Panke

Panke
Panke
Der Lauf der Panke im Schlosspark Buch

Der Lauf der Panke im Schlosspark BuchVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 58294
Lage Brandenburg, Berlin, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Quelle bei Bernau
52° 41′ 25″ N, 13° 36′ 31″ O52.69027777777813.60861111111169
Quellhöhe 69 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Nordpanke (Schönhauser Graben) Nordhafen Vorbecken
52.53683888888913.36746111111136

52° 32′ 13″ N, 13° 22′ 3″ O52.53683888888913.36746111111136
Mündungshöhe 36 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 33 m
Länge 29 km[2]
Einzugsgebiet 201 km²[2]
Abflussmenge[3] MQ: 660 l/s
Großstädte Berlin
Mittelstädte Bernau
Gemeinden Panketal
Einwohner im Einzugsgebiet 450.000
Der Lauf der Panke von Bernau nach Berlin-Mitte
(blau: Panke, hellblau: Südpanke, rot: Bahnlinie, grün: S-Bahnhof, gelb: Fernstraße, orange: Autobahn)

Die Panke ist ein kleines bis mittelgroßes Fließgewässer in Brandenburg und Berlin[2]. Sie mündet als Berlins drittgrößter Fluss in die Spree und diese später in die Havel.[4] Die Panke hat eine Länge von 29 Kilometern, von denen sich 20,2 Kilometer auf Berliner Stadtgebiet befinden. Das Einzugsgebiet beträgt 198,3 Quadratkilometer, davon liegen 46,8 Quadratkilometer in Berlin.[5][3] Nach ihr sind die Brandenburger Gemeinde Panketal und der Ortsteil Pankow im gleichnamigen Berliner Bezirk benannt.

Die Laufrichtung von Nordost nach Südwest folgt weitgehend der glazialen Pankerinne. Während der Zeit der Rieselfeldwirtschaft von 1870 bis 1980 wurde sie als Abfluss der gerieselten Wässer genutzt. Aus dem strudelnden Fluss wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts durch zunehmende Besiedlungsdichte in und um Berlin und im Zusammenhang damit durch den Zulauf ungereinigter Abwässer aus Industrie und Gewerbe die „Stinkepanke“. Die Rückbesinnung auf Natur und Lebensqualität für die Anwohner in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderte die Einstellung zum Fluss. Das Ufer entlang des Pankewanderweges wurde parkartig umgestaltet. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind Mäandrierungen an wirtschaftlich vertretbaren und vom Umfeld geeigneten Bereichen der Panke vorgesehen.

Die Teilung Berlins wirkte sich auf die Panke aus und der Flusslauf wurde zwischen Pankow und Wedding von der Berliner Mauer geteilt. Der Flusslauf im damaligen Ost-Berliner Stadtbezirk Mitte zur historischen Mündung war sogar gänzlich durchtrennt. Im Bewusstsein vieler West-Berliner wurde für die Dauer von 40 Jahren der Schönhauser Graben zur eigentlichen Panke. Seit dem Mauerfall wird die alte Panke als „Südpanke“ wieder für die Stadtnatur eingerichtet, für die 2010er Jahre ist eine Neu- und Wiedergestaltung des Flusses im urbanen Raum geplant.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie

Der Flussname ist slawischen Ursprungs. Er geht möglicherweise auf das polabische Wort pak zurück, was in etwa Büschel oder Knospe bedeutet. Nach Reinhard E. Fischer ist das „Namensmotiv […] das Anschwellen des Flusses, wie eine Knospe“.[6] Die Polaben waren ein hier ansässiges slawisches Volk. Eine andere Deutung des Flussnamens „pankowe“ verweist auf: strudelnder Fluss. Dies geht auf den slawischen Wortstamm „ponikwa“ zurück. Insbesondere zu Zeiten von Frühjahrs- und Herbsthochwasser hat sie bei geringem Gefälle und flacher Landschaft das Bild eines gurgelnden und strudelnden Baches gegeben. Eine dritte Deutung der Wortherkunft bezieht sich auf „pania“, die Bezeichnung für Flachmoor. Die Bodensituation um Bernau und im weiteren Verlauf im Zusammenhang mit dem geringen Gefälle stützt diese Deutung.

Geografie

Verlauf

Die Panke folgt in ihrem Lauf der natürlichen Neigung einer eiszeitlichen Rinne von den Barnimhöhen zum Urstromtal, in dem sie als Nebenfluss in die Spree fließt. Die Fließrichtung ergibt sich von Nordost nach Südwest. Unter Ausnutzung dieser Pankerinne folgten – sicher im hochwasserfreien Uferbereich – wohl auch alte Verkehrswege, wie die Bernauer Heerstraße dieser Richtung aus Berlin heraus. Heute folgt die Stettiner Bahn dieser Richtung, auch die Bundesautobahn 11 (von Berlin nach Stettin) folgt in Teilen. Die Panke fließt in besiedeltem Raum, der freie Lauf entlang ihrem alten Bett ist deutlich gestört und im Vergleich mit dem vom Kartografen Schmettau in den 1770er Jahren aufgenommenen maändrierenden Lauf auf weite Strecken deutlich geradliniger. Das Gewässer verläuft neun Kilometer durch die Stadt Bernau (hier Ortsteil Eichwerder) und bei zunehmender Siedlungsdichte durch die Gemeinde Panketal (hier durch den Ortsteil Zepernick) und dann 20 Kilometer durch Berlin mit den Bezirken Pankow und Mitte (hier durch den Ortsteil Gesundbrunnen). Der Bezirk Mitte ist der Kern der Großstadt Berlin, die Pankower Ortsteile gehören seit 1920 zu Groß-Berlin. Insbesondere im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden in und um Berlin die Pankeufer und das Wasser durch menschliche Nutzung stark beeinträchtigt und geschädigt. Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird eine Renaturierung im Rahmen vertretbarer wirtschaftlicher Aufwendungen versucht. Ziel für die Fluss- und Ufergestaltung ist die Schaffung von naturähnlichen Erholungsgebieten für die Großstadtmenschen.

Quellgebiet

Geländevertiefung mit Birkengruppe auf der Quellfläche, für die ein durch landwirtschaftliche Nutzung beseitigter Wasserlauf unterstellt werden kann.

Das Pankewasser sammelt sich in Schichtquellen auf einer Hochfläche des Barnim nördlich der geschlossenen Bebauung des Stadtgebietes von Bernau. Die Panke ist im Quellgebiet ein episodisches Gewässer. Schichtquellen finden sich an mehreren Stellen im Naturpark Barnim, diese Quellform ist typisch für den märkischen Sand. Die Quellhöhe liegt etwa 69 Meter über dem Meeresspiegel (NN).

Bei der Aufnahme durch Schmettau in den 1770er Jahren[7] stellte er die Pankequelle in einem Gebiet östlich von Bernau fest. Er legte den Beginn des Fließes in ein Gebiet[8] 68,5 Meter ü. NN. Seine Quelle liegt am Ogadenberg. Zunächst nach Nordwesten fließt die Panke (bei dieser Kartenaufnahme) im Bogen zur Albertshofer Straße und östlich der Straße auf die Brücke mit der Börnicker Chaussee östlich von Bernau hin.

Auf dem Kartenwerk von 1839[9] findet sich der Verlauf wie auf heutigen Karten. Die Pankequelle[10] ist darin 580 Schritte oder 120 Ruthen in den „rothen Ländern“ ostnordöstlich der (jetzigen) Bahnlinie. Auf dieser Karte ist ein weites sumpfiges Feuchtgebiet um Bernau vom Nordosten bis in den Süden verzeichnet. Das Pankefließ ist auf der Karte von 1839 nicht mit dem Stadtgraben von Bernau verbunden, sondern verläuft über den „TiefWiesenBusch“ und die Börnickschen Dammwiesen zu den Rohrwiesen südlich von Bernaus Anger, südlich von den heutigen Neuen Gärten.

Die gesamte Fläche zwischen der Albertshofer Straße und der Budnitzer Straße („die rothen Länder“) mit der Eisenbahnstrecke neigt sich auf 600 Meter Länge von 69 Meter ü. NN auf 66,5 Meter ü. NN am Durchfluss der Panke unter der Bernauer Pankstraße. Mit der Einrichtung der Bahnstrecke 1842, deren Umbau um 1930 und zu diesem Zeit insbesondere mit der Anlage des Teufelspfuhls als Sammelbecken für einige umgebende Wasserläufe wurde die Situation durch menschlichen Eingriff geändert. „Die Quelle ist jetzt vertrocknet, […] Sie liegt dicht am Bahndamm, wo dieser Graben endet.“ (nach R. Lemke)[11]

Pankeborn (März 2011)
Pankeborn: Austritt des Quellbaches der Panke aus einer Durchführung westlich des Eisenbahndammes (Stettiner Bahn) oberhalb der Pankstraße (Bild von 2008)

Der Ursprung der Panke (nach Definition das am weitesten von der Mündung entfernt liegende Auftreten von Pankewasser) ist spätestens seit den 1990er Jahren der Pankeborn[12]. Er liegt an der Stettiner Bahn (Bahnlinie Berlin–Stettin) und 500 Meter nordöstlich des Bahnübergangs Pankstraße /Albertshofer Chaussee (Kreisstraße K6002). Der Pankeborn ist eine Durchführung, die westlich der Bahnlinie austritt. Ein Eintritt auf der östlichen Flanke des Bahndammes fehlt, der Pankeborn tritt aus dem Bahndamm. Dieser „Pankebeginn“ mit dem Schild „Pankeborn“ markiert, ist episodisch ein feuchter Graben. Die Quelle befand sich nach dem älteren Kartenmaterial auf dem Acker nordöstlich der Bahnstrecke. Das gesamte Gelände beidseits der jetzigen Bahnlinie war einst sumpfig und besaß Schichtquellen.[9] Mit dem zweigleisigen Ausbau der Stettiner Bahn zwischen 1863 und 1866 und der späteren Umgestaltung des Bahndammes beim zweigleisigen Ausbau wurde wohl die Panke abgeschnitten.[13] Auch auf jüngeren Karten ist dieser Verlauf oft noch markiert. Die gesamte Quellfläche zwischen der Albertshofer Chaussee und der Budnitzer Straße (darauf die Eisenbahnstrecke) ist auf einer Länge von 600 Metern hin zum Durchfluss der Panke an der Bernauer Pankstraße geneigt. Die Geländehöhe fällt von 69 Meter ü. NN auf 66,5 Meter ü. NN.[14] Von den vormaligen natürlichen Verhältnissen mag am ehesten noch der aus Nordwesten zukommende Graben zeugen.

