- Bicken (Mittenaar)
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Bicken Gemeinde MittenaarKoordinaten: 50° 42′ N, 8° 23′ O50.6921555555568.3813694444444237Koordinaten: 50° 41′ 32″ N, 8° 22′ 53″ O Höhe: 237–252 m ü. NN Eingemeindung: 1. Jan. 1971 Postleitzahl: 35756 Vorwahl: 02772 Bicken ist ein Ortsteil und Verwaltungssitz der Gemeinde Mittenaar im Lahn-Dill-Kreis in Hessen, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Durch den Ort verläuft die Landstraße 3050, die im Dorf auf die Bundesstraße 255 trifft. Der Fluss Aar teilt den Ort in zwei Hälften, Klein- und Groß-Bicken. In diesen Fluss münden die Bäche Weibach, von Groß-Bicken kommend, und der von Klein-Bicken kommende Gettenbach.
Geschichte
1990 fand man im Ortsbereich Siedlungsspuren aus der La-Tène-Zeit (400 - 300 v. Chr.). In der Höhenlagen fand man schon früher ältere Siedlungsspuren, die aus der Zeit um 2000 v. Chr. stammten. Uralte Kultstätten gab es in diesen Höhenlagen auch.
In Bicken gab es auch ein Adelsgeschlecht derer von Bicken. Die Ersterwähnung eines Anselm von Bicken erfolgte in einer Kölner Urkunde im Jahre 1218. Der Ort selber wird im Codex Zwettel von 1232 erstmalig erwähnt. Wahrscheinlich ist das Dorf aber noch älter, da eine Burg aus fränkischer Zeit in Bicken gestanden hat. Dies war keine Burg im heutigem Sinne, sondern nur ein befestigtes Haus mit Stallungen und von einem Wassergraben umgeben.
Die Adeligen von Bicken und Dernbach unterlagen dem Grafen von Nassau im Kampf um die Vorherrschaft in der Herborner Mark. Dieser Kampf wird auch Dernbacher Fehde genannt und dauerte ca. 100 Jahre. Das hatte zur Folge, dass man an die Nassauer verschiedene Rechte und Besitztümer verkaufen musste.
Von 1237 gibt es eine Urkunde, in der erwähnt wird, dass es um eine Sühne zwischen den Grafen Heinrich und Marquartt von Solms und Rudolf von Greifenstein einerseits und Konrad und Gumpert von Bicken andererseits geht. Diese Sühne beruht auf dem Angriff der beiden Bicker gegen die Reichsstadt Wetzlar, welche die Bicker verloren, weil die Grafen von Solms der Reichsstadt zur Hilfe kamen.
Ob dieser verlorene Kampf dazu beigetragen hatte, dass sich die Adligen von Bicken aus dem Ort allmählich zurück zogen, ist nicht nachweisbar. Bekannt ist nur, dass spätestens in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts sich das Geschlecht der Adligen von Bicken in zwei Linien aufteilte. Nebe nannte sie in seinem Buch Burgfahrten Wolkersdorfer Linie und Haincher Linie.
Die günstige Lage Bickens (mit Anbindung an mehrere Fernstraßen) hat in der Vergangenheit zu Vorteilen, aber auch zu Nachteilen geführt. So lud der Ort während des Dreißigjährigen Krieges Soldaten immer wieder zu ungebetenen Besuchen ein, die mit Verlusten an Menschenleben, sowie an Hab und Gut endeten.
In der napoleonischen Zeit wurde Bicken zum Mittelpunkt der Ortschaften Ballersbach, Bicken, Offenbach und Herbornseelbach gemacht.
Während der beiden Weltkriege musste Bicken noch einmal große Verluste hinnehmen. So starben im Ersten Weltkrieg 27 und im Zweiten Weltkrieg 78 Soldaten.
Wappen von Bicken
Das Dorf Bicken führte früher kein Wappen und benutzte auch keine Siegel. Die Gemeinde erhielt die Genehmigung zur Führung des Wappens im Jahre 1952. Es zeigt in schwarz zwei silberne Balken. Es basiert auf dem Wappen der ehemaligen Adelsfamilie, dem Geschlecht der Herren von Bicken, die das Dorf als Vasallen der Grafen von Nassau in der Zeit von 1327 bis 1732 besaßen.
Das Wappen ist Bestandteil des Wappens der Gemeinde Mittenaar geworden.
Sonstiges
- Im Ort gibt es die katholische Kirche Heilig-Geist, eine evangelische Kirche und einen evangelischen Kindergarten.
- In Bicken gibt es die Johann-Heinrich-Alsted-Schule.
Weblinks
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