- Röhr (Fluss)
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Röhr Gewässerkennzahl DE: 27618 Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Ruhr → Rhein → Nordsee Quelle Bei Röhrenspring
51° 14′ 29,2″ N, 8° 2′ 31,3″ O51.2414555555568.0420305555556593Quellhöhe 593 m ü. NN[1] Mündung Bei Hüsten in die Ruhr 51.4344111111117.9907805555555160Koordinaten: 51° 26′ 4″ N, 7° 59′ 27″ O
51° 26′ 4″ N, 7° 59′ 27″ O51.4344111111117.9907805555555160Mündungshöhe 160 m ü. NN[1] Höhenunterschied 433 m Länge 28,9 km[2] Einzugsgebiet 203,427 km²[2] Abflussmenge
am Pegel Müschede
(ca. 195,9 km²);
Jahre 1951-2005[3]MNQ: 680 l/s
MQ: 3,38 m³/s
MHQ: 24,2 m³/sDie Röhr ist ein 28,9 km langer, orografisch linker Nebenfluss der Ruhr im nordrhein-westfälischen Sauerland (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Röhr entspringt am südlichen Ortsrand von Röhrenspring, einem Ortsteil von Sundern, auf einer Höhe von 597 m ü. NN. Von hier aus fließt sie vorrangig in nördliche Richtung. Sie durchfließt auf ihrem Weg das schon erwähnte Röhrenspring, Sundern, Hachen, Müschede und mündet bei Hüsten auf 161 m ü. NN linksseitig in die Ruhr.
Auf dem 28,9 km langen Weg der Röhr ist ein Höhenunterschied von 436 m zu verzeichnen, was einem mittleren Sohlgefälle von 15,1 ‰ entspricht. Dabei entwässert sie ein Gebiet von 203,427 km². Wichtigster Nebenfluss ist die Sorpe mit der Sorpetalsperre. Bei der Endorfer Mühle kann Wasser der Röhr über ein Stollensystem (Settmecke-Stollen 7,2 km [2]) in die Sorpetalsperre abgeschlagen werden.
Nebenflüsse
Wichtigster Nebenfluss der Röhr ist die 18,6 km lange Sorpe. Mit einem Einzugsgebiet von 57,203 km² hat sie einem Anteil von 28 % an dem der Röhr. Weiterer nennenswerter Nebenfluss ist die 14,3 km lange Linnepe mit einem 40,842 km² großen Einzugsgebiet.
Im Folgenden werden die Nebenflüsse der Röhr in der Reihenfolge von der Quelle zur Mündung genannt. Angegeben wird jeweils die orografische Lage, die Mündungsposition mit Angabe des Stationierungskilometers[2], die Länge[2], die Größe des Einzugsgebietes[2], die Mündungshöhe[1] und die Gewässerkennzahl[2] (Anmerkung: Für die bessere Sortierbarkeit wurde ein Leerzeichen eingefügt).
