- Fleurus
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Fleurus Staat Belgien Region Wallonien Provinz Hennegau Bezirk Charleroi Koordinaten 50° 29′ N, 4° 33′ O50.4830555555564.5497222222222Koordinaten: 50° 29′ N, 4° 33′ O Fläche 59,28 km² Einwohner (Stand) 22.358 Einw. (1. Jan. 2010) Bevölkerungsdichte 377 Einw./km² Postleitzahl 6220, 6221, 6222, 6223, 6224 Vorwahl 071 Bürgermeister Jean-Luc Borremans Adresse der
StadtverwaltungChemin de Mons, 61
6220 FleurusWebseite www.fleurus.be Fleurus [flœˈʀʏs], wallonisch Fleuru, ist eine Gemeinde in der belgischen Provinz Hennegau, Arrondissement Charleroi. Die Stadt liegt an der Sambre und ist ein Knotenpunkt an der Eisenbahnlinie Tamines - Landen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Archäologische Funde belegen Landwirtschaft seit der Jungsteinzeit. Aus der Römerzeit sind Reste von Straßen erhalten, die Chaussée Brunhaut.
Erstmal erwähnt wurde Fleurus 868, damals als Fledelciolum. Der heutige Name des Ortes wurde erstmals im 17. Jahrhundert gebraucht. Möglicherweise geht er letztendlich auf den keltischen Namen für den Wasserlauf durch die Gemeinde zurück.
Fleurus war seit der frühen Neuzeit Schauplatz mehrerer wichtiger militärischer Auseinandersetzungen.
- Am 29. August 1622 schlug ein protestantisches Heer unter Christian von Braunschweig und Ernst von Mansfeld ein spanisches Aufgebot, siehe Schlacht bei Fleurus (1622).
- Am 30. Juni 1690 erlitt ein Heer aus vier Nationen eine verheerende Niederlage gegen französische Truppen, siehe Schlacht bei Fleurus (1690).
- Am 26. Juni 1794 siegte die französische Revolutionsarmee unter Jourdan über ein österreichisches Heer unter Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld, siehe Schlacht bei Fleurus (1794).
- Schließlich trafen in der Nähe am 16. Juni 1815 Preußen und Franzosen aufeinander, siehe Schlacht bei Ligny. Nach der Schlacht bei Waterloo wurde der Ort durch französische Truppen auf dem Rückzug in Brand gesteckt.
Auch in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts waren Fleurus und Umgebung Austragungsstätte schwerer Gefechte.
Gemeindegliederung
Zu Fleurus gehören seit der Gemeindereform 1977 folgende Orte:
- Brye (wallonisch Briye)
- Heppignies (Epniye)
- Lambusart (Lambussåt)
- Saint-Amand (Sint-Amand)
- Wagnelée (Wagnlêye)
- Wanfercée-Baulet (Wanfercêye-Bålet)
- Wangenies (Wanjniye)
Radiochemische Industrieanlage
Fleurus geriet in den letzten Jahren in die Schlagzeilen wegen zwei schwereren Unfällen im Institut national des RadioElements (IRE), einer Anlage zur Herstellung von radiopharmazeutischen Präparaten.
2006
Ein Hydraulik-Versagen hob eine Kobalt-Quelle aus einem strahlen-abschirmenden Wasserbecken, obwohl kein Bestrahlungs-Vorgang stattfand und die Tür zum Raum offen stand. Aufgrund des ausgelösten Alarms betrat ein Techniker das Lokal. Während des Aufenthaltes von nur 20 Sekunden erhielt er eine Strahlen-Dosis von rund 4,6 Sievert, die mittelfristig lebensbedrohlich sein kann (INES 4).
2008
Nach Abschluss eines Produktions-Vorgangs wurden drei kleinere Sammeltanks in einen größeren Abwasser-Tank umgefüllt. Dabei kam es zu einer unerwarteten chemischen Reaktion mit Entstehung von radioaktivem Jod-131. Dieses konnte aufgrund eines defekten Messcomputers während einigen Tagen langsam und unbemerkt über einen Kamin in die Umgebung austreten. Als das Problem bemerkt wurde, wurde die Produktion auf Anweisung der belgischen Aufsichtsbehörde in der ganzen Anlage gestoppt und ein Kreis-Sektor von 5 Kilometern in nordöstlicher Richtung für einige Tage mit einem Verzehr-Verbot für landwirtschaftliche Produkte belegt (INES 3).
Literatur
- ENSI-Jahresberichte, Kapitel Lehrreiche Vorkommnisse
- fr.wikipedia, Artikel über das IRE Fleurus
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde (französisch)
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