- Biegedrillknicken
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Unter dem Begriff Biegedrillknicken, veraltet auch als Kippen bekannt, versteht man das Versagen eines Trägers durch ein Biegemoment, wobei die unter Druckspannung stehenden Teile der Struktur durch knicken ausfallen. Dabei wird der Träger verbogen und gleichzeitig tordiert. Wegen des hohen Gefahrenpotenzials dieser Form des Bauteilversagens wird das Biegedrillknicken eingehend in der Stabilitätstheorie untersucht, für die praktische Bemessung von Bauteilen stehen erprobte Formeln und Tabellen zur Verfügung.
Allgemein kann man sagen, dass die Gefahr für einen Träger durch Biegedrillknicken auszufallen um so geringer wird, je mehr sich das kleinste und größte Flächenträgheitsmoment des zugehörigen Querschnittes annähern. Aus diesem Grunde sind die klassischen Stahlträger und schlanke Holzleimbinder besonders gefährdet. Daneben spielen die Lagerung des Trägers und seine Belastbarkeit auf Torsion eine Rolle, geschlossene Hohlprofile wie Rohre sind hier besonders widerstandsfähig.
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