Name Lage Position
[km]Länge
[km]Einzugsgebiet
[km²]Mündungshöhe
[m. ü. NN]DGKZ Rackenbach rechts 22,2 2,9 2,393 342 27618 12 Waldbach links 20,0 8,1 15,238 301 27618 2 Bönkhausener Bach links 18,2 5,8 7,132 274 27618 32 Settmecke links 15,5 9,9 18,994 247 27618 4 Linnepe rechts 15,6 14,3 40,842 245 27618 6 Schwemke rechts 13,8 1,4 242 27618 712 Locksiepen links 13,4 1,5 234 27618 714 Flamecke rechts 12,4 4,1 4,149 232 27618 72 Hessenberger Siepen rechts 11,3 2,9 3,756 222 27618 74 Selmecke links 10,9 3,3 2,054 219 27618 76 Enkhauser Bach links 8,9 4,2 5,134 216 27618 92 Sorpe links 9,4 18,6 57,203 209 27618 8 Generöpke rechts 8,4 1,9 203 27618 932 Molle rechts 8,2 1,7 202 27618 9332 Asbecker Bach links 8,1 2,7 201 27618 934 Lamke rechts 7,4 1,8 199 27618 936 Tönnessiepen rechts 6,4 1,7 192 27618 938 Wennigloher Bach rechts 5,2 2,2 2,623 187 27618 94 Habbeler Bach links 1,9 3,9 3,668 169 27618 96 Natur und Umwelt
Zustand der Röhr
Für den Bewirtschaftungsplan für die Wasserrahmenrichtlinie der EU wurde auch die Röhr im Auftrag des Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV) untersucht. Dabei wurde die verschiedenen Aspekte der Röhr bewertet. Es erfolgte bei der Untersuchung eine Einteilung in zwei Bereiche. Der eine Teilbereich ging von der Quelle bis zur Ortslage Sundern und der andere Teilbereich ab Ortslage Sundern bis zur Mündung in die Ruhr. Die Röhr in ihrer Gesamtheit wurde trotz Verbauungen in den Ortslagen als natürlich eingestuft. Die allgemeine Degradation wurde bis Sundern als mäßig und ab Sundern als gut bewertet. Die Saprobie am ganzen Fluss als gut eingestuft. Bei Makrozoobenthos (am Gewässerboden lebenden Kleinlebewesen) bis Sundern als mäßig und ab Ortslage Sundern als gut. Die Fischfauna der Röhr wurde nicht untersucht. Bei den Wanderfischen bzw. der Durchgängigkeit für Wanderfische erfolgte eine Einstufung als schlecht, wobei nur der Bereich ab Sundern bewertet wurde. Bei Makrophythen (mit bloßem Auge sichtbare Wasserpflanzen, die unter und an der Wasseroberfläche leben, darunter Armleuchteralgen, Moose und Farne sowie Samenpflanzen wie Laichkräuter) bis Sundern als sehr gut und ab Sundern als schlecht. Bei Phytobenthos (am Gewässerboden lebende Pflanzen, hauptsächlich Algen) als mäßig ab Sundern, oberhalb von Sundern erfolgte keine Einstufung. Hinsichtlich der Belastung der Röhr mit Nitrat, Metallen und anderen möglicherweise das Gewässer belastenden Stoffen wurde sie als vermutlich gut, gut bis sehr gut eingestuft. Nur bei nicht prioritären Metallen erfolgte ab Sundern die Einstufung als schlecht. Wegen der Verbauungen in den Ortslagen wurde der ökologische Zustand und das Potenzial zur Verbesserung bis Sundern nur als mäßig eingestuft und ab Sundern sogar als schlecht. Der Chemische Zustand der Röhr wurde am gesamten Flusslauf als gut bewertet.
Schutzgebiete
Große Teile des Unterlaufs der Röhr im Stadtgebiet Arnsberg sind als Naturschutzgebiet und gleichzeitig auch als FFH-Gebiet ausgewiesen worden. Bei der zur Zeit laufenden Überarbeitung des Landschaftsplans Sundern, werden auch Teile des Flusslaufs im Stadtgebiet Sundern unter Schutz gestellt.
Tiere
An der Röhr wurden bisher Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze, Stockente und Reiherente als Brutvögel nachgewiesen. Als Nahrungsgäste treten Fischreiher, Schwarzstorch und selten auch Kormoran auf. An der Röhr kommt die Bisamratte und, in der Ortslage Sundern, die Wanderratte vor.
Bedeutung als Verkehrsweg
Das Tal der Röhr wird fast auf der gesamten Länge von Straßen erschlossen. Im Oberlauf wird die Röhr von der Kreisstraße 24 begleitet, bis diese in die Landesstraße 519 mündet. Diese führt am Fluss entlangt über Sundern nach Hachen, wo sie wiederum in die Bundesstraße 229 mündet. Letztere begleitet die Röhr bis zur Mündung in Hüsten.
Ab Sundern flussabwärts wird das Tal zusätzlich von der Röhrtalbahn genutzt.
Literatur
- Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV): Steckbriefe der Planungseinheiten in den nordrhein-westfälischen Anteilen von Rhein, Weser, Ems und Maas - Öberflächengewässer und Grundwasser Teileinzugsgebiet Rhein/Ruhr MUNLV, Düsseldorf 2010, ohne ISBN.
Einzelnachweise
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