Bewirtschaftungsplan

Bewirtschaftungsplan

Ein Wasserwirtschaftsplan (WWP) ist ein Konzept für die Bewirtschaftung und Bemessung einer Stauanlage an einem Gewässer (Talsperren) oder für ein ganzes Fließgewässer. Die verschiedenen Ziele der Wasserwirtschaft bei der Nutzung von Gewässern und beim Wasserhaushalt werden damit koordiniert.

Im Wasserwirtschaftsplan werden die Stauräume bemessen, die für die wirtschaftliche Nutzung der Fliessgewässer und den notwendigen Hochwasserschutz nötig sind. Er dient dazu, immer ausreichend viel und qualitativ gutes Wasser als Trinkwasser oder Brauchwasser zur Verfügung stellen zu können. Gleichzeitig muss das dem entgegenstehende Ziel verfolgt werden, immer genug freien Stauraum für den Hochwasserschutz zu haben. Deshalb müssen bestimmte höchste und niedrigste Stauziele eingehalten werden. Ein weiteres Ziel ist die Bemessung der Überlaufkapazität des Absperrbauwerks einer Talsperre bei Hochwasser und damit der Sicherheit des Bauwerks und der Unterlieger.

Auch die Wassernutzungsrechte müssen in Einklang gebracht werden bzw. werden nach dem WWP erteilt, zum Beispiel das Recht zum Aufstau eines Gewässers, zur Wasserkraftgewinnung, der Entnahme von Wasser, der Schifffahrt, der Niedrigwasseraufhöhung zur Gewährleistung eines Mindestabflusses usw. Der Wasserwirtschaftsplan beinhaltet Regelungen, wie der Abfluss mit den Betriebseinrichtungen (Grundablässe) in Abhängigkeit von den Zuflüssen und vom Entnahmebedarf gesteuert werden soll.

Da die meisten Gewässer und Stauanlagen in öffentlichem (staatlichem) Besitz sind und die Versorgung mit Wasser und der Hochwasserschutz von öffentlichem Interesse sind, ist die Bewirtschaftung von Gewässern eine staatliche Aufgabe und deshalb muss ein Wasserwirtschaftsplan vom Staat, zum Beispiel in Gestalt der Regierungspräsidien, genehmigt werden. Aufgestellt werden die Wasserwirtschaftspläne meist von Wasserverbänden, die auch die Stauanlagen betreiben.

Genaueres zum Wasserwirtschaftsplan findet man in den einschlägigen Normen, z.B. der DIN 19700.

Ein Beispiel für einen Wasserwirtschaftsplan ist SAGE (Frankreich).


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Organ-Pipes-Nationalpark — Organ Pipes …   Deutsch Wikipedia

  • Kulturgeschichte der Panke — Die Panke ist ein kleiner Fluss in Brandenburg und Berlin. Neben der Dahme und der Wuhle ist sie ein bekannter Berliner Nebenfluss der Spree. Die Panke hat eine Länge von 29 Kilometern, von denen sich 20,2 Kilometer auf Berliner Stadtgebiet… …   Deutsch Wikipedia

  • Holzbach (Hochwald) — Holzbach Karte des Holzbaches Daten Gewässerkennzahl …   Deutsch Wikipedia

  • Hunte — Die Hunte in der Wildeshauser GeestVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Daten …   Deutsch Wikipedia

  • Ochtum — Sonnenuntergang über der Ochtum bei BremenVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt DatenVorla …   Deutsch Wikipedia

  • Panke — Der Lauf der Panke im Schlosspark BuchVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Daten …   Deutsch Wikipedia

  • Röhr (Fluss) — Röhr Gewässerkennzahl DE: 27618 Lage Nordrhein Westfalen, Deutschland Flusssystem Rhein …   Deutsch Wikipedia

  • Sorpe (Röhr) — Sorpe Gewässerkennzahl DE: 276188 Lage Nordrhein Westfalen, Deutschland Flusssystem Rhein …   Deutsch Wikipedia

  • Talsperre Seebach — Staudamm mit Hochwasserüberlauf …   Deutsch Wikipedia

  • Wurm (Fluss) — Wurm Mühle an der Wurm zwischen Schloss Rimburg (D) und Ort Rimburg (Nl)Vorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”