Pankelauf

Stadt Bernau

Für Bernau wird die Panke schon im 14. Jahrhundert erwähnt. Sie war damals ein auffälliger Fluss, mit ihren Frühjahrswassern sogar reißend. Die Panke floss nach den Archivbelegen aus dem Mittelalter durch Bernau entlang der Kahngasse[15], heutige Louis-Braille-Straße.[16]. Pankeborn ist die Bezeichnung für ein Siedlungsgebiet im Nordosten der Stadt Bernau, eine Straße und das Gewerbegebiet tragen den Namen „Am Pankeborn“. In diesem Teil von Bernau beginnt der Lauf der Panke.

„Das ist nämlich […] daher gekommen mit der neuen Panke, daß das Bett verlegt wurde, als der Bahndamm und der Bahnhof vor Jahren hoch gelegt wurden.[…] auf dem Ruthenfeld oder Roten Feld, wo die Bernauer 1432 mit den Hussitten kämpften.“

R. Lemke[11]

„Die Pankequelle auf den Roten Feldern bei Bernau ist ohne Romantik. Ein verkrautetes Feld und ein Graben, in dem sich kaum ein Frosch baden kann.“

Dörrier[17]

Die Panke fließt östlich des Gewerbegebietes bis zur Pankstraße. Durch die Straße Am Pankeborn und kurz danach nach Süden biegend unter der Pankstraße hindurch verläuft der Panke-Graben 300 Meter etwa 160 Meter durch Wiesengelände und erreicht südwestlich vom Bahnübergang die Bahntrasse.

Teufelspfuhl, Blick vom Pankeeinlauf zum Pankeauslauf

Die meisten Karten zeigen zwar einen Durchtritt durch das Bahngelände und als „blaue Linie“ für ein Pankefließ den Verlauf durch das im Nordosten angrenzende vormals militärisch genutzte und 2011 noch gesperrte Territorium. Der Verlauf auf älteren Karten zeugt vom Eingriff an diesem Teil der Panke. Beim Ausbau der Stettiner Bahn wurde wie oben genannt in den 1930er Jahren der Teufelspfuhl als Sammelbecken mehrerer wassersammelnder Gräben angelegt. Im Nordosten dieses Teufelsbruches entstand das ehemalige Heeresbekleidungsnebenamt, das seit den 1950er Jahren von der „Westgruppe“ der sowjetischen Armee als Militärareal genutzt wurde. Vor Ort findet sich bis zum Austritt aus dem Teufelspfuhl kein weiteres Fließgewässer südöstlich der Bahnlinie und nördlich der Wasserfläche des Teufelspfuhls, wohl aber sumpfiger Wald. Die Panke biegt zunächst am Bahndamm entlang ab. Für dieses Gebiet neben dem Einkaufcenter „Bahnhofspassagen“ plant eine Bernauer Initiative eine Flächennutzung mit der Panke. Eine reichliche Anzahl alter und neuer Grundwassermessstellen im Jahre 2011 um den Teufelspfuhl herum spricht für die beginnende Umsetzung.

Unterquerung der Autobahn 11

Südlich der Bernauer Altstadt befinden sich neben den Rohrwiesen weite Freiflächen, die der Panke durch natürliche Quellen und Feldentwässerung weiteres Wasser zuführen. Im mittelalterlichen „Eichwerder“ (einem feuchten Waldgebiet) entspringt die Dranse südwestlich der Blumberger Chaussee, diese mündet nach 3,5 Kilometern in Zepernick in die Panke. Nach dem Zufluss weiterer Gräben auf einer Höhe von 63,7 Metern ü. NN unterquert die Panke in südwestlicher Richtung fließend zunächst die Weißenseer Straße, dann die Bundesautobahn 11, bevor sie im Stadtteil Bernau-Eichwerder kurzzeitig nordwestwärts schwenkend die Grenze zum Panketaler Ortsteil Zepernick bildet. Nach dem sie die Bahntrasse unterquert hat verlässt sie das Bernauer Stadtgebiet.[18]

Gemeinde Panketal

Auf dem Gebiet der Gemeinde Panketal berührt die Panke ausschließlich den Ortsteil Zepernick. Zunächst umfließt sie das Naturschutzgebiet Faule Wiese und grenzt dieses nach Norden zum Bernauer Ortsteil Schönow ab. Die Panke ist ab dem Schönower Dorfgraben ein sandgeprägter Bach. Sie wendet sich wieder nach Südwesten und unterquert 200 Meter westlich, also südwestlich des S-Bahnhofs Zepernick erst die Schönower Straße, dann den Bahndamm. Zwischen der Schönerlinder Straße und der Straße der Jugend befinden sich große Wiesenflächen, in deren Bereich der Dransebach von Osten kommend in die Panke mündet. Nach Durchquerung der Zepernicker Siedlung Röntgental erreicht die Panke schließlich das Stadtgebiet von Berlin. Hinter dem Bahndamm fließt die Panke durch Siedlungsgebiet bis an die Brandenburger Landesgrenze zu Berlin und nimmt vorwiegend Regenwassereinleitungen auf.

Im Gemeindegebiet verläuft die Bernauer Heerstraße, die hier im Einzugsgebiet der Panke mehrere Niederungen, wie die Fenn-Buchte und den Upstall, umgehen musste.

Bezirk Pankow zu Berlin
Buch
Panke in den Pölnitzwiesen

Nach ihrem Übergang auf Berliner Territorium fließt die Panke in den Bezirk Pankow und durchquert zunächst im Ortsteil Buch das Feuchtgebiet der Pölnitzwiesen, um anschließend ins Bett gefasst den Schlosspark Buch zu durchfließen. Mit der Planung „Panke 2015“ ist hier ein Auengebiet vorgesehen, bei Hochwasser kann sich die Panke hier ausdehnen, Mäander bieten Abwechslung am Pankewanderweg und das Wasser könnte mal schnell, mal langsam fließen und Biotop für Fische und Pflanzen sein. Mögen Forellen und Bachneunaugen schnell strömende Gewässer, wären für Hechte ruhigere Stellen vorhanden. Nach Durchquerung des Pölnitzweges von Buch zur Kolonie Buch fließt die Panke in den Bucher Schlosspark.

Der Schlosspark Buch besitzt den Status eines geschützten FFH-Gebietes. Der Park wurde 1670 von Freiherr von Pölnitz auf dem vormaligen Hofgarten von Gut Buch angelegt und 1813 von Otto von Voß, Gutsherr in Buch, zum offenen Landschaftspark gestaltet. Die Panke durchfloss in Kanälen die Alleen von Buchen und Linden. In den Kanälen wurde Fischzucht betrieben. Der Schlosspark wurde 1907 für die Bevölkerung geöffnet. Heute wird vor der Pölnitzbrücke an einem Stauwerk „etwas“ Wasser der Panke in einen Kanal geleitet, der sich nach dem Durchfluss in den Park unterhalb der Brücke nochmals teilt. Daraus werden die zwei Parkteiche auf der Fläche östlich der Panke gefüllt. Vor der Wiltbergstraße wird dieses Pankewasser über einen 30 Zentimeter breiten Kanal wieder in die Panke geleitet. Die Panke selbst fließt in ihrem Bett durch den westlichen Teil des Parkes in Begleitung des Pankewanderweges durch fünf einfache Parkbrücken aus einer gefassten Betonplatte von vier Metern Länge mal drei Meter Breite.

Der Kappgraben, hier nördlich der A 10 und südlich des Wohngebietes Buch

Im Südwesten verlässt die Panke den Schlosspark und unterquert östlich des S-Bahnhofs, der an der Stettiner Bahn liegt, die Wiltbergstraße. Seit 2008 verbindet hier die 90. Panke-Brücke zwei Einkaufszentren für Buch und seine Krankenhäuser und Pflegeheime. Im folgenden erhält die Panke Wasser aus dem Kappgraben, der heute weiter östlich auf dem Gebiet der Kleingartenanlage auftaucht, ein weiterer Ast befindet sich südlich der Autobahn, was für einen ursprünglich weiter östlich entspringenden Bach und sein größeres Einzugsgebiet spricht. Nach Durchquerung der Bundesautobahn 10, erneut der Stettiner Bahn und nach dem Abzweig der „Heidekrautbahn“ bildet die Panke die Grenze zwischen den Pankower Ortsteilen Buch und Karow, anschließend zwischen Französisch-Buchholz und Karow.

Karow
Mündung des Lietzengrabens
Mündung des Rübländer Grabens von links etwas unterhalb des Lietzengrabens

Auf Karower Flur liegt zwischen Panke und Bucher Straße das Naturschutzgebiet der Karower Teiche. Oberhalb nimmt der noch kleine Pankelauf das Wasser des von Nordwesten kommenden Lietzengrabens auf, der seinerseits die Bogenseekette und die Bucher Karpfenteiche entwässert. Der Lietzengraben, einst wohl ein natürlicher Bach, wurde zum Abflussgraben für das Rieselfeld östlich der Bundesstraße 109. Verlandungen im Panketal einschließlich der benachbarten Gebiete hatten in langer Zeit nicht sehr mächtige, aber abbauwürdige Torfschichten gebildet. Alle vier Teiche entstanden beim Torfabstich ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwei der Karower Teiche, in denen Anfang des 20. Jahrhunderts Karpfenzucht betrieben wurde, bildeten sich durch Sandentnahme für die anliegende Stettiner Bahn. Die Abwasserbelastung aus den Rieselfeldern führte zur Einstellung der Fischzucht. Seit den 1980er Jahren mit dem Ende der Rieselfeldwirtschaft in dieser Gegend sank der Wasserspiegel, aber das Gelände wurde aufgeforstet.[19][20] Durch die relativ abgeschiedene Lage entwickelten sich Flora und Fauna und es entstand ein Lebensraum für Vögel. Am linken Ufer der Panke erstrecken sich mehrere Kleingartenanlage (nördlich der Pankgrafenstraße: Kastanienhain, auf der südlichen Straßenseite: Pankeniederung.) Die gleiche Rolle wie dem Lietzengraben rechts der Panke kommt dem Rübländer Graben links der Panke zu.

