- Bremer Staatsbahn
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Die Bremer Staatsbahn war eine von der Freien Hansestadt Bremen auf preußischem Staatsgebiet gebaute Bahnlinie. Trotz ihres Namens und obwohl in staatlichem Besitz wurde sie als Privatbahn nach preußischem Recht betrieben. Baulich handelte es sich um die 97 km lange Bahnstrecke Uelzen–Langwedel, den Westabschnitt der Amerikalinie.
Nach der Annexion des Königreichs Hannover durch Preußen und der Gründung des Norddeutschen Bundes hatte Bremen großes Interesse an einer kürzeren Bahnverbindung nach Berlin, um so die Konkurrenzsituation seiner Häfen zu verbessern. Nachdem Preußen eine Beteiligung an den Baukosten abgelehnt hatte, entschied sich Bremen, die Bahn auf eigene Kosten erstellen zu lassen. Der notwendige Staatsvertrag mit Preußen wurde am 17. Juli 1870 geschlossen. Da im Bremer Staatshaushalt die Mittel wegen der gerade durchgeführten Weserkorrektion so schnell nicht verfügbar waren, wurde die Union Bank in Berlin eingeschaltet, die die Bahnstrecke zum Festpreis von 2 Millionen Talern bauen ließ. Mit dem Betrieb der Bahn wurde die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn beauftragt (Vertrag schon am 20. Mai 1870, also vor dem Staatsvertrag), die auch den Bau der Strecke Stendal–Salzwedel–Uelzen übernommen hatte.
Mit dem Bau konnte erst nach dem Deutsch-Französischen Krieg begonnen werden. Für den Güterverkehr wurde die Strecke am 15. April 1873 in Betrieb genommen, für den Personenverkehr einen Monat später. Die Frachtsätze für Transporte zwischen Berlin und Bremen über diese Strecke waren die gleichen wie für die Strecke Berlin-Hamburg. Reisende mussten jedoch zumeist in Stendal umsteigen. Bis Ende des 2. Weltkrieges fuhren – wenige – D-Züge der Relation Berlin–Bremen–Wilhelmshaven über diese Strecke, ebenso verkehrte hier ein Schnellzugpaar zwischen Norddeich und Berlin. Reiseverbindungen zwischen Bremen und Berlin über Hamburg oder Hannover waren jedoch grundsätzlich schneller. Die Strecke bekam wegen der Anschlüsse zu Auswandererschiffen von Bremerhaven nach Amerika den Spitznamen Amerikalinie.
1883 gingen die Bremer Staatsbahn und die Bremer Teile des vormals hannoverschen Eisenbahnnetzes gegen eine Einmalzahlung von 36 Millionen Mark in den Besitz der Königlich Preußischen Staatsbahn über.
Durch die deutsche Teilung war die Bahnverbindung Bremen–Uelzen–Stendal vom Ende des 2. Weltkrieges bis 1999 zwischen Bergen an der Dumme und Salzwedel unterbrochen. Die Strecke Bremen–Langwedel–Uelzen wird heute im Wesentlichen von Regionalbahnen bedient, die zwischen Bremen und Uelzen pendeln. Seit etwa 2005 wurden an einigen Bahnhöfen modernere Wartehäuschen und Bahnhofsbeschilderungen installiert. Die Strecke wartet aber insgesamt auf eine umfangreiche Modernisierung.
Literatur
- Hartmut Roder (Hrsg.): Verkehr in Bremen, Steintor-Verlag, Bremen, 1987, ISBN 3-926028-15-7
Weblinks
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