Bruno von Kirchberg

Bruno von Kirchberg
Fresko in Bruneck, das Bruno von Kirchberg zeigt

Bruno von Kirchberg († 24. August 1288 in Brixen) war Bischof von Brixen.

Bruno von Kirchberg entstammte einem schwäbischen Adelsgeschlecht aus der Nähe von Ulm, seine Mutter Bertha war die Schwester von Graf Meinhard II. von Görz-Tirol. Vermutlich auf Grund dieser Verwandtschaft besuchte er die Brixner Domschule, da den Görzern zu dieser Zeit ein Großteil des Pustertals unterstand. Später wurde er Domherr von Magdeburg und Kardinaldiakon von S. Giorgio al Velabro. Ansonsten ist über seine Jugendjahre nichts bekannt.

Als zu Beginn des Jahres 1247 der Trientner Bischof Aldriget von Campo starb, ernannte der Kardinalslegat Petrus Campocci nach langen Verhandlungen Bruno von Kirchberg zum Bischof von Trient. In der Zwischenzeit jedoch hatte ein anderer päpstlicher Legat, Kardinal Octavianus, den Brixner Fürstbischof Egno von Eppan zum Administrator des Bistums Trient bestimmt. Papst Innozenz IV. veranlasste weitere Verhandlungen, welche drei Jahre andauerten. Nach deren Abschluss wurde Egno von Eppan im Jahr 1250 endgültig zum Fürstbischof von Trient ernannt, während er die Diözese Brixen Bruno von Kirchberg überlassen musste. Doch Bischof Bruno hatte nicht nur das Amt des Bischofs von Brixen inne, sondern besaß als Fürst des Deutschen Reiches auch weltliche Macht.

Das Fürstbistum (manchmal auch als Hochstift bezeichnet) Brixen besaß zahlreiche Güter im Pustertal, so auch einen Ansitz in Aufhofen, der auch als Verwaltungssitz diente. Um ihn vor Überfällen und Räubereien zu schützen, ließ Bischof Bruno im Jahr 1250 auf einem Felsenhügel in der Nähe Schloss Bruneck erbauen; gleichzeitig gründete er eine Stadtsiedlung namens Bruneck. Doch auch in Brixen blieb er nicht untätig. Im Südwesten der Stadt ließ er eine neue bischöfliche Residenz erbauen und stellte die alte im Jahr 1270 für einen Ausbau der Frauenkirche am Dom zur Verfügung.

1265 schloss Bruno ein Bündnis mit seinem Onkel Meinhard II., was einer fast gänzlichen Unterwerfung gleichkam. 1274 nahm Bruno am Konzil von Lyon und 1286 auf der Würzburger Nationalsynode teil. Am 24. August 1288 verstarb er und wurde im Dom von Brixen beigesetzt.

Literatur

  • Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3.
  • Anselm Sparber: Aus dem Leben und Wirken des Brixner Fürstbischofs Bruno von Kirchberg (1250-1288). In: Hubert Stemberger (Hrsg.): Brunecker Buch. Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Stadterhebung. Schlern-Schriften, Nr. 152, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1956.


Vorgänger Amt Nachfolger
Egno von Eppan Bischof von Brixen
12501288
Heinrich von Trevejach

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Christian von Kirchberg — Christian Albrecht Casimiro, Burggraf von Kirchberg, Graf zu Sayn Hachenburg (* 5. Dezember 1726 in Hachenburg; † 12. Januar 1772 in Farnroda bei Eisenach) war ein Richter des Reichskammergerichts und entstammte den Adelsgeschlechtern Kirchberg… …   Deutsch Wikipedia

  • Bruno (Name) — Bruno ist ein männlicher Vorname und Familienname Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 2.1 Herrscher und Geistliche 2.2 Vorname …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchberg am Wechsel — Kirchberg am Wechsel …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Brixen — Die angegebenen Jahreszahlen sind vor allem bis 1100 sehr unsicher, weil verlässliche Quellen fehlen. Die folgenden Personen waren Bischöfe in Säben, Brixen oder Bozen Name von bis Bemerkung Bischofssitz Säben Cassianus ? ? 365 legendärer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Brixen — Die angegebenen Jahreszahlen sind vor allem bis 1100 sehr unsicher, weil verlässliche Quellen fehlen. Die folgenden Personen waren Bischöfe in Säben, Brixen oder Bozen Name von bis Bemerkung Bischofssitz Säben Cassianus ? ? 365 legendärer… …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich von Trevejach — († 1295 in Anagni) war Bischof von Brixen. Heinrich von Trevejach entstammt einer bäuerlichen Familie aus Trevejach bei Villach. Von 1275 bis 1283 war er Kaplan des Salzburger Erzbischofs Friedrich II. von Walchen und dessen Gesandter bei König… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Bozen-Brixen — Die Diözese Bozen Brixen ist ein Suffraganbistum des Erzbistums Trient. Inhaltsverzeichnis 1 Die Bischöfe 2 Schrifttum 2.1 Quellen 2.2 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Egno von Eppan — (* im 12. oder 13. Jahrhundert; † 1273 in Padua) war Fürstbischof von Brixen und Trient. Er stammte aus dem Adelsgeschlecht der Eppaner. 1233 war er Kanonikus in Trient. 1239 war er bei Kaiser Friedrich II. in Padua. Am 20. Mai 1240 wurde Egno… …   Deutsch Wikipedia

  • Lehen (Gemeinde Kirchberg) — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

  • Ofenbach (Gemeinde Kirchberg am Wechsel) — Wappen Karte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”