- Bodaibo
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Stadt Bodaibo
БодайбоWappen Föderationskreis Sibirien Oblast Irkutsk Rajon Bodaibo Bürgermeister Jewgeni Jumaschew Gegründet 1864 Stadt seit 1925 Fläche 11 km² Bevölkerung 15.331 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]Bevölkerungsdichte 1.394 Einwohner/km² Höhe des Zentrums 280 m Zeitzone UTC+9 Telefonvorwahl (+7) 39561 Postleitzahl 666900–666904 Kfz-Kennzeichen 38, 85 OKATO 25 410 Geographische Lage Koordinaten 57° 51′ N, 114° 12′ O57.85114.2280Koordinaten: 57° 51′ 0″ N, 114° 12′ 0″ O Lage in Russland Oblast Irkutsk Liste der Städte in Russland Bodaibo (russisch Бодайбо) ist eine Stadt in der Oblast Irkutsk (Russland) mit 15.331 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt etwa 1100 km nordöstlich der Oblasthauptstadt Irkutsk am rechten Ufer des Witim, eines rechten Nebenflusses der Lena. Nahe der Stadt mündet der Fluss Bodaibo, welcher dem Ort den Namen gab.
Die Stadt Bodaibo ist der Oblast administrativ direkt unterstellt und zugleich Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Bodaibo hat einen Flughafen sowie einen Flusshafen am Witim.
Wappen
Beschreibung: In Rot ein liegender Luchs auf einer goldenen Truhe mit schrägem goldenen Gitter an den Seiten.
Geschichte
Bodaibo entstand 1864 als Versorgungsstützpunkt für die hauptsächlich nordöstlich von Bodaibo gelegenen Lena-Goldfelder.
1925 wurde dem Ort Stadtrecht verliehen.
Lena-Massaker
Am 4. Apriljul./ 17. April 1912greg. kam es auf den Goldfeldern zu einem großen Streik mit einem seiner Schwerpunkte in Bodaibo, in dessen Verlauf es bei Auseinandersetzungen zwischen 6.000 insgesamt in der Region streikenden Arbeitern und bewaffneten Regierungskräften Tote gab. Diese Ereignisse gingen als Lena-Massaker in die Geschichte ein.
Ursache des Unmuts war eine Vielzahl von Motiven in der Arbeiterschaft: ihr Hausen in Erdhöhlen und unter Planen, die Arbeitszeit von 15 bis 16 Stunden, schlechte Bezahlung, allerlei Schikanen von Vorgesetzten und Obrigkeit. Unmittelbarer Anlass war der Verkauf verdorbenen Fleisches im Laden der Minengesellschaft. Die Bergleute bildeten ein Streikkomitee, das Verbesserungen erreichen sollte. Die Regierung schickte Truppen in die Region. Als das Streikkomitee festgenommen wurde, legten die anderen Beschäftigten die Arbeit nieder, forderten die sofortige Freilassung und gingen dafür auf die Straße. In die Menge von etwa 2.500 vor Ort Streikenden wurde vom Regiment gezielt gefeuert. 270 Tote und 250 Verwundete waren nach sowjetischer Propaganda die Bilanz des Massakers. Eine andere Darstellung nennt unter Berufung auf einen Bergwerksbericht etwa 150 Tote und 100 Verwundete. Die Schreckensnachricht führte im gesamten Zarenreich zu weiteren Demonstrationen und war Anlass zu einem Massenprotest am 1. Mai 1912 mit etwa 400.000 Arbeitern.
In der Stalin-Ära kam es im gesamten Jahr 1938 zu Massenhinrichtungen von Minenzwangsarbeitern. In Bodaibo büßten 948 Lagerinsassen als angebliche „Staatsfeinde“ ihr Leben ein.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1939 15.100 1959 18.226 1970 13.898 1979 14.411 1989 20.939 2002 16.504 2010 15.331 Anmerkung: Volkszählungsdaten (1939 gerundet)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Bodaibo gibt es ein Heimatmuseum.
Zur Erinnerung an die über 100 Kilometer lange Schmalspurbahn – eine der längsten und ältesten in Sibirien, die hier von 1895 bis 1967 in Betrieb war und zur Goldmine Nadeschdinski priisk führte – wurde eine 1951 aus der DDR (von LKM) gelieferte Dampflokomotive der Baureihe GR als Denkmal aufgestellt.
Wirtschaft
Bodaibo ist Zentrum des Lena-Witim-Goldfördergebietes, welches durch Lensoloto (Tochterunternehmen von Polyus Gold) ausgebeutet wird. Zu diesem Gebiet gehört auch die Lagerstätte Suchoi Log mit riesigen, bisher nicht abgebauten Goldvorräten.
Etwa zehn Kilometer witimabwärts mündet von der gegenüber liegenden, südlichen Seite der Fluss Mamakan, unweit dessen Mündung seit 1963 ein Wasserkraftwerk, der Mamakan-Staudamm mit eine Leistung von 100 MW in Betrieb ist.
Weblinks
Commons: Bodaibo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bodaibo auf mojgorod.ru (russisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Predvaritel'nye itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, Statistika Rossii, Moskau 2011, ISBN 978-5-902339-98-4 (Vorläufige Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010; russisch; Download).
- ↑ Universität Klagenfurt: Lena (Massaker), abgefragt am 16. April 2011
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