Die Panke unterhalb der Pankgrafenbrücke
(Blick Richtung Süden)

Unterhalb der Karower Teiche quert die Panke die Pankgrafenstraße und hat ihren schnurgeraden Lauf nach Südwesten durch Wiesen und Felder. Am südöstlichen Rand von Karow unterquert sie den Berliner Außenring der Eisenbahn. Kurz zuvor mündet von rechts der Buchholzer Graben.[21] Mit dem Bau des Berliner Außenringes in den 1950er Jahren sollten die Züge der Deutschen Reichsbahn außen um West-Berlin herum fahren. Dabei wurden einige Gräben mit dem Abfluss von den Rieselfeldern zerschnitten. Dieses Wasser wurde im außerhalb des Außenringes angelegten Buchholzer Graben gesammelt. Seit der Einstellung der Verrieselung ist die Wassermenge stark zurückgegangen, vom Nährstoffreichtum der Rieselfeldwässer zeugt ein üppiges Pflanzenwachstum an seinen Ufern.

Blankenburg

500 Meter unterhalb des Eisenbahnringes wird die Panke unter dem Autozubringer Pankow hindurchgeleitet und gelangt so in die Blankenburger Flur. Westlich und parallel zur Autobahn verläuft der Pankewanderweg, für den es keinen radgerechten Wechsel über die Autobahnseiten gibt. Westlich eingeengt vom Gelände des Gewerbehofs Blankenburg, ist der Weg nach Süden durch Büsche und Bäume naturbelassen. Der Zufluss der Laake[21] ist bautechnisch markant, die Wassermenge ist unauffällig. Mit der Brücke Bahnhofstraße, die den Bahnhof Blankenburg mit Buchholz verbindet, wird der Wanderweg städtisch und die Panke weitet sich zum Pankebecken.

Dieses Becken schließt eine 1935 in Betrieb genommene Regulierungsanlage gut zwei Kilometer auf Blankenburger Flur ab. Aus der Panke wird Wasser in den Nordgraben abgeleitet. Dieser wurde zur Abführung der Abwässer aus den Rieselfeldern zum Tegeler See angelegt, wird aber heute durch ankommendes Panke-Wasser gespeist. Der Fluss setzt mit geringer Wassermenge seinen südwestlichen Lauf fort. Der Nordgraben führt zunächst nach Nordwest und dient heute vorwiegend der Wasserregulierung.

Schmöckpfuhlgraben

Ein umfangreiches Grabensystem westlich der Panke wird noch heute wasserwirtschaftlich vom Land Berlin betreut und reguliert. Um Blankenburg erstrecken sich viele Hektar Kleingartenanlagen, durch die sich Regenwasser-Abzugsgräben in alten Führungen ziehen. Hier befinden sich die Blankenburger Karpfenteiche, die von der Panke tangiert werden. Am nördlichen Ufer dieser Teiche bringt der Malchower Fließgraben[21] aus einem ganzen Grabensystem Wasser vom Malchower See bis links der Panke. Zu diesem Grabensystem östlich der Panke gehört auch der Schmöckpfuhlgraben, der heute Wasser vom Gelände des Güterbahnhofes Heinersdorf und den Kleingartenanlagen nordöstlich von Heinersdorf bringt.

Das Wasser des Fließgrabens wird in einem Bodenretentionsfilter an der Krugstege gesäubert, die den Straßenschmutz und den Gummiabrieb der Autoreifen auf den Straßen aus dem eingespülten Regenwasser entfernt. So wird die Panke seit 2007 vor dem „modernen Rieselwasser“ geschützt. Sie fließt nun weiter parallel zur Bundesautobahn und kreuzt das Ende der BAB 114 und die Pasewalker Straße, um nach Südwesten zum Ortsteil Niederschönhausen zu gelangen. Die leere Brücke über die Panke gehörte zur Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde. Es sei angemerkt, dass die Panke mit ihrem Lauf die Streckenführung der jüngeren Bundesautobahn (A 114, Zubringer Nord) bestimmte.

Niederschönhausen
Die Panke im Schlosspark 1954

Das Bett wird in den anschließenden Gartenkolonien und im Schlosspark Niederschönhausen des Schlosses Schönhausen offener und naturnaher. 1827 bekam Peter Joseph Lenné den Auftrag, die Schlossanlagen nach den Wünschen der Herzogin von Cumberland neu zu gestalten. König Friedrich Wilhelm III. kürzte zwar die Pläne Lennés, aber die Panke und die umliegenden Bauernwiesen wurden in den Schlosspark einbezogen. Im Schlosspark wechselt die Panke von Niederschönhausen in den Ortsteil Pankow des gleichnamigen Bezirkes. Die Panke verlässt den Schlosspark etwas südlich vom Schloss Schönhausen. Kurz hinter der Brücke Ossietzkystraße mündet der Kreuzgraben, der nördlich des Ortsteiles Niederschönhausen beginnt und dessen alten Ortskern westlich umfließt.

Vor der Brücke Ossietzkystraße

Noch oberhalb der Grabbeallee mündet der Zingergraben. Dieser frühere natürliche Bach brachte später Wasser aus dem Rieselfeld Blankenfelde zur Panke. Beim Bau des Nordgrabens wurde er zerschnitten und fließt nun direkt in diesen. Der Restlauf zur Panke hat keine Bedeutung mehr. Er entwässert Kleingartenanlagen und die 72 Hektar der Schönholzer Heide, nur nach Regenfällen führt er Wasser. Das westlich und nördlich von Blankenfelde austretende Wasser der Rieselfelder gelangt über das Tegeler Fließ zum Einzugsgebiet der Havel und gehört nicht zum Einzugsgebiet der Panke.

Pankow

Nach Verlassen des Schlossparkes durchfließt die Panke die ursprüngliche Pankower Flur. Pankow ist eine slawische Gründung, das Wendendorf entstand auf dem höhergelegenen Pankower Piesel. 1806 wurde der Lauf mit einem Durchstich vom Schlosspark zum jetzigen Bürgerpark Pankow abgekürzt. Diesen geraden Verlauf hat die tiefer im Gelände gelegene Panke, südlich hinter den Villen des vormaligen Städtchens heute noch. Mit der Entwicklung Berlins zur Hauptstadt des Kaiserreiches nahm die Zahl der Restaurationen und Etablissements entlang der Panke zu. Berliner Bürger und Arbeiter zog es aus der Stadt in die Provinz nach „jwd“ (janz weit draußen) und auch zur bekannten Panke.[22] Spahns Couplet Komm Karlineken, komm Karlineken, komm. Wir woll’n nach Pankow geh’n, da ist es wunderschön […] belegt den Erholungswert, den „Etablissements in jwd“ für den Berliner besaßen. Der populäre – auf Pankow bezogene – Text wurde später von mehreren Ortslagen um Berlin übernommen.

Die Panke im Bürgerpark, 1982

Nach Durchquerung der Grabbeallee (Bundesstraße 96a) fließt die Panke faschiniert und begradigt durch den Bürgerpark Pankow. Diese Kanalisierung bleibt durch Gesundbrunnen und Wedding abwechselnd mit gemauerten Uferstrecken erhalten. Im heutigen Bürgerpark trieb die Panke im 18. Jahrhundert eine Wassermühle, diese wurde im 19. Jahrhundert in eine Papiermühle umgebaut und durch ein Hochwasser zerstört. 1857 erwarb der Verleger Hermann Killisch von Horn das Areal und baute an der Stelle der Mühle sein Herrenhaus an der Panke. Im Bürgerpark bildet die Panke die Ortsteilgrenze zu Niederschönhausen, ihr Lauf gehört zu Pankow.[23]

Im Bürgerpark ändert die Panke ihre Fließrichtung von Südwest auf Süd und quert am Parkende die Straße Am Bürgerpark. Für fast 30 Jahre durchschnitt die Panke, parallel zur Wilhelm-Kuhr-Straße, die Grenzanlagen der Berliner Mauer und floss hindurch.[24]

Das Bett der Panke wurde beim Mauerbau hier nicht verändert, an dieser Stelle erfolgte der Mauerbau um die Panke herum. Am zweiten Mauer „durchfluss“ vom West-Berliner Bezirk Wedding in den Ost-Berliner Stadtbezirk Mitte wurde der Pankelauf unterbrochen. Die Pankower Ortsteilgrenze zu Gesundbrunnen, die damalige Sektorengrenze, verläuft hier für 50 Meter nördlich der Nordbahn, also der S-Bahn-Linie nach Oranienburg. Die Panketunnelung des Bahndammes gehörte dadurch zu Berlin (West).[25] Das Gebiet neben dem westlicher gelegenen Güterbahnhof Schönholz war zudem 1961 unbebaut. Heute befindet sich auf Pankower Gebiet im ehemaligen Mauerdreieck östlich der Panke und des Kinderbauernhofes Pinke-Panke ein Regenrückhaltebecken. So soll Hochwasser, wie es noch 1980 aufgetreten war, abgefangen werden.

