Brennhaare

Brennhaare
 

Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen und/oder inhaltlichen Mängeln in der Qualitätssicherung Biologie zur Verbesserung eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Biologie-Artikel auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Bitte hilf mit, diesen Artikel zu verbessern! Artikel, die nicht signifikant verbessert werden, können gegebenenfalls gelöscht werden.

Lies dazu auch die näheren Informationen in den Mindestanforderungen an Kurzartikel der Biologie.

Brennhaare sind haarähnliche Strukturen, die mittels besonderer Wirkstoffe bei Berührung ein Brennen verursachen. Bekannt sind sie vor allem durch Brennnesseln, bei denen sie am Stiel und unter den Blättern der Pflanze sitzen.

Inhaltsverzeichnis

Brennhaare bei Pflanzen

Brennhaare der Großen Brennnessel
Brennhaarbesatz bei Loasa spec.

Bei einer Berührung mit Brennhaaren vieler Brennnesselgewächse oder der Blumennesselgewächse (oder von Neesia) entstehen schmerzhafte Quaddeln. Die Brennhaare besitzen an ihrer Spitze ein Köpfchen, das verkieselt ist und eine Sollbruchstelle besitzt. Wird das Köpfchen bei Berührung abgerissen, hinterlässt es das scharfkantige, starre Haar. Dieses bohrt sich in die Haut und entleert das in ihm enthaltenen Gemisch aus Serotonin, Histamin, Acetylcholin, Methansäure und Natriumformiat. Der Hauptwirkstoff, der für die Quaddelbildung verantwortlich ist, ist bislang nicht bekannt. Bereits ein Zehntausendstel Milligramm dieser Brennflüssigkeit reicht aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen. Die Basis der Haare (Sockel) besteht neben epidermalen Zellen auch aus hypodermalen Zellen, ist also eine Emergenz, während das eigentliche Brennhaar ein einzelliges Trichom darstellt.

Siehe auch: Pflanzliche Abwehr von Herbivoren, Abschnitt „Brennhaare“ im Artikel Brennnesseln

Brennhaare bei Tieren

Die Brennhaare der Gliederfüßer sind Borsten, Bestandteil der Cuticula, Chitin als strukturbestimmendes Material enthaltend.

Brennhaare bei Insekten

Brennhaar der Eichenprozessionsspinnerraupe

Die Raupen einiger Schmetterlingsarten besitzen Brennhaare, die sie vor ihren Fressfeinden schützen sollen. Zu den Arten, deren Raupen Brennhaare besitzen, gehören beispielsweise die Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea), deren Brennhaare leicht brechen und mit dem Wind kilometerweit verbreitet werden können. Sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein und haben Widerhaken. Beim Menschen verursachen diese Brennhaare allergische Reaktionen der Haut, Augenreizungen und wenn sie in die Atemwege gelangen, können Beschwerden wie Hustenreiz und asthmatische Anfälle die Folge sein. In starken Raupenjahren - Gradation - kann es in den betroffenen Gebieten erforderlich sein, diese für den Zutritt ungeschützter Personen zu sperren.

Auch die Raupen anderer Prozessionsspinnerarten sowie die einiger Trägspinnerarten, wie zum Beispiel der Schwammspinner (Lymantria dispar) und der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) sind mit Brennhaaren ausgestattet. Eine weitere Schmetterlingsart, deren Raupen Brennhaare besitzen ist der Eichenspinner (Lasiocampa quercus).

Brennhaare bei Spinnen

Zudem gibt es auch viele Vogelspinnen-Arten, welche über Brennhaare verfügen, diese können sie mit Hilfe ihrer Hinterbeine abstreifen und dem Angreifer entgegen schleudern. Die Brennhaare verursachen auf der Haut einen starken Juckreiz, oder, je nach Art, sogar brennende Ausschläge. Wenn die Haare in die Atemwege gelangen führen sie zu starkem Hustenreiz und bei Allergikern zu Schwellungen, welche dann sehr gefährlich sein können.

Eine der bekanntesten sogenannten "Bombardier-Spinnen" ist die Theraphosa blondi, es ist aber bei weitem nicht die einzige Spinne, welche "bombardieren" kann.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brennhaare — Brennhaare,   1) Botanik: einzellige, borstenförmige Haare, v. a. bei Urtica (Brennnessel) und Loasaarten. Die von Epidermiszellen umwachsene Basis der Brennhaare befindet sich auf einem kurzen Sockel, der durch Zellvermehrung des umliegenden… …   Universal-Lexikon

  • Brennhaare — Brennhaare, s. Brennpflanzen und Haare der Pflanzen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Brennhaare — Brennhaare, s. Haare (der Pflanzen) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Brennhaare — Brennhaare, Sonderform der ⇒ Trichome, z.B. bei Urtica, Brennnessel. Der untere Teil eines B. ist in die Epidermis und das darunter liegende Gewebe eingesenkt, der obere Teil, der eine verkieselte und daher spröde Wand hat, verjüngt sich zur… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Brennhaar — Brennhaare sind haarähnliche Strukturen, die mechanisch durch winzige Widerhaken und/oder mittels besonderer Wirkstoffe bei Berührung ein Brennen verursachen. Bekannt sind sie vor allem durch Brennnesseln, bei denen sie am Stiel und unter den… …   Deutsch Wikipedia

  • Brennessel — Brennnesseln Große Brennnessel (Urtica dioica) Systematik Klasse: Dreifurchenpollen Zweikeimblättrige (Rosop …   Deutsch Wikipedia

  • Brennesseln — Brennnesseln Große Brennnessel (Urtica dioica) Systematik Klasse: Dreifurchenpollen Zweikeimblättrige (Rosop …   Deutsch Wikipedia

  • Brennnessel — Brennnesseln Große Brennnessel (Urtica dioica) Systematik Klasse: Dreifurchenpollen Zweikeimblättrige (Rosop …   Deutsch Wikipedia

  • Brennnesselspinat — Brennnesseln Große Brennnessel (Urtica dioica) Systematik Klasse: Dreifurchenpollen Zweikeimblättrige (Rosop …   Deutsch Wikipedia

  • Urtica (Gattung) — Brennnesseln Große Brennnessel (Urtica dioica) Systematik Klasse: Dreifurchenpollen Zweikeimblättrige (Rosop …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”