Besprechen (Magie)

Besprechen (Magie)

Das Besprechen im magischen Sinn ist in der Regel stark ritualisiert. Der von den Anhängern dieser Praxis angestrebte Erfolg hängt stark von einer Vielzahl äußerer Faktoren ab. Da sind zunächst die Menge und Art der Teilnehmer am Ritual. Im Minimum ist dies die ausführende Person (Priester, Schamane, Hexe). Es kann aber auch ein Kreis von Personen bestimmt durch Anzahl (magische Zahlen wie 3, 7, 13, ...), Alter, Geschlecht oder andere Merkmale sein. Weitere Faktoren sind ggf. bestimmte heilige (magische) Orte oder Zeiten, nicht selten auch nach dem Mondkalender bestimmt, sowie Hilfsmittel, häufig Kräuter oder andere dem Glauben entsprechende Wirkmittel.

Die Ziele einer Besprechung sind so vielfältig, wie ihre Voraussetzungen. Am bekanntesten wurden Besprechungen im Zusammenhang mit Heilungsabsichten, klassisch ist z. B. das Besprechen von Warzen. Die Begriffe Besprechen und verzaubern werden vielfach gleichlautend benutzt. Da die erhofften Ergebnisse (Heilung, Hilfe in Liebesdingen) ebenfalls gleich sind, ist das auch nicht grundsätzlich falsch.

Besprochene Gegenstände und Personen sollen dem Willen desjenigen unterworfen werden, der die Besprechung durchführt.

Bannrituale wie der Exorzismus stammen aus der gleichen Wurzel. Das Besprechen wird aber von einfacheren oder zumindest nicht so hierarchisch organisierten Gemeinschaften wie Kirche durchgeführt.

Das Verhältnis von Kirche und "volkstümlichen" Geistlichen, bzw. Personen, die ohne Anbindung an die Kirche magische Rituale vollziehen, war und ist sehr gespannt. Schon im Alten Testament (2. Buch Mose Kap. 22 Vers 17 und andere) wird der Kampf gegen Beschwörungen und Zauberei angemahnt. Folge war der Kampf gegen das sogenannte Heidentum, die Zerstörung oder in Besitznahme Heiliger Orte und striktes Vorgehen, gegen die Vertreter dieser Glaubensvorstellungen. Es wurden Werke wie der Hexenhammer geschrieben, um Besprechungsrituale (oder verwandtes, wie der "böse Blick" aufzudecken und zu bestrafen.

In der westlichen Welt sind zu Beginn der Neuzeit auf diese Weise im Grunde alle entsprechenden Kulte vernichtet worden. Auch das damit zusammenhängende Wissen besteht nicht mehr. Inzwischen sind sogenannte Neuheiden und Wicca dabei neue Kulte und Rituale aus den verschiedensten Kulturkreisen und eigenen Vorstellungen zusammenzustellen.

Trotz christlichem Einfluss noch sehr ursprüngliche Besprechungsrituale sind bei den Loa des Voodookultes zu beobachten. Hier sind alte animistische Traditionen aus schwarzafrikanischen Kulturen erhalten geblieben. Gerade in den karibischen und südamerikanischen Gebieten halten alte Traditionen aus dem Volksglauben wieder zunehmend Einzug in den spirituellen Alltag der dort lebenden Bevölkerung. Teilweise werden solche Kulte wie in früherer Zeit (Aschenkreuz) christianisiert.


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