Bezirk Mitte zu Berlin
Gesundbrunnen
Kanalisierter Lauf der Panke in Berlin-Gesundbrunnen
Blick von der Walter-Röber-Brücke, Wiesenstraße

Mit Verlassen von Pankow wechselt der Wasserlauf am Bezirk Reinickendorf (Pumpwerk auf dem Gelände von Güterbahnhof Schönholz) vorbei in den Ortsteil Gesundbrunnen, der seit 2001 zum Bezirk Mitte gehört. Einige Nebengräben der Panke wurden überbaut oder zugeschüttet, wie der von links kommende Eschengraben, der bei den geplanten, aber wegen des Ersten Weltkrieges nicht ausgeführten Bauten an der Esplanade seinen Anschluss zur Panke verlor. Der nun folgende Pankelauf wurde um 1900 begradigt und ist seitdem eher ein Kanal denn ein Bach. Nach Unterquerung der Nordbahn fließt die Panke unterhalb der Kühnemannstraße fast genau nach Süden. Links der Panke ist ein Regenrückhaltebecken, das Panke-Becken. Hier mündete einst der Eschengraben.[26] Rechts der Panke besteht seit den 1910er Jahren eine Kleingartenkolonie. Der Pankelauf geht parallel zur Stockholmer Straße, die teilweise dem Pankegrünzug weichen musste, die Panke fließt nun noch enggefasst unter der Soldiner Straße durch.

Das Pankeufer erhielt im Gesundbrunnen in den 1950er und 1980er Jahren schrittweise durch die Einrichtung der Walter-Nicklitz-Promenade an vielen Stellen eine parkartige Gestaltung und die städtischen Bebauung wurde in mehreren Bereichen zurückgedrängt. Die Stockholmer Straße, die parallel zur Panke verläuft, wurde zu Gunsten der Panke geteilt. Oberhalb und unterhalb der Osloer Straße und entlang der Travemünder Straße finden sich begrünte Flächen und parkartige Strukturen am Ufer der Panke, in einer breite von einigen zehn Metern. Zur Ehrung des Baustadtrates Walter Nicklitz und seiner Verdienste am Pankegrünzug erhielt dieser Weg am Pankeufer dessen Namen. Teilweise wurden die Ufer umgestaltet und erhielten Bäume und Wiesen, aber insgesamt verblieb ein Wasserlauf zwischen Stahlspundwänden, Beton und Klinkermauern. Der Pankegrünzug markiert die Ufer des Flusses als Naturraum.

Die Badstraßenbrücke über die Panke wird bereits 1702 erwähnt, da sich hier oberhalb der Brücke eine Walkmühle für die Ledergewinnung befand. An dieser Stelle auf dem Gebiet des Ortsteils Gesundbrunnen an der einstigen Mühle fand ein wesentlicher Eingriff in den Pankelauf statt.[27][28] Einst gab es neben dem Flusslauf den Mühlgraben beidseits der Badstraße. Nach Einstellung des Mühlbetriebes wurde der westliche Pankelauf zugeschüttet. Der vorherige Mühlengraben wurde zum Pankebett und die Pankeinsel beseitigt. Nördlich der Badstraße ist noch die ungleichmäßige Landverteilung und ein Einschnitt zu erkennen. Statt der Mühle wurde 1844 ein neues Haus erbaut. Etwas oberhalb befinden sich die Werkshallen der ehemaligen Tresorfabrik, in deren Shedhallen heute eine Bildhauerwerkstatt im Kulturwerk des bbk berlin GmbH eingezogen ist. Einige in diesen Hallen entstandene Skulpturen stehen am Pankeufer.

Gegenüber liegt das ehemalige Heilbad, „der Gesund-Brunnen“ gab dem Ortsteil den Namen. Der Legende nach fand Friedrich I. ein Glas Wasser sehr erfrischend, das ihm die hiesige Müllerin gab. Das Wasser wurde geprüft, es stellte sich als eisenhaltig heraus und zum Heilwasser erklärt. Ab 1757 entstanden die ersten Kuranlagen und erhielten mit königlicher Erlaubnis den Namen Friedrichsbad. Nach einem ersten Verfall wurde 1809 das Luisenbad neu eingerichtet, benannt nach der preußischen Königin. Die noch aus jener Zeit erhaltenen Gebäude stehen links der Panke unterhalb der alten Pankeinsel. Heute befindet sich darin die 1995 eröffnete Bibliothek am Luisenbad mit der Kafé-Küche.

Anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 wurde die Schaffung einer Auenlandschaft um die Panke geplant und es sollte wieder eine Mühle[29] errichtet werden. Der Plan wurde nicht ausgeführt, einzig das aufgemalte, stilisierte Wasserrad am Gebäude gegenüber der Klinker-Pergola blieb davon übrig.

Straßennamen sind die einzigen Zeugen vormaliger Natur an der Panke

Unterhalb der Badstraße befindet sich die Panke im tiefen Kanal zwischen den ehemaligen BVG-Zentralwerkstätten und der Gropiusstraße, der neu eingerichtete Uferweg ist vormaliges Straßenland. An der Orthstraße sind Uferschrägen vorhanden. Ufer- und Wiesenstraße weisen mit ihren Namen auf den Zustand vor 200 Jahren hin. Mit der Gründerzeit entstanden die enggebauten Mietskasernen des Roten Wedding mit Hinterhöfen, Hinterhäusern und Seitenflügeln. Heute haben in den Sanierungsgebieten der 1960er Jahre die Wohnhäuser an den Ufern der Panke wieder eine offene Bebauung. Die Wiesenburg an der Kolberger Straße, 1896 als Obdachlosenasyl für Männer und 1907 folgend ein Asyl für Frauen, gehören zur Siedlungsgeschichte und stehen für das Streben nach sozialeren Strukturen. Der Ausbau dieser Gegend nach einem Projekt von 1986 wurde nicht realisiert, so stehen noch Ruinen und alte Gebäude jener Zeit am Pankeufer.

Abwärts der Pankstraße ist die Panke innerstädtisch eingeengt. Vor und hinter der Ringbahnbrücke gibt der Pankelauf einen Eindruck aus den 1920er Jahren zwischen den Gewerbebauten, vor allem wie die Mietskasernen an den Fluss herangerückt waren. Die Kunkelstraße musste teilweise der Öffnung für die Panke weichen. Eine wesentliche Änderung fand statt, als der Abzweig der Süd- oder Stadtpanke an der Schönwalder Straße flussabwärts zur Schulzendorfer Straße verlegt wurde.[30] Anfangs verlief das Pankebett durch den heutigen Stadtpark von der Schönwalder Straße südostwärts zur Chausseestraße nahe Ecke Liesenstraße, weg von der Kolberger Straße. Mit der Verrohrung ab Schulzendorfer Straße verschwand die ‚alte‘ Panke von nun an aus dem Ortsteil Gesundbrunnen. Die vorhandene Grünanlage zeugt noch vom ursprünglichen Lauf und soll mit der Reaktivierung zum Südpankepark ausgebaut werden. Diese Südpanke, die nach der behördlichen Teilung nicht nach Wedding gelangt, wird über das Gelände der Norddeutschen Brauerei (später zur Schultheißbrauerei geworden) zur Chausseestraße geführt.

Schönhauser Graben
Der heutige Schönhauser Graben, Pankekanal unterhalb der Chausseestraße

Der heute üblicherweise der Panke zugerechnete,[31] auch als Nordpanke bezeichnete Wasserlauf, der von der Rechenanlage an der Schulzendorfer Straße unter der Chausseestraße hindurch am Eisstadion vorbei bis zum Becken am Nordhafen verläuft, ist das Überbleibsel des Schönhauser Grabens.[32] Der Schönhauser Graben war als Wasserweg zum Schönhauser Schloss geplant. Friedrich I. hatte dieses 1691 erworben und wollte es von seinen anderen Schlössern per Schiff erreichen. Statt mit der Kutsche über staubige, sandige Landstraßen zu rumpeln, treidelten zwei Pferde die Treckschuten auf dem Wasserweg zwischen den Schlössern. Die königliche Gondel verkehrte bereits über die Spree vom Stadtschloss nach Monbijou, Lietzenburg und Ruhleben. 1704 erhielt Johann Friedrich Eosander den Auftrag, einen zwei Kilometer langen Graben von der Spree zur Panke anzulegen, 1705 begann der Bau. Wegen der vorhandenen Brücken an der städtischen Panke war der neue Wasserzug einfacher zu treideln. Der Kanal begann am Unterbaum (heute Kronprinzenbrücke) an der Spree in Richtung Nordwesten. So umging der Graben das seinerzeit für Bürgergärten und Sommersitze des Adels genutzte Gelände nordwestlich von Berlin. Nach 2,1 Kilometern von der Spree bog er nach Nordosten zur Panke, die er nach 900 Metern an der heutigen Schönwalder Straße erreichte. Über mehrere Schleusen im Unterlauf war der Wedding so mit Schiffen zu erreichen. Der Graben diente auch dem Hochwasserschutz für die Innenstadt, da er eine Anbindung an die Spree flussabwärts bot. Die Ausbaupläne für die Panke bis Niederschönhausen wurden nicht vollendet. Die Beziehungen in der Königsfamilie hatten sich geändert und der König wollte von der Spree aus nicht mehr zur Königin. Für den Unterlauf der Panke war ein künstliches und schiffbares Bett entstanden. Einerseits förderte dies die Gewerbeansiedlung im Wedding, andererseits war der Fluss fixiert und eingebettet.

Auf Kabinettsorder von Friedrich II. wurde das Baumaterial für das Invalidenhaus über den Schönhauser Graben antransportiert. Später erfolgten auch die Versorgung des Invalidenhauses (am heutigen Invalidenpark) und die Anlieferung von Brennmaterial und Verbrauchsgütern zum Krankenhaus Charité über den Graben, der deshalb auch Charitégraben genannt wurde. Allerdings liefen auch die Abwässer des Krankenhauses - nach damaligem Stand der Technik - in den Graben. Nach der Revolution von 1848 ordnete Friedrich Wilhelm IV. einen Kanalbau von Spandau zur Schleuse Plötzensee als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme an, um der Arbeitslosigkeit und den aufkommenden nachrevolutionären Unruhen entgegenzuwirken. Im Zuge des Ausbaus entstanden bis 1859 Humboldt- und Nordhafen, und der Unterlauf des Schönhauser Grabens wurde in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal integriert. Nach dem Mauerbau und der Trennung des Wasserflusses der Panke durch die Schließung des Dükers Chausseestraße wird der Unterlauf des Schönhauser Grabens zwischen Schulzendorfer Straße und Nordhafen, heute offiziell Panke genannt. Der alte, innerstädtische Unterlauf der Panke,[33] dessen Wiederherstellung geplant ist, bekam offiziell die Bezeichnung Südpanke.

