bildenden Künstler wurde am 27. November 1912 im Wiener Künstlerhaus gegründet. Der bekannte Landschaftsmaler Hugo Darnaut wurde zum ersten Präsidenten bestellt.

Die erste große Kunstausstellung nach dem 2. Weltkrieg fand im Jahre 1947 im Wiener Künstlerhaus statt. Die Mitglieder der BV hatten daran mit 752 ausgestellten Kunstwerken einen großen Anteil. An der Eröffnungsfeier nahmen der damalige Bundespräsident Karl Renner, Bundeskanzler Leopold Figl, Unterrichtsminister Felix Hurdes, der damalige Bürgermeister Theodor Körner und der Präsident des Nationalrates Leopold Kunschak teil. Die Wiener Philharmoniker boten den musikalischen Rahmen.

Ab 1950 wurden von der Berufsvereinigung einige Säle des Palais Liechtenstein für eine rege Ausstellungstätigkeit angemietet. Die erste Ausstellung "Kunst für Jedermann" wurde zum großen Erfolg.

Um das Jahr 1970 wurden die Kronprinzen-Appartements des Schlosses Schönbrunn für Mitgliederpräsentationen genützt. Es gab des Weiteren Ausstellungen in den Räumen der Österreichischen Staatsdruckerei, in den Sälen des Österreichischen Staatsarchivs, im Bezirksmuseum Innere Stadt im Alten Rathaus in der Wipplingerstraße und viele mehr.

Im Jahre 1996 eröffnete der Landesverband für Wien, Niederösterreich und Burgenland Ausstellungsräume im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt. Nach einem Jahr mit guten Ausstellungen musste der Betrieb allerdings eingestellt werden.

Berühmte Mitglieder

Zu den bekanntesten Mitgliedern zählten Hugo Darnaut, Albert Janesch, Igo Pötsch, Karl Stemolak, Rudolf Eisenmenger und Wilhelm Dachauer ebenso wie die Rektoren der Akademien, Robin C. Andersen, Max Fellerer, Viktor Slama und Otto Prutscher sowie die Architekten Siegfried Theiss und Hans Jaksch. Auch Alfred Kubin, der Bildhauer Gustinus Ambrosi, der Maler und Akademieprofessor Carl Fahringer sowie Ernst Fuchs, Kurt Moldovan, Carlos Riefel und Otto Beckmann gehörten in den Jahren nach 1945 der BV an.

Publikationen

Vier Mal jährlich erscheint eine Zeitschrift der BV. Informationen über aktuelle Aktivitäten, Ausstellungen der Mitglieder und künftige Ziele füllen das Heft. Die Zeitschrift liegt an verschiedenen Orten des zeitgenössischen Kunst- und Kulturgeschehens zur freien Entnahme auf, Mitglieder erhalten ein Exemplar kostenlos zugeschickt.

Literatur

  • Die Geschichte der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler von Prof. J.K. Mohorko BV Katalog der Jubiläumsausstellung Wien/NÖ/Bgld. November 1978

Weblinks


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