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Binche Staat Belgien Region Wallonien Provinz Hennegau Bezirk Thuin Koordinaten 50° 25′ N, 4° 10′ O50.41254.1661111111111130Koordinaten: 50° 25′ N, 4° 10′ O Fläche 60,66 km² Einwohner (Stand) 32.749 Einw. (1. Jan. 2010) Bevölkerungsdichte 540 Einw./km² Höhe 130 m Postleitzahl 7130, 1731, 1733, 1734 Vorwahl 064 Bürgermeister Laurent Devin (PS) Adresse der
StadtverwaltungRue Saint-Paul, 14
7130 BincheWebseite www.binche.be Binche ist eine Gemeinde in der belgischen Provinz Hennegau in Wallonien. Sie entstand 1977 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Bray, Buvrinnes, Epinois, Leval-Trahegnies, Péronnes-lez-Binche, Ressaix und Waudrez.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert von Yolande von Geldern, Witwe des Herzogs Balduin III. von Hennegau, gegründet. Deren Sohn Balduin IV. befestigte die Stadt, welche wie Maubeuge und Le Quesnoy als Grenzfestung gegen Frankreich diente.
Im 14. Jahrhundert wurde die Stadtmauer auf ihre heutige Ausdehnung erweitert.
1409 wurden die Reliquien des Heiligen Ursmar aus der Abtei Lobbes im Fürstentum Lüttich nach Binche gebracht. Die Kirche Notre Dame wurde die Stiftskirche Saint-Ursmer.
Der Wohlstand der Stadt erreichte seinen Gipfel unter Kaiser Karl V., der unter Anderem auch den Titel des Herzogs des Hennegau führte. Seine Schwester Maria von Ungarn, herrschte nach dem Tode ihres Gatten Ludwig II. von Böhmen und Ungarnals Statthalterin über die Niederlande und hielt sich öfters in Binche auf. Aus dieser Zeit stammt ein prächtiger Renaissancepalast.
1554 war die Periode dieses Wohlstands zu Ende: Der Palast, die Stadt und das Umland wurden durch die Truppen des Königs Heinrich II. von Frankreich geplündert. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts war der Hennegau Ort wiederholter militärischer Auseinandersetzungen zwischen den Königreichen Frankreich und Spanien.
Erst mit der industriellen Revolution nahm der Wohlstand wieder zu. Es entstanden Kohlegruben, deren Halden auch heute noch das Landschaftsbild prägen. Dazu kamen Ziegeleien, Gerbereien, Glasereien, Brauereien, Kalköfen und Seifensiedereien. Tausende Menschen arbeiteten in Heimarbeit als Spitzenklöpplerinnen, Schuster und Schneider. Die Post und der Bahnhof stammen aus dieser Zeit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von der Textilindustrie beherrscht. Mit deren Niedergang in den 1970er Jahren sank auch der Wohlstand der Stadt wieder.
Sehenswürdigkeiten
Karneval
Der Karneval ist die berühmteste Sehenswürdigkeit von Binche. Er wurde 2003 von der UNESCO in die Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit” aufgenommen. Er ähnelt der alemannischen Fasnacht. Der erste Umzug fand bereits 1395 statt. Dass der erste Umzug angeblich 1549 stattfand, als die schon erwähnte Maria von Ungarn zu Ehren ihres Bruders als Inka verkleidete Hofdamen durch die Straßen ziehen ließ, wobei hierbei auch echte Indianer dabei gewesen sein sollen, gilt heute in der Forschung als unhaltbar.
Belfried
Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Belfried des Rathauses von Binche ist Teil des UNESCO-Welterbes „Belfriede in Belgien und Frankreich”.
Weiteres
- In der Stiftskirche Saint-Ursmer aus dem 12. bis 15. Jahrhundert befindet sich eine hölzerne Pietà von 1511.
- In der Stadt sind noch Reste der ehemaligen Stadtbefestigung zu sehen.
- In Binche gibt es das Internationale Karneval- und Maskenmuseum.
Sport
Von 1911 bis 1996 wurde mit Unterbrechungen das Radrennen Binche–Tournai–Binche ausgetragen. Seit dem Jahre 2010 wird es wieder veranstaltet, in der UCI-Kategorie 1.1., und trägt in Erinnerung an den 2009 verstorbenen belgischen Radsportler zusätzlich den Namen Mémorial Frank Vandenbroucke.
Söhne und Töchter der Stadt
- Louis Canivez (1837–1911), Komponist und Dirigent
- Omer Taverne (1904– 1981), Radrennfahrer, geboren in Waudrez
Weblinks
Commons: Binche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website der Gemeinde (französisch)
- Karneval
- Karnevalsmaskenmuseum
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