Bogdan Filov

Bogdan Filov

Bogdan Filow (bulgarisch Богдан Филов; * 9. April 1883 in Stara Sagora; † 2. Februar 1945 in Sofia) war während des Zweiten Weltkrieges bulgarischer Premierminister (16. Februar 1940 bis 9. September 1943) und ein einflussreicher bulgarischer Politiker.

Leben

Nach dem Besuch verschiedener Schulen in Karlowo und Plowdiw, schloss Filow 1900 in Sofia das Gymnasium ab.

Es studierte in Deutschland, Philologie in Würzburg (1901) und Leipzig (1902–1903), sowie Archäologie und römische Geschichte in Freiburg im Breisgau (1904–1906). Danach arbeitete er in Sofia im Volkskundemuseum. 1907 bis 1909 vertiefte er seine Ausbildung auf dem Gebiet der Archäologie und Numismatik in Bonn, Paris und Rom.

Er begann 1909 mit den historischen Ausgrabungen in Hisar (Hisarya) bei Plowdiw. 1910 bis 1920 war er Direktor des Volkskundemuseums. 1921 begann er die archäologischen Ausgrabungen in der antiken Stadt Kabile (bei Jambol). Während der Balkankriege unternahm er drei wissenschaftliche Reisen nach Ostthrakien, an die Ägäis und nach Mazedonien.

Seit 1914 war er Honorardozent und seit 1920 Professor für Archäologie an der Sofioter Universität „Klimen Ochridski“. Er entdeckte den Grabhügel im dorf Duwanli (bei Plowdiw) - 1929 - 1931. 1929 wurde er Akademiemitglied und 1937 wurde er zum Vorsitzenden der bulgarischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Diesen Posten behielt er bis 1944 inne.

1938 wurde er Minister für Volksbildung in der Regierung von Georgi Kjoseiwanow. 1940 wurde er Vorsitzender des Ministerrates. Am 1. März 1941 unterschrieb er in Wien den Beitritt Bulgariens zum Dreimächtepakt (Berliner Pakt). Die von ihm angeführte Regierung erklärte am 12. Dezember 1941 den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich den Krieg.

Als Vertrauter des bulgarischen Zaren Boris III. wurde er 1940 Premierminister der 57. und 58. Regierung von Bulgarien. Er löst Georgi Kosseiwanow ab. Während seiner Amtszeit schloss sich Bulgarien offiziell den Achsenmächten an, obwohl Filow und Zar Boris III. versuchten, Bulgarien so weit wie möglich aus dem Krieg rauszuhalten. Auch die Verfolgung der bulgarischen Juden wird ihm angelastet.

Filow blieb bis kurz nach dem Tod des Zaren Boris III. (28. August 1943) Premierminister. Sein Nachfolger als Premierminister war für 5 Tage Petur Dimitrow Gabrowski und danach Dobri Boschilow.

Danach wurde er Mitglied des am 9. September 1942 vom bulgarischen Parlament gebildeten Regentenrates, der eingesetzt wurde, weil der neue Zar Simeon II noch nicht volljährig war. Den Regentenrat bildete er zusammen mit Fürst Kyrill Preslawski (dem Bruder von Boris dem III) und Generalleutnant Nikola Mihow (Kriegsminister).

Nach Vereinbarung eines Waffenstillstandes mit der Sowjetarmee 1944 wurde der Rat aufgelöst. Eine neue eingesetzte Regierung wurde sehr schnell von den Kommunisten dominiert.

Filow und Fürst Kiril Preslawski, sowie acht Berater des Zaren, 22 Minister des Kabinets Filow, der Ministerpräsident von 1943 und 1944 Dobri Boschilow, der Ministerpräsident von 1944 Iwan Iwanow Bagrianow und 66 Abgeordnete wurden von einem Volksgericht zum Tode verurteilt, weil sie Bulgarien in den Krieg hineingezogen hatten und am 2. Februar 1945 hingerichtet.

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