- Brennhaare
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Brennhaare sind haarähnliche Strukturen, die mittels besonderer Wirkstoffe bei Berührung ein Brennen verursachen. Bekannt sind sie vor allem durch Brennnesseln, bei denen sie am Stiel und unter den Blättern der Pflanze sitzen.
Inhaltsverzeichnis
Brennhaare bei Pflanzen
Bei einer Berührung mit Brennhaaren vieler Brennnesselgewächse oder der Blumennesselgewächse (oder von Neesia) entstehen schmerzhafte Quaddeln. Die Brennhaare besitzen an ihrer Spitze ein Köpfchen, das verkieselt ist und eine Sollbruchstelle besitzt. Wird das Köpfchen bei Berührung abgerissen, hinterlässt es das scharfkantige, starre Haar. Dieses bohrt sich in die Haut und entleert das in ihm enthaltenen Gemisch aus Serotonin, Histamin, Acetylcholin, Methansäure und Natriumformiat. Der Hauptwirkstoff, der für die Quaddelbildung verantwortlich ist, ist bislang nicht bekannt. Bereits ein Zehntausendstel Milligramm dieser Brennflüssigkeit reicht aus, um die bekannte Wirkung zu erzielen. Die Basis der Haare (Sockel) besteht neben epidermalen Zellen auch aus hypodermalen Zellen, ist also eine Emergenz, während das eigentliche Brennhaar ein einzelliges Trichom darstellt.
Siehe auch: Pflanzliche Abwehr von Herbivoren, Abschnitt „Brennhaare“ im Artikel Brennnesseln
Brennhaare bei Tieren
Die Brennhaare der Gliederfüßer sind Borsten, Bestandteil der Cuticula, Chitin als strukturbestimmendes Material enthaltend.
Brennhaare bei Insekten
Die Raupen einiger Schmetterlingsarten besitzen Brennhaare, die sie vor ihren Fressfeinden schützen sollen. Zu den Arten, deren Raupen Brennhaare besitzen, gehören beispielsweise die Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea), deren Brennhaare leicht brechen und mit dem Wind kilometerweit verbreitet werden können. Sie enthalten das Nesselgift Thaumetopoein und haben Widerhaken. Beim Menschen verursachen diese Brennhaare allergische Reaktionen der Haut, Augenreizungen und wenn sie in die Atemwege gelangen, können Beschwerden wie Hustenreiz und asthmatische Anfälle die Folge sein. In starken Raupenjahren - Gradation - kann es in den betroffenen Gebieten erforderlich sein, diese für den Zutritt ungeschützter Personen zu sperren.
Auch die Raupen anderer Prozessionsspinnerarten sowie die einiger Trägspinnerarten, wie zum Beispiel der Schwammspinner (Lymantria dispar) und der Goldafter (Euproctis chrysorrhoea) sind mit Brennhaaren ausgestattet. Eine weitere Schmetterlingsart, deren Raupen Brennhaare besitzen ist der Eichenspinner (Lasiocampa quercus).
Brennhaare bei Spinnen
Zudem gibt es auch viele Vogelspinnen-Arten, welche über Brennhaare verfügen, diese können sie mit Hilfe ihrer Hinterbeine abstreifen und dem Angreifer entgegen schleudern. Die Brennhaare verursachen auf der Haut einen starken Juckreiz, oder, je nach Art, sogar brennende Ausschläge. Wenn die Haare in die Atemwege gelangen führen sie zu starkem Hustenreiz und bei Allergikern zu Schwellungen, welche dann sehr gefährlich sein können.
Eine der bekanntesten sogenannten "Bombardier-Spinnen" ist die Theraphosa blondi, es ist aber bei weitem nicht die einzige Spinne, welche "bombardieren" kann.
Weblinks
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