Wedding
Die Panke unterquert die Schönwalder Straße im Wedding

Erst mit der Unterquerung der Chausseestraße kommt der kanalisierte Pankearm in den Ortsteil Wedding und besitzt noch eine Länge von 475 Metern bis zum Nordhafen. Unterhalb des Wehres an der Chausseestraße geht es geradewegs südwestwärts vorbei am Eisstadion zum Vorbecken dem Ende des Wasserlaufs der Panke. Das Pankewasser fließt über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal nur indirekt in die Spree. Das meiste Wasser der Panke könnte – nach der Fließrichtung im Kanal beurteilt – eher westwärts direkt zur Havel gelangen. Ein bedeutender Teil des Wassers aus dem Oberlauf der Panke nimmt bereits den Weg durch den Nordgraben nach Westen in die Tegeler Bucht, und damit ebenfalls in die Havel.

Südpanke
Panke in der Oranienburger Vorstadt, Droschkenwegemesser von 1884

Panke in der Oranienburger Vorstadt, Droschkenwegemesser von 1884

Daten
Gewässerkennzahl DE: 582938
Lage Ursprünglicher Lauf in BerlinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_fehlt
Abfluss über Spree → Havel → Elbe → Nordsee
Abzweig Altlauf Verschließbarer Zugang an der Mauer Rechenanlage Schulzendorfer Straße
52° 32′ 23″ N, 13° 22′ 23″ O52.53984722222213.37310555555636
Quellhöhe 36 m ü. NN[1]
Am Schiffbauadamm Numma zwee, da fließt de Panke in de Spree. 100 Meter flussab der Weidendammer Brücke
Kanalende 4x2 m² aus der Ufermauer über Spreespiegel
52° 31′ 18″ N, 13° 23′ 12″ O52.52166666666713.38666666666732
Mündungshöhe 32 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 4 m
Länge 2,5 km[31]Vorlage:Infobox Fluss/EINZUGSGEBIET_fehlt
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MQ: 0 (August 2011)dep1
Rohreintritt zur Flutung der Süd- oder Stadtpanke,

Rohreintritt zur Flutung der Süd- oder Stadtpanke,

Mitte

Die Südpanke[31], der Altlauf des Flusses durch die Berliner Mitte, verläuft im Ortsteil Mitte (Altbezirk Mitte), durch die Friedrich-Wilhelm-Stadt. An der Rechenanlage der Schulzendorfer Straße kann sie durch ein Rohr südostwärts abgeleitet werden.[1] Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts floss die Panke durch den jetzigen Stadtpark hier entlang. Im Düker unter der Chausseestraße hindurch streift die Panke das Gelände des Bundeswehrkrankenhauses. Erst danach liegt ein Graben für den Flusslauf wieder offen, derzeit (Stand: 2010) allerdings nur durch einen Geländeeinschnitt erkennbar. Ab 2012 soll hier ein Stadtpark entstehen, durch den wieder die Panke fließt. Am linken Ufer des Altlaufs befand sich einst der „Exercierplatz der Artillerie“. Mit dem Mauerbau an der Übergangsstelle zwischen dem ehemaligen Bezirk Tiergarten (West-Berlin) und dem Stadtbezirk Mitte (Ost-Berlin) wurde der Lauf der Panke anfangs der 1960er Jahre verändert. Das alte Bett im Bereich der Berliner Mauer wurde verschüttet. Der Düker, der die Chausseestraße unterquerte, wurde aus Gründen der Grenzsicherung (Fluchtgefahr durch das Rohr hindurch) zerstört.[34] 2008 wurde der Düker wieder hergestellt. Nach dem Ende der Bauarbeiten in diesem Gebiet im Jahr 2012 wird nach seit 1991 begonnenen und 2008 abgeschlossenen Planungen der historische offene Lauf hergestellt.[35] Im Bereich ab der Chausseestraße könnten im Mittel wieder 200 Liter Wasser pro Sekunde, in Zeiten von Hochwassern bis zu 1000 Liter je Sekunde fließen. Derzeit (2009/2010) wird das Gebiet zwischen der Boyenstraße und der Habersaathstraße, südlich der Chausseestraße und nördlich der Scharnhorststraße im Bereich des ehemaligen Stadions der Weltjugend bebaut. Im 18. und 19. Jahrhundert bildete die Panke hier die Südwestbegrenzung des Exercierplatzes der Artillerie.

2008 neu angelegter „Pankelauf“ unterhalb des Naturkundemuseums, Invalidenstraße

Das Gelände des Sportstadions (im Bereich der „Mauer“) war für die Olympischen Spiele 2000 in Berlin freigehalten und leergeräumt worden. Da Berlin den Zuschlag nicht erhielt wurde um 2000 mit der Bauplanung begonnen und nördlich des Pankelaufs entsteht vorrangig die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes. Südlich des Pankebetts werden an der neuen Straße Am Pankepark Stadthäuser errichtet. Das Pumpwerk IV (Mitte) des Hobrechtschen Rieselsystems von 1888, das seit dem Bau der Grenzbefestigungsanlagen ungenutzt war, wurde 2007 bis 2010 neu und automatisiert errichtet. Ein unterirdisches Regenrückhaltebecken erhält oberirdisch eine Grünfläche[36] und bildet eine grüne Verbindung zur Chausseestraße. Das Abwasser wird zehn Meter unter der U-Bahn-Linie geführt, das sind 17 Meter unter der Straße, das gleiche Hindernis muss auch die Panke unter der Chausseestraße unterlaufen.

An den Neubauten im Gebiet zwischen der Habersaathstraße und der Philippstraße sind die Grabenläufe zur Aufnahme des Pankewasser bereits (2009) eingerichtet. Nördlich des Heizkraftwerkes der Charité vor der Habersaathstraße verschwindet der offene Bach wieder im Rohr. Der historische Verlauf liegt zwischen dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und dem Naturkundemuseum. Als Ausgleichsmaßnahme für die Deckelung zwischen Ministerium und Naturkundemuseum ist an der südwestlichen Seite beim Neubau des Gebäudes eine Grabenanlage für die Südpanke geschaffen worden.

Der Pankelauf an der Invalidenstraße, in Höhe des Invalidenparks, war schon 1836 überbaut worden, als sich hier noch die Eisengießerei befand.[37] Der gedeckelte Pankelauf am Naturkundemuseum und in der Hessischen Straße ist zwischen 1880 und 1890 erfolgt. Nachdem die Panke die Invalidenstraße in Richtung Hessische Straße gekreuzt und unter der Brücke der Hannoverschen Straße verschwunden ist, kommt sie auf dem Gelände der Charité wieder zu Tage. Ein überbauter Brückenbogen, der halb im Gebäude steckt, gibt den Blick unter die Hannoversche Straße frei. Der neu angelegte Graben, der dem ursprünglichen Pankelauf entspricht, liegt formgleich zum Graben entlang des BMVBS direkt bei dem Hause. Die Panke ist hier auch kanalisiert, aber in Parklage. Eine Verrohrung vor der Philippistraße war in den 1980er Jahren beim Bau des Charité-Hochhauses erfolgt.

Das Ende der „offenen“ Panke, die letzten 350 Meter sind „verrohrt“.

Auf dem in den 1990er Jahren freigeräumten Gelände hinter der tiermedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität ist das Pankebett für 480 Meter ohne Wasserführung offen. Diese Strecke verläuft seit 1997 durch Grün von Bäumen und Rasen zwischen Charité-Instituten,[38] der Veterinärmedizin und weiteren Einrichtungen der Humboldt-Universität. Bemerkenswert ist ein Bogen nach Westen, den es schon 1836 gab und der das Gartengrundstück von Berliner Bürgern umfloss. Südlich der Akademie der Künste, hinter den Werkstätten des Deutschen Theaters, kommt der Gegenknick wieder nach Nordost, bevor der gemauerte Grabenlauf nach Südost biegt. Hier verschwindet die Panke in ihrem Lauf hinter der Ukrainischen Botschaft endgültig in die Rohre des Berliner Untergrundes. Die innerstädtische Bebauung und die Wiederherstellungsbemühungen laufen zum Teil konträr den Interessen der Nutzer und der Stadtplaner. Weiter mündungswärts führte der Bau eines Hotels zum Deckeln des offenen Grabens hinter der Botschaft. Noch bis 2005 war dieser offen, allerdings nicht wasserführend.

Mündung

Mündungsloch der Panke am Schiffbauerdamm, 2005
Mündung des eingerichteten Umgehungskanals am Nordhafen

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war die Panke in ihrem Unterlauf für kleinere Kähne schiffbar. Nahe der Mündung in die Spree wurde sie im 18. Jahrhundert zu einem kleinen See aufgestaut, der im Park des Bankiers Veitel Heine Ephraim lag.

Die letzten 300 Meter Panke vor der Mündung beginnen an der Reinhardtstraße, wo der historische Lauf der alten Panke (heute Südpanke) die Straße unterquert. In Folge des Mauerbaus fließt seit den 1960er Jahren kein ‚originales‘ Pankewasser mehr. Dennoch war der Graben saisonweise mit Regenwasser und Sammelwasser gefüllt.[39] Nördlich der Straße war der Pankelauf noch bis zur Jahrtausendwende offen. Mit dem Umbau des Hochbunkers, der 1942 als Reichsbahnbunker entstand, zu einem Privatmuseum des Kunstsammlers Christian Boros ist der Panke-Kanal vom Charité-Gelände an überdeckt. Südlich nach Unterquerung der Reinhardtstraße ist der (2009 trockene) Graben zwischen den Häusern Reinhardtstraße Nummer 17 und 18 noch zu sehen, ehe er unter das Gelände des vormaligen Revuetheaters wechselt.

Als die alte Markthalle 1867 fertiggestellt wurde, blieb die Panke bis zur Mündung noch frei. 1879 wurde die Fläche mit der Umnutzung für den Circus Renz durch Ernst Jacob Renz benötigt und überdeckt. Seither befinden sich die letzten 200 Meter der eigentlichen Panke unterirdisch. Seit 2008 liegen die Rohre für die Panke unter dem Brachgelände des 1988 gesperrten und später abgerissenen alten Friedrichstadtpalastes (Am Zirkus 2). Am Berliner Ensemble durchbricht der Lauf die Ufermauer zur Spree.

