- Betamethason
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Strukturformel Allgemeines Freiname Betamethason Andere Namen 9-Fluor-11β,17,21-trihydroxy- 16β-methylpregna-1,4-dien-3,20-dion
Summenformel C22H29FO5 CAS-Nummer - 378-44-9
- 2152-44-5 (Betamethason-17-valerat)
- 5593-20-4 (Betamethason-17,21-dipropionat)
- 5534-12-3 (Betamethason-21-acetat)
PubChem 152998 ATC-Code DrugBank APRD00513 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Verschreibungspflichtig: Ja Eigenschaften Molare Masse 392,46 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit unlöslich in Wasser (66,5 mg/l bei 25 °C)[1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine GHS-Piktogramme H- und P-Sätze H: keine H-Sätze EUH: keine EUH-Sätze P: keine P-Sätze [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] keine Gefahrensymbole R- und S-Sätze R: keine R-Sätze S: keine S-Sätze LD50 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Betamethason ist ein synthetisches Glucocorticoid, das als Arzneistoff verwendet wird. Die Substanz aus der Gruppe der Steroidhormone wirkt entzündungshemmend, antiallergisch und immunsuppressiv. Betamethason und seine Derivate sind Bestandteil einer Reihe von Medikamenten sowohl zur systemischen als auch zur lokalen Anwendung.
Inhaltsverzeichnis
Anwendung
Betamethason wird eingesetzt in der Therapie von:[3]
- entzündlichen Hauterkrankungen (Ekzem, Psoriasis u. a.)
- allergischen Reaktionen (Akutbehandlung nach Bienen- oder Wespenstichen bei Insektengiftallergie, anaphylaktischer Schock, Nesselsucht u. a.)
- rheumatischen Erkrankungen (beispielsweise rheumatoide Arthritis, akutes rheumatisches Fieber mit Karditis),
- Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes)
- Erkrankungen der Lungen und Atemwege (Schwerer akuter Asthmaanfall, chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen, toxisches Lungenödem, Einleitung der Lungenreife bei Ungeborenen wenn eine Frühgeburt droht, u. a.)
- gastrointestinalen entzündlichen Erkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Eine Creme mit 0.05% Betamethason wirkt effektiv in der Behandlung von Phimose und macht häufig eine Beschneidung unnötig.[4][5][6]
Ferner wird Betamethason verwendet zur unterstützenden Behandlung bei bösartigen Tumoren sowie zur Vorbeugung und Behandlung von Erbrechen bei Zytostatikabehandlung.
Die Anwendung zur Hirndrucksenkung, zum Beispiel aufgrund intrakranialer Blutungen, ist umstritten und wird nicht mehr allgemein empfohlen.[7][8]
Je nach Bedarf werden verschiedene Derivate oder Salze eingesetzt. Für die lokale Anwendung auf der Haut (topische Anwendung) kommen das Betamethason-17-valerat und das Betamethason-17,21-dipropionat in Frage. Beide sind stark wirksam, Betamethason-17-valerat zählt zu den topischen Glucocorticoiden der Kategorie 1 (therapeutischer Index circa 1).[9]
In der Leitlinie zur ärztlichen Behandlung der Kopfhaut-Psoriasis[10] wird die Fixkombination von Betamethason mit dem Vitamin-D3-Derivat Calcipotriol als Initialtherapie empfohlen. Im Rahmen einer Untersuchung[11], bei der Patienten mit Kopfhaut-Schuppenflechte ein Jahr lang ein Lipo-Gel mit Calcipotriol und Betamethason angewendet hatten, waren bereits nach zwei Wochen sechs von zehn Patienten nahezu oder völlig erscheinungsfrei. Bei keinem der Patienten kam es nach 52 Wochen zu der gefürchteten Hautatrophie, dem Dünnerwerden der Haut.
Für die Injektion steht das wasserlösliche Betamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium zur Verfügung. Eine verlängerte Wirksamkeit (Depot-Wirkung) wird durch das Zumischen von schwerlöslichem Betamethason-17,21-dipropionat oder Betamethason-21-acetat erreicht. Die entstehende Injektionssuspension ist nicht für die intravenöse Verabreichung geeignet, sondern ist vorrangig für das Einspritzen in große Gelenke vorgesehen (intraartikuläre Injektion).
Sicherheitshinweise
Da Betamethason die Plazenta durchdringt, kann es zu Komplikationen wie Hypoglykämie bei Neugeborenen (auch in utero, d.h. noch im Mutterleib) führen.
Handelsnamen
Bemon (D), Beta Creme (D), Betagalen (D), Beta Lotio (D), Betnesol (D, A, CH), Celestamine (D), Celestan (D), Celestoderm (CH), Celestone (CH), Cordes Beta (D), Deflatop (D), Diproderm (A), Diproforte (A), Diprolen (CH), Diprophos (CH), Diprosalic (D), Diprosis (D), Diprosone (D, CH), Linolacort Beta (D), Soderm (D), Solu-Celestan (A)
Betadermic (D), Betnovate (CH), Celastan (A), Daivobet (D, CH), Daivobet Gel (D), Diprogenta (D, A, CH), Diprophos (A), Diprosalic (A, CH), Fucicort (D, CH), Lotricomb (D), Ophtasone (CH), Psorcutan Beta (D, A), Soderm plus (D), Sulmycin (D), Triderm (CH), Xamiol (D), Xarniol (CH)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Betamethason bei ChemIDplus.
- ↑ a b c Datenblatt Betamethason bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 13. März 2011.
- ↑ Ernst Mutschler, Gerd Geisslinger, Heyo K. Kroemer, Peter Ruth, Monika Schäfer-Korting: Arzneimittelwirkungen. Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie. 9. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2008, ISBN 3-8047-1952-X.
- ↑ Van Howe RS: Cost-effective treatment of phimosis. In: Pediatrics. 102, Nr. 4, 1998, S. E43. doi:10.1542/peds.102.4.e43. PMID 9755280. A review of estimated costs and complications of 3 phimosis treatments (topical steroids, praeputioplasty, and surgical circumcision). The review concludes that topical steroids should be tried first, and praeputioplasty has advantages over surgical circumcision. This article also provides a good discussion of the difficulty distinguishing pathological from physiological phimosis in young children and alleges inflation of phimosis statistics for purposes of securing insurance coverage for post-neonatal circumcision in the United States.
- ↑ Topical steroid application versus circumcision in pediatric patients with phimosis: a prospective randomized placebo controlled clinical trial, World Journal of Urology, 2008, 26, pp.187-190
- ↑ Phimosis and topical steroids: new clinical findings, Pediatric Surgery International, 2007, 23, pp.331-335
- ↑ S1-Leitlinie Hirndruck der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In: AWMF online
- ↑ S1-Leitlinie Intrazerebrale Blutung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. In: AWMF online
- ↑ Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG): AWMF Leitlinie 013/034..
- ↑ S1-Leitlinie: Psoriasis des behaarten Kopfes, AWMF-Registernummer 013/074. Stand 09/2009.
- ↑ Luger et al., Dermatology 2008;217:321–328.
Weblinks
- Betamethasone. safefetus.com. Abgerufen am 15. Dezember 2010.
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