Biodiversitätskonvention

Biodiversitätskonvention

Die Biodiversitäts-Konvention (offiziell Übereinkommen über die biologische Vielfalt, englisch: Convention on Biological Diversity, CBD) ist ein auf der Konferenz der Vereinten Nationen zu Umwelt und Entwicklung (UNCED) 1992 in Rio de Janeiro ausgehandeltes internationales Umwelt-Vertragswerk. Die CBD hat inzwischen 190 Vertragspartner und wurde von 168 Staaten sowie der EU unterzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Die CBD hat drei gleichrangige Ziele:

Biologische Vielfalt oder Biodiversität umfasst dabei die

Wichtige Elemente der Biodiversitäts-Konvention sind: Identifizierung und Überwachung der Biodiversität; Schutz der Biodiversität (in situ, also im Ökosystem, und ex situ z. B. in entsprechenden Einrichtungen zur Speicherung von Saatgut (Genbanken); Forschung, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit; Regelung des Zugangs zu genetischen Ressourcen und des gerechten Vorteilsausgleichs bei deren Nutzung (Access and Benefit Sharing, ABS), meist über Inwertsetzung der genetischen Ressourcen; Technologietransfer, wissenschaftliche Zusammenarbeit und Informationsaustausch.

Bei der Finanzierung der Umsetzung der Biodiversitäts-Konvention wird den entwickelten Ländern eine besondere Verantwortung zugeschrieben.

Organisation

Die CBD verfügt über ein ständiges Sekretariat in Montreal. Alle zwei Jahre tritt die Vertragstaatenkonferenz (VSK, engl. COP conference of the parties) zusammen. Diese ist das höchste Organ der Konvention. Unterprotokolle wie das Cartagena-Protokoll besitzen eigene Treffen, die sogenannten COP-MOP (engl. Conference of the Parties-Members of the Protocol), die zumeist direkt vor dem Verhandlungssegment der Konventions-COP stattfinden. Zwischen den COPs finden Arbeitstreffen zu einzelnen Spezialgebieten statt. Ein wissenschaftlich-technisch-technologischer Beirat (SBSTTA) bereitet zudem die Entscheidungen der COP vor, überprüft den Stand der Umsetzung der CBD und spricht Empfehlungen zur Aufnahme von neuen Themen aus.

Umsetzung

Mit 190 Vertragsparteien ist die CBD eines der erfolgreichsten internationalen Vertragswerke, hat aber mit praktischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Vertragsstaaten sind völkerrechtlich zur Umsetzung der CBD verpflichtet, jedoch nicht gezwungen. Dementsprechend haben viele Staaten bis heute keine nationale Biodiversitätsstrategie vorgelegt, obwohl die CBD seit dem 29. Dezember 1993 in Kraft getreten ist. Deutschland präsentierte eine Biodiversitätsstrategie am 5. Dezember 2007 in Berlin. [1]

Die USA haben die Konvention gezeichnet, sie aber bis heute nicht ratifiziert. Sie können daher mit verhandeln, sind jedoch nicht zur Umsetzung verpflichtet.

Ein Grundproblem sind auslegbare und relativ unverbindliche Zielformulierungen in weiten Teilen der CBD. Ausnahmen stellen unter anderem die sogenannten 2010-Ziele und die 16 konkreten Ziele der Globalen Strategie zur Erhaltung der Pflanzen dar.

Aktuelles

Vom 19. bis zum 30. Mai 2008 fand in Deutschland (Bonn) die 9. Vertragsstaatenkonferenz (COP9) zur Biodiversitäts-Konvention und das 4. Treffen der Mitgliedsstaaten (MOP4) des Cartagena-Protokolls über biologische Sicherheit statt.[2] Das Bundesumweltministerium, das Bundesamt für Naturschutz und viele Nichtregierungsorganisationen konzentrieren ihre (Öffentlichkeits-)Arbeit stark auf diese Konferenzen.

Im Rahmen dieser Konferenz wurde auch die Business and Biodiversity Initiative gegründet. Ziel dieser Initiative ist es, Firmen international stärker an die Zielerreichung der Biodiversitäts-Konvention zu binden, indem sie die sog. "Leadership-Erklärung" unterzeichnen und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität in ihre betrieblichen Managementsysteme integrieren, best practices erarbeiten und veröffentlichen sowie an der 10. CBD-Vertragsstaatenkonferenz in 2010 in Japan aktiv teilnehmen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. www.bmu.de - BMU: Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (Abgerufen am 7. Mai 2008)
  2. Internetauftritt der CBD auf www.cbd.int:Meetings, abgerufen am 23. Mai 2008

Weblinks


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