Die Panke (ohne ihr Flusswasser) endet in einem drei Meter breiten rechteckigen Durchbruch der Ufermauer am Schiffbauerdamm. Seit 2006 ist selbst dieses „Loch“ wegen der Baufälligkeit der Ufermauer hinter einer Spundwand versteckt. Die Mündung der Panke in die Spree befindet sich gegenüber dem Bahnhof Friedrichstraße 90 Meter unterhalb der Weidendammer Brücke, 40 Meter unter ihrem Quellniveau.[40] Spätestens hier endet die Panke als rechter Nebenfluss der Spree. Das Wasser der Panke fließt über den kanalisierten Arm des vormaligen Schönhauser Grabens in die Spree. Dieser mündet am Nordhafen über einen Vorfluter im Wedding in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. (Koordinaten: 52° 32′ 11″ N, 13° 21′ 57″ O52.53638888888913.365833333333)

„Am Schiffbauadamm Numma zwee,
da fließt de Panke in de Spree.“

Berliner Spruch aus alten Tagen

Königliche Interessen, der Städtebau und die Berliner Mauergeschichte haben den Pankelauf geändert. Die Stadt Berlin mit ihren Stadtplanern fühlt sich ihrem Fluss verpflichtet und müht sich, die letzten Änderungen aus den 1960er Jahren rückgängig zu machen. 2012 soll die Mündung wieder Quellwasser haben.

Gedenkstein für die Kämpfe 1929 im Wedding direkt auf der Walter-Röber-Brücke

Brücken über die Panke

Ein Fluss ohne Brücken würde lediglich die Landschaft teilen. So sind im Laufe der Nutzung der Panke bisher rund 90 Brücken und einige Stege für die Passage gebaut worden. Statistisch betrachtet sind das durchschnittlich rund drei Brücken pro Kilometer. Die meisten Querungsbauwerke sind so in die Straßenverläufe eingepasst, dass sie kaum wahrnehmbar sind, sie sind deshalb nicht berichtenswert. Herausgehoben werden hier aber die erste Brücke, die letzte Brücke und eine denkmalgeschützte Brücke. Die erste über die noch junge Panke ist die Straßenbrücke für die Straße Am Pankeborn neben der Trasse der Stettiner Bahn am Flusskilometer 0,84. Am Rande des Bürgerparks Pankow befindet sich die einzige denkmalgeschützte Brücke, die Pankebrücke mit Puttengruppe und weiteren Nutzbauten (Schönholzer Straße), die um 1923 bis 1925 nach Plänen von Alexander Poetschke gebaut wurden.[41] Als letzte Brücke über die kanalisierte Südpanke gilt die Straßenbrücke der Reinhardstraße am Flusskilometer 29,49. An der südlichen Brückenkante ist das Pankebett noch für zehn Meter offen.

Brücken beeinflussen die Wahrnehmung der Panke im Stadtbild. Die Brücke an der Badstraße gibt dem Wasserlauf Geltung. Nördlich um die Mühle ist das Naturufer, südlich eher das Kanalbett zu sehen. Die Unterquerung der Osloer Straße mit einer Länge von 50 Metern verdeckt die Panke, die zwei Fahrbahnen und der breite Mittelstreifen mit der Straßenbahn machen das Gewässer fast unsichtbar.

Geologie

Die Panke bezieht ihr Wasser aus dem Barnim. Geologisch liegt die Panke mit ihrem Einzugsgebiet nördlich des Berlin-Warschauer Urstromtales, das im Süden durch die Hochfläche des Teltow und im Westen von der Nauener Platte begrenzt wird. Die Pankerinne ist in der Weichseleiszeit entstanden. In den Eiszeit-Tälern in Richtung zur Spree zeigt sich eine allgemeine Schichtung, dabei sind die obersten Sande feinkörnig bis mehlsandig mit Taltonlinsen. Darunter liegen drei bis sechs Meter Kies mit Steinen bis zu einer dichten Steinschicht. Diese Schichtenfolge von feinem Sand, mittelkörnigem Sand, Kies, grobem Kies mit Geschiebe wiederholt sich in Lagen mit einer Tiefe von 11 bis 14 Meter, 16 bis 21 Meter und um 30 Meter, darunter liegt dann meist ab 40 bis 55 Meter Tiefe Geschiebemergel. Diese Schichtungen, Auswaschungen von Grundmoränen, reichen im gesamten Gebiet der Pankerinne bis an Geschiebemergelbänke heran, die ursprünglich das Talgebiet überdeckt haben. Der Untergrund wurde in der Saale- und weiterhin in der Weichseleiszeit gebildet. Die Elstereiszeit hinterließ im Berliner Urstromtal keine nachweisbaren Sandbildungen.[42] Im Tertiär und Quartär hatten sich im Berliner Untergrund Schichten von Lockersedimenten mit einer Mächtigkeit von 100 bis 150 Meter abgelagert. In dieser Tiefe liegt auch der Hauptgrundwasserleiter. Eine mächtige Tonschicht aus der Grundmoräne der Weichseleiszeit sperrt das Grundwasser in der Pankerinne nach unten ab. Tonlinsen in aufliegenden Sanden sind der Untergrund der Pankerinne, in der der Fluss eingelagert ist. Beispielhaft das Ergebnis einer Bohrung im Panketal.[42]

Geologische Situation des Pankesystems im Stadtgebiet Berlins[43]
Bohrung in der Blankenburger Straße 34 in Niederschönhausen (45,0 Meter NN)
300 Meter nördlich des heutigen Pankelaufs
bis 2,0 m grober Sand Diluvium
bis 3,0 m toniger, feiner Sand
bis 5,0 m Sand mit kiesigen Beimengen
bis 6,0 m tonstreifiger Sand
bis 8,0 m kiesiger Sand
bis 62,0 m dunkler Geschiebemergel
bis 68,0 m Braunkohlenton Miozän
bis 69,0 m feiner Glimmersand
bis 71,0 m sandige Braunkohle
bis 74,0 m Lignit
bis 79,0 m mittelkörniger Braunkohlensand
bis 95,0 m feiner bis mittelkörniger Glimmersand

Umwelt

Nacheiszeitliche Entstehung der Panke

Mooriger Boden in Bernau-Pankeborn (Maulwurfshügel neben dem Pankelauf)

Nach Abklingen der Eiszeit brachte eine Urpanke Wasser zum Urstromtal hin. Mit der Erwärmung siedelten sich erste Pflanzen, die Pioniergesellschaften, an. Das vom Gletscher flachgeschürfte Gelände begünstigte, dass sich aus diesen Erstbesiedlern Torflager bildeten. Vom Rückzug des Gletschers verbliebenes Toteis trug zur Ausbildung von Mooren bei. An vielen Stellen haben die Moorschichten eine Mächtigkeit bis zu 13 Metern erreicht. In diesen Mooren entstanden von der mäandrierenden Panke durchflossene Kleinseen. Die Gegend südlich von Schönwalde mit dem Lietzengraben[44] mag heute noch eine Vorstellung von den anfänglichen Verhältnisse geben.

Auf der Hochfläche des Barnim bildeten sich später Schichtquellen aus denen das ansteigende Grundwasser Fließe speiste, so wie um Bernau die Panke quillt. Das heutige Grabensystem im Panketal tritt auf diese Weise an die Oberfläche. Die Geländestruktur bedingte durch geringes Gefälle wechselnde Mäander und Flussseen, die typischen Elemente eines natürlichen Flusslaufes. Die Panke und ihre Zuflüsse waren solche mäandrierenden Bäche mit moorigen Uferzonen.

Fauna und Flora

Alter Baum nahe dem Nordgrabenabzweig

Nach Abklingen der Eiszeit wurden die Kastentäler von Panke und Lietzengraben nach Norden verlängert, Birke und Kiefer waren die ersten Pflanzen. Trotz der heutigen Lage in städtischen Gebieten besitzt die Panke im Oberlauf auf Brandenburger Terrain durchaus Naturnähe. Es finden sich vorwiegend Pappeln und Erlen, auch Trauerweiden, Birken, Stieleichen, Weißdorn und Holunder. 1492 richtete sich Johann Cicero, der erste Hohenzoller, in der Mark Brandenburg einen Vogelherd an der Panke ein, etwa wo 1910 das vormalige Krankenhaus Pankows an der Galenusstraße stand.[45]

Die Karower Teiche, die seit 1994 Naturschutzstatus haben, sind Teil des Naturparks Barnim. Der Barnim ist von langgestreckten Schmelzwasserrinnen der Fließe, mit Seenketten, Feuchtwiesen und Mooren durchzogen, so auch das Einzugsgebiet der Panke. Die umliegenden Wiesen sind durch ihre vormalige Rieselfeldnutzung Naturflächen geblieben und nach Einstellung der Rieselwirtschaft wieder nutzbar. Hier finden sich Standorte für Eschenahorn, Traubenkirsche, Pappeln und Weiden. Die aufgeforsteten Waldungen sind Brut- und Nistplatz für zahlreiche Vogelarten, beobachten kann man Mäusebussard und Goldfasan. Es brüten 69 Vogelarten, von denen 12 Arten in der Rote Liste als gefährdet verzeichnet sind. Die weitläufige Fläche entlang der Panke ist Rastplatz für Zugvögel. In den Wiesen an der Panke finden sich Nistplätze. So lassen sich Graureiher sehen und die Mandarinente, die aus Ostasien kommt.[46] Am Ufer geeigneter Flussabschnitte leben Bisamratten. Pirol, Singdrossel, Wasserralle, Eichelhäher und die Nachtigall, Kleiber und Buntspecht gehören zum Ornith. Durch die Nähe des Bucher Forstes besteht in Pankenähe ein Einstandsgebiet für Rot- und Schwarzwild. Innerstädtisch sind die Parkstreifen entlang des Pankeweges förderlich für die Entfaltung der Vogelwelt und der nötigen Insektenwelt bis in die Berliner Mitte. Der Fang von Fischen und deren Zucht in der Panke war noch bis 1900 einträglich. 1870 lebten in der Panke Stichling, Barsch, Blei, Hecht, Ukelei und Neunauge. Doch sie mussten der Nutzung durch den Menschen vorübergehend weichen.[47] Jetzt fangen Angler an den ländlichen Strecken der Panke wieder Schleie, in den Becken der Panke auch Karpfen, Hecht und Barsch.[48]

An der Berliner Grenze zu Brandenburg im Feuchtgebiet der Pölnitzwiesen und dem Steener Bruch leben bereits Otter und Eisvögel.[4]

Hydrologie

Gewässerstruktur

Die Panke besitzt keinen typischen Quellbach. Auf den ersten 1200 Metern bis zum Teufelspfuhl fließt sie in einem künstlichen Graben. Die Umgebung des Pankeborns ist eine vermoorte Senke, ein letztes Zeugnis des der Gründung von Bernau im 14. und 15. Jahrhundert erwähnten „sprudelnden“ wasserreichen Flusses. Heutzutage ist die Panke hier in niederschlagsarmen Monaten trocken. Unterhalb des Teufelspfuhls beginnt eine Strecke, die um Bernau und südlich von Bernau durch naturnahe Gebiete führt. Das geringe Gefälle in diesem Bereich und die Ufervegetation führen zu einem Fließ, an dessen Sohle sich organische Sedimente sammeln. Unterhalb der ersten Bahndammunterquerung in Höhe des Naturschutzgebietes Faule Wiese bis etwa zur Zuflussstelle des Schönower Dorfgrabens bleibt dieser Zustand erhalten. Im Weiteren fließt die Panke auf Grund eines stärkeren Gefälles etwas schneller. Die Landschaft ist offener, der Lauf hat den Charakter eines Baches mit sandigen Sedimenten. Es wird ein Gebiet mit einfacher Bebauung durchflossen. Der Uferbereich besitzt Abbrüche und die Sohle ist durch Riffelbildung markiert, die Gewässertiefe und -breite variiert. Dieser Charakter reicht durch die Pölnitzwiesen bis nach Berlin hinein. Im Schlosspark Buch führt der Lauf durch waldiges Gebiet. Im Bereich der Gemarkung Karow fließt die Panke sodann als geradliniges Fließ durch Wiesen. Entlang von Kleingärten zum Schloss- und Bürgerpark Pankow rückt die Bebauung näher an das Flussufer. Die Flusssohle wird eher von kiesigen Sedimenten gebildet. 600 Meter unterhalb Pankows im Ortsteil Gesundbrunnen beginnt ein innerstädtischer Verlauf mit teils ausgemauerter Sohle. Durch den Pankegrünzug bekommt das Gewässer teilweise einen renaturierten Uferbereich. Insgesamt hat die Panke ab Bezirksgrenze Pankow Kanalcharakter mit Rechteckquerschnitt.

Gewässergüte

Die Gewässergüte wurde 1997 als stark geschädigt bewertet, davon ein Drittel des Laufs als übermäßig stark geschädigt. Am Oberlauf ist die Güte in Röntgental an der Fließsohle und am Pankeufer zwar wenig geschädigt, aber in Gesundbrunnen – flussab und im Stadtgebiet – wird sie als wesentlich geschädigt eingestuft. Der Lauf ist begradigt und innerstädtisch stark eingetieft, zwei Drittel davon sind geschottert und der Rest betoniert, 18 Prozent sind verrohrt. Es gibt am Pankelauf mehr als 70 Brücken, dazu Stege und Durchlässe sowie 11 Wehre. Eine weitere Renaturierung der Panke erfordert eine Anhebung der Sohle und eine Remäandrierung, angesichts der Bebauungssituation ist dies jedoch kaum möglich. „Die hierfür anfallenden Kosten würden in keinem Verhältnis zum Gewinn für die Natur stehen.“ (Strukturkartierung 1997[49])

Fließgeschwindigkeit

Hat die Panke im Schlosspark Buch noch den Charakter eines Baches, so gewinnt sie bis zum Schlosspark Niederschönhausen an Wassermenge. Aus den Rieselgräben wird Wasser zugeführt, was über den Nordgraben abfließen kann. Im Berliner Stadtgebiet ist die Fließgeschwindigkeit und die Wasserführung durch diese Regulierung konstant. Die Fließgeschwindigkeit liegt sowohl im Bürgerpark als auch kurz vor der Pankstraße bei 23 bis 25 Metern pro Minute.[50] Dies ist wesentlich durch die wasserwirtschaftliche Aufteilung der Wassermengen auf Panke und Nordgraben bedingt. Die Kanalisierung der Panke mit geklinkerten Ufermauern oder Faschinen bedingt eine weitgehende Gleichmäßigkeit. Nach den Berliner Planungsunterlagen liegt die Wassermenge bei 20 bis 25 m³ pro Minute.

Das Gefälle der Panke liegt rechnerisch bei 1,60 Meter je Kilometer. Einige Gefällestrecken insbesondere auf Brandenburger Territorium wechseln mit langen Bereichen, in denen praktisch kein Gefälle besteht.[51]

Abflussmenge

Pegelrohr nahe der Brücke unter der RB27

Die Wasserführung der Flüsse im Berliner Raum ist von den Niederschlägen im Einzugsgebiet abhängig.[42] Für die Panke kam das Drainwasser der Rieselfelder hinzu, das zur Spree oder über den Nordgraben in den Tegeler See gelangt. Seit der Stilllegung der Rieseler verblieben allerdings nur marginale Mengen. Für die Jahre 1986–1995 wurden am Pegel Schönwalder Straße als mittlere Abflussmenge 0,58 m³/s ermittelt, mit der Streuungsbreite zwischen mittlerem Niedrigwasser von 0,094 m³/s und dem mittleren Hochwasser von 3,66 m³/s. Rechnerisch ergeben sich daraus 18 Millionen Kubikmeter Wasser, die im Jahr den Pankelauf verlassen.

Mittler Abfluss MQ der Panke ab Quelle bis Landesgrenze Röntgental[52]
Messstelle Einzugsgebiet der Panke
bis zur Messtelle
MQ in m³/s MQ in m³/h
9,6 1,70 km² 0,010 36
9 17,12 km² 0,102 367
8 22,63 km² 0,127 457
7 25,12 km² 0,134 482
6 28,99 km² 0,149 536
5 29,33 km² 0,148 533
4 31,08 km² 0,167 601
3 36,16 km² 0,168 605
2 37,24 km² 0,173 623
1 39,45 km² 0,210 756
0 42,00 km² 0,219 788

Diese Messungen belegen die Wassermenge am Unterlauf der Panke zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Im weiteren Lauf beeinflusst die wasserwirtschaftliche Regulierung, also der menschliche Eingriff, die Wassermenge der Panke.

Grundwasser

Das NSG Karower Teiche und den Zufluss zur Panke überwacht die Naturschutzbehörde mit Pegeln

Das westlich der Panke liegende Tegeler Fließ ist im relativ flachen Gelände aus der Pankerinne abgezweigt. So besitzt das Einzugsgebiet der Panke eine weite Einkerbung nach Osten bis nahe an die Panke. Das westliche Gebiet entwässert zum Tegeler Fließ, das trotz seiner Stadt-Randlage noch heute eine Flussaue mit Stauen hat, wie sie einst auch die Panke besaß.

Im Berliner Untergrund bildet eine etwa 150 Meter mächtige Schicht aus dem Tertiär und Quartär die Hauptquelle der Trink- und Brauchwassergewinnung für Berlin.[53] Die hydraulische Barriere zum fünften Grundwasserleiter, der Salzwasser führt, sind tonige Sedimente, sogenanntes Rupelton, in einer Schicht von 80 Meter Stärke. Die vier darüber liegenden Grundwasserschichten Berlins sind hydraulisch getrennt. Ein Grundwasserleiter auf der Barnimplatte liegt im Panketal, er ist von einer Tonschicht aus Grundmoränen zum Berliner Hauptgrundwasserleiter hin gesperrt. Die Panke-Schicht streicht nach Nordwesten bis auf wenige Meter aus. Die Messung der Grundwasserstände in Berlin begann 1870 mit 29 Messstellen und stieg bis 1937 auf nahezu 2000 an. Heute werden etwa 1000 automatische Stationen betrieben. Diese senden ihre täglichen Messungen an die Berliner und die Brandenburger Wasserbehörde. Dort werden die Daten statistisch ausgewertet. Der erste (obere), auch der zweite Grundwasserleiter im Panketal werden mit 40 Messpunkten für Grundwasser und sechs für Oberflächenwasser beobachtet. Das Grundwasser in der Pankerinne fließt mit 10 bis 500 Meter pro Jahr von Nordwest nach Südost zum Warschau-Berliner Urstromtal.[54]

„[Im Panketal (die Pankerinne)] liegen über dem Geschiebemergel der Barnim-Hochfläche Sande der Weichsel-Kaltzeit und des Holozäns, die hier einen eigenständigen Grundwasserleiter mit ungespannter Grundwasseroberfläche bilden. Die im Panketal verbreiteten Geschiebemergel können mit grundwasserführenden Sanden überdeckt sein.“

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, 2008

Hochwasser

Als Niederschlagsmengen werden für den Pankeraum 500 bis 670 mm pro Jahr angegeben. Die mittlere jährliche Menge liegt bei 645 mm pro Jahr, nach Abzug der Verdunstung verbleiben 190 mm. Stärker wirken sich allerdings die versiegelten Flächen auf die Abflussmenge aus.[55] Ältere Berichte zeugen von einem stärkeren Abfluss durch die Panke.

„[…] daß gewäßer groß werden Und die Pancke Vor Berlin sich wieder wie Vorjahr ergießen solte. [Anlass zum Bau des „Weidendamm“, heute noch im Namen der Brücke mit der Friedrichstraße].“

Anmerkung von 1674[56]

Meist war die Panke ein Fluss mit gemächlichem Lauf, aber bereits in früheren Zeiten war sie mitunter ein wilder Fluss. Die zerstörenden Hochwasser in der jüngeren Zeit traten in den folgenden Jahren auf:

  • 1830 wurde die Papiermühle auf dem Gelände des heutigen Bürgerparks zerstört.
  • 1888 stürzte ein Hinterhaus in der Schulzendorfer Straße ein und der Durchfluss erreichte das 50-fache des Normalwassers.
  • 1899 brachen die Mauern des Grundstücks Chausseestraße 80/81.
  • 1902, 1904, 1905, 1919 kam es zu Überflutungen nach starken Gewittern.
  • 1926/1927 folgte dem Winter- noch ein Frühjahrshochwasser.
  • Das jüngste Hochwasser vom 11. Juni 1980 und am 4. Juli 1980 erforderte den Einsatz von Sandsackbarrieren, um Schlimmeres zu verhindern. 1980 entstand ein Schaden von 500.000 DM.[57]

Der Nordgraben wurde in den 1930er Jahren ab Blankenfelde angelegt. Der Zufluss aus den Rieselfeldern in die Panke wurde an der Stadt vorbei geleitet und diente so als zusätzlicher Ableiter bei Hochwasser. Heutzutage sind bereits im Oberlauf Regulierungen eingebaut und am Übergang von Pankow nach Mitte sind zwei Regenwasserrückhaltungen eingerichtet. An der Wasseranlage in Blankenburg kann nötigenfalls alles Wasser über den Nordgraben abgeleitet werden. Mit der Wehranlage in der Schulzendorfer Straße wird der Abfluss zum Nordhafen geregelt. Von dieser Anlage wird zukünftig nach dem Ausbau der Stadtpanke die (mit amtlichem Namen) Südpanke zur alten Mündung nahe der Friedrichstraße der innerstädtische Bereich abgeführt und geregelt werden.

Kulturgeschichte

Hauptartikel: Kulturgeschichte der Panke

Die Panke entstand aus einer eiszeitlichen Rinne des Barnims. Die Besiedelung entlang der Panke ist durch zahlreiche, slawische Grabungsfunde bis zum Neolithikum belegt. Die Niederlage von Jacza gegen Albrecht den Bären förderte den Zustrom deutscher Bauern in die Region. Im Schutze askanischer Burgen unter den Markgrafen Johann I. und Otto II. erfolgte die Besiedlung auf den sumpffreien Erhöhungen des Barnims entlang der Panke. Die Siedlung Bernau entstand im 11. Jahrhundert auf einer höher gelegenen Diluvialplatte. Das Sumpfgebiet mit den Quellbächen der Panke zog sich südlich bis nordöstlich um die Stadt und war noch im 14. Jahrhundert unbetretbar. Albrecht der Bär (aus Ballenstedt) ließ bei seiner Kolonisierungspolitik weitere Dörfer im Panketal anlegen. An der Panke ist der Flecken Wedding belegt. In einer erhaltenen Urkunde bestätigt der Markgraf am 22. Mai 1251 den Besitzwechsel der Mühle an der Panke vom Ritter Fridericus de Chare an die Nonnen des Benediktinerinnenklosters in Spandau. Frühes nachgewiesenes Gewerbe waren Mühlen und die Brauereien von Bernau. Auch Fischfang und Gemüseanbau wird betrieben, die Domäne Wedding lieferte Holz und Getreide.

Mit der erfolgreichen Politik der Kurfürsten nahm im 18. und 19. Jahrhundert die Bevölkerungszahl in und um Berlin und Cölln zu. Die Bebauung im Wedding, allgemein auf der (Berliner) Pankeseite der Spree, und das Gewerbe breiteten sich aus. Schließlich erreichten Mietskasernen das innerstädtische Pankeufer. Ende des 19. Jahrhunderts war die Panke eingemauert. Im Ergebnis der Zunahme der Berliner Bevölkerung und der Einleitung von Rieselfeldwasser in die Panke erhöhte sich die Gewässerbelastung. Diese unregulierte Nutzung führte zur Stinke-Panke. Sinkende Lebensqualität und soziale Spannungen blieben seit der Reichsgründung und besonders im Ergebnis des Ersten Weltkrieges nicht aus. Der Gedanke, dem Fluss wieder Raum zu geben, entstand Anfang des 20. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert wurde er mit dem Pankegrünzug umgesetzt. Die Teilung Berlins blieb für die Panke nicht folgenlos, der eigentliche Pankelauf in der Stadtmitte wurde abgetrennt und bedeutungslos. Das Pankewasser floss auf kurzem Wege durch den Wedding in den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal. Erst mit der Wende wurde die Anlage eines Wanderwegs von der Spree bis nach Bernau möglich.

Berliner verliehen ihrem Fluss zusammen mit der Spree einen Symbolwert. Hier gründet sich die antipolitische Pankgrafschaft. Bekannte Berliner Künstler, wie Heinrich Zille und Claire Waldoff nutzen die Symbolkraft oder bedichten und besingen die Panke. Die Panke dient synonym für Industrieerzeugnisse und sie wird für Firmen und Institutionsnamen eingesetzt.

Literatur

  • Ute Langeheinecke: Der Wedding als ländliche Ansiedlung 1720 bis 1840. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1992.
  • H. Wassmann: Bewirtschaftungsplan Panke, Nordgraben und Tegeler Fließ (nach §36b Wasserhaushaltsgesetz) Vorstudie. Eigenverlag, Berlin 1993.

Weblinks

 Commons: Panke – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d FIS-Broker Kartenanzeige Digitale Topographische Karte 1: 10 000 (DTK10)
  2. a b c Panke 2015 abgerufen 29.Juli 2010
  3. a b Fließgewässer im Elbeeinzugsbereich, ARGE Elbe abgerufen 29. Juli 2010
  4. a b Berliner Gewässer in taz, 2. Januar 2010, abgerufen 31.Juli 2010
  5. SenatStadt, Bestandsaufnahme, Seite 10
  6. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin, Band 13 der Brandenburgischen Historischen Studien. Brandenburgische Historische Kommission, be.bra wissenschaft, Berlin-Brandenburg 2005. S. 129. ISBN 3-937233-30-X, ISSN 1860-2436.
  7. Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau: Kartenwerk von Preußen 1767–1787. Nachdruck Potsdam 2006. Karte 64 Sect. Bernau
  8. Koordinaten des ehemaligen Quellgebietes52.67888888888913.60541666666768
  9. a b Preußisches Urmesstischblatt #1766 Bernau, Bande VII Blatt 2 Sect. Bernau aufgenommen und gezeichnet im Jahre 1839 von P.L. von Roeder im Kais.Franz.Gren Rgt. (SBB N 729/1)
  10. Koordinaten der Pankequelle52.69067222222213.61233888888968
  11. a b Erkundung der Pankequelle In: Richard Lemke: Liebe kleine Panke. Kulturbuch-Verlag, Berlin 1955.
  12. Koordinaten des Pankeborns52.68926666666713.60771111111168
  13. Online-Karte: Berliner Stadtplan, abgerufen 31.Mai 2010
  14. FIS-Broker Kartenanzeige: Digitale Topographische Karte 1:10.000 Brandenburg (DTK10) abgerufen 13. Mai 2010
  15. Koordinaten der Kahngasse52.67897222222213.587333333333
  16. Bernauer Stadtkern abgerufen 7. Juli 2010
  17. Pankeguide.de
  18. Stadtpläne: Bernau, staedte-verlag.de
  19. Umweltblatt 13
  20. Stadtplanung Nordostraum
  21. a b c Pegelverzeichnis
  22. Heimatmuseum Pankow
  23. Landschaftsplanung Mauergruenzug
  24. Bild der Grenzsicherung in Höhe des Pankedurchflusses, Blick nach Südwest zum Bahndamm
  25. Grenzsicherung in Höhe des heutigen Hochwasserbeckens, Blick zur Brücke Am Bürgerpark nach Nordwest
  26. Karte aus dem Jahre 1893
  27. „Fluß Pankow“ 1789
  28. Verlauf der Panke 1889
  29. Panke-Mühle
  30. Gerhild H. M. Komander: Der Wedding – auf dem Weg von rot nach bunt, S. 166
  31. a b c Auswahl: FIS-Broker Kartenanzeige Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)
  32. Meyers Konversationslexikon. Leipzig und Wien 1894
  33. Panke.Info
  34. Hainer Weißpflug
  35. Grünzug Südpanke Planungsbilder
  36. Neues Abwasserpumpwerk in Mitte löst Hobrecht-Bau ab
  37. Verlauf am Invalidenpark
  38. Veterinärmedizinische Fakultät mit Ehrenhof, Gartenanlagen und Panke
  39. Thilo Lange: Berlin, Panke an der Reinhardtstraße. 1981
  40. Pankemündung 1738 (gesüdet!)
  41. Pankebrücke im Bürgerpark Pankow
  42. a b c P. Assmann et.al.: Der geologische Aufbau der Gegend von Berlin. SenBauWohn, Berlin 1957
  43. Umweltatlas Berlin
  44. Reinigung der Rieselfelder
  45. Arwed Steinhausen: Historisches an der Panke. Freundeskreis der Chronik, Pankow 2008
  46. Bilder an der Panke
  47. Große Stadt aus kleinen Steinen. In: Anzeiger für den Berliner Norden 1936
  48. Anglerbericht
  49. Strukturgütekartierung 1997
  50. Feststellung am 24. Februar 2008 nach G. Haase: Beobachtungen entlang der Panke.
  51. Innerstädtischer Verlauf mit Nebengewässern
  52. Blüher (Landesumweltamt Brandenburg, Büro Aqua Construct): Wird die Panke wieder ein strudelnder Fluss. 3. Tag der Panke.
  53. Generell ist die Region Berlin-Brandenburg mit 550 Litern Niederschlag pro Quadratmeter und Jahr die abflussärmste Deutschlands. Dazu Warum die Spree rückwärts fließt (Abgefragt 4. Juli 2010)
  54. http://www.heiligensee-online.de/web72612/redaktion/pdf/FlurabstdesGrundw2007.pdf Flurabstände im Panketal
  55. Länderbericht Berlin zu WRRL (pdf)
  56. Aktennotiz von 1694
  57. Die Panke im Wandel (